Im Hyperfluss – Susan Schwartz
Die drei Galaktiker haben Poquandar befreien können und sind mit einer Rettungskapsel von der KASHZOR geflohen. Sie erreichen den Hyperflusshafen Samsant. Die kugelförmige Station aus semitransparenten Material hat einen Durchmesser von 3400 Metern. Sie ist von einem permanenten blauen Leuchten umgeben, einer Begleiterscheinung des Hyperflusses. Einmal an Bord, tischen die vier dem verantwortlichen Regulator Trentym vom Volk der Fayyud eine Lügengeschichte auf. Perry und die anderen Tellusier, als die sie sich mal wieder ausgeben, wollen natürlich weiter zum Hyperflusshafen Egannol, um dort die RA zu erreichen. Die Passagen mit Transportgondeln sind jedoch teuer und mangels Barschaft verkaufen Perry und Poquandar auf einer Auktion die Rettungskapsel an einen Tashzuren. Die Bezahlung reicht bei weitem nicht für einen Transport, aber sie können sich nun eine Unterkunft leisten und Essen bekommen. Poquandar versucht sich als Anwerber von weiteren Passagieren für einen Transfer nach Egannol. Mehr Passgiere senken den Preis pro Kopf. Er hat allerdings zunächst keinen Erfolg. Antanas Lato versucht sich im Casino beim Glückspiel. Der Mathematiker verspielt nicht nur den Rest der Barschaft, er macht auch noch Schulden. Perry und Shema verdingen sich auf einer Amateur-Künstlerbühne. Während der Unsterbliche als Geschichtenerzähler wieder für Einnahmen sorgt, ist die Deponentin als Sängerin sogar noch erfolgreicher. Der Direktor des Etablissements ist jedenfalls begeistert und will sie am nächsten Abend wieder auftreten lassen.
Der nächste Tag wird von einem Ereignis überschattet. Perry und Co. werden Zeuge, wie ein Tashzure von vier Fayyud gejagt und getötet wird. Die Tellusier werden damit in Zusammenhang gebracht, weil es dieser Tashzure war, der ihnen die Rettungskapsel abkaufte. Es werden auch Gerüchte laut, dass Hyperflusspiraten einen Angriff auf Samsant planen. Das sorgt für gehörige Unruhe unter den Reisenden.
Bei weiteren „Einsätzen“ im Amüsierviertel der Station können Perry Rhodan und seine Mitstreiter ihr Barvermögen mehren. Perry erhält beim Kartenspiel weitere Informationen zu den Verhältnissen in dieser Galaxis. Anführer der Piraten soll ein Khassu Than namens Pnerten Andhini sein.
Regulator Trentym hat unterdessen von einer Oumonista die letzten Erinnerungen des toten Tashzuren auslesen lassen. Sie betätigen, dass ein Angriff der Piraten bevorsteht. Der Regulator informiert die Reisenden und erhöht die Sicherheit auf der Station. Perry Rhodan und seine Begleiter haben nun ein Problem. Die Bedrohungslage lässt die Preise für einen Hyperflusstransport explodieren. Ihr Geld reicht nun nicht mehr. Da sie aber im Amüsierviertel zuvor einige Berühmtheit erlangt haben, finden sich genügend Mitreisende, die man unterwegs bespaßen will. 100 Passagiere treten schließlich in einer großen Gondel den Transfer zum Hyperflusshafen Egannol an. Für die 2000 Lichtjahre werden 16 Minuten benötigt. Doch es ist ausgerechnet ihre Gondel, die von den Hyperflusspiraten gekapert wird. Wie wird es mit Perry Rhodan und seinen Begleitern weitergehen?
Rezension
Ja, ist denn schon wieder Betschiden-Zeit? Die dunkle Jahreszeit ist angebrochen und ich will mich mit dem wöchentlichen Roman in einem Sessel bequem machen und den Aktionen der Helden in Spaphu auf ihrer Suche nach dem ES-Fragment folgen und mitfiebern. Doch weit gefehlt. Die Autoren haben momentan anderes im Sinn. Sie nehmen den Protagonisten die RA und andere Spielzeuge weg und werfen ihnen ein ums andere Mal Knüppel zwischen die Beine. Nach Stationen auf zwei, drei Hinterwäldnerplaneten, der Bekanntschaft mit Trophäen sammelnde Spezies und andere unangenehmen Zeitgenossen, müssen Perry und Co. nun einem Broterwerb nachgehen, um überhaupt noch voranzukommen. Und geraten prompt in die Gefangenschaft von Piraten.
Autorin Susan Schwartz lässt ihre Figur Perry Rhodan zu erwähnten Broterwerb Geschichten aus seinem Leben auf einer Kleinkünstlerbühne vortragen. Unter anderem erzählt Perry vom Markt der Gehirne. Eines ist jetzt schon sicher. Die Geschichte seiner Abenteuer in Spaphu wird ganz sicherlich keine Erwähnung in irgendeiner Biografie des Helden finden. Zu banal und spannungsarm sind die Eskapaden in Spaphu bislang ausgefallen.
Die Geschichte auf dem Hyperflusshafen Samsant fing eigentlich ganz verheißungsvoll an. Im ersten Kapitel beschreibt die Autorin die Gedankenwelt ihrer Figur Perry Rhodan, dem beim Anblick der gigantischen Station einiges durch den Kopf geht. Der Unsterbliche, der schon so viel gesehen hat, empfindet Faszination angesichts des Fremden. Er ist nach wie vor neugierig, er betritt Neuland und will nun herausfinden, was ihn erwartet und was er an Neuem erfahren wird. Gut gewählte Worte, die den Leser mitreißen sollen. Auch der Leser soll nun wissbegierig auf die kommende Geschichte sein.
Das Team hat es jedoch nicht leicht auf dem Hyperflusshafen. Es fehlt ihnen schlicht an Bargeld, um über die Runden zu kommen oder die Weiterreise zu bezahlen. Ein nettes Problem, das die Autorin hier angeht. Bei ähnlichen Einsätzen „organisierten“ Perry und Co. eine Mitfluggelegenheit. Und SERUNS hatten früher Hyperkristalle eingenäht, damit man in derartigen Situationen nicht mit leeren Händen dastand. Aber es muss ja nicht immer alles perfekt laufen. So betrachtet, war es ganz amüsant, was die Figuren anstellen mussten, um Bett und Essen zu erhalten. Na ja, es hätte amüsant werden können. Aber nach den erwähnten gut gewählten Worten zum Einstieg, verflachte die Story. Was vergnüglich hätte werden können, wurde recht trocken beschrieben. Da sprang kein Funke über. Vielleicht hätte eher Leo Lukas diesen Roman schreiben sollen. Hier fehlte es an einer Brise Humor.
Nächste Woche dann also die Piraten von Kondor.