Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3244

Der Frakturdenker – Leo Lukas

Der Söldner Hishza hat den Onquoren Poquandar auf sein Schiff entführt. Perry Rhodan und sein Team gelangt mit der Hilfe von Shema Ghessow ebenfalls an Bord der KASHZOR. Sie wollen Poquandar befreien und zum Hyperfluss vorstoßen, einem Transportsystem, das die Galaxis Spaphu durchzieht. Mit der RA wurden Treffpunkte ausgemacht. Die Sextadim-Kapsel soll sie an einem Hyperflusshafen aufnehmen. Doch die KASHZOR schlägt einen anderen Kurs ein. Auch deshalb, um den Khassu Than zu entgehen, der Schutzmacht dieser Galaxis. Die drei Galaktiker basteln an einem Plan.

Hishza verhört Poquandar. Der Onquore erzählt seine Lebensgeschichte. Mit Hilfe von Spionsonden können die drei blinden Passagiere ebenfalls der Erzählung des Gefangenen lauschen. Die Onquoren sind dreigeschlechtlich. Der Nachwuchs wird vom Dezisiv ausgetragen und das Genom noch vor der Geburt auf Abweichungen untersucht. Die Gesellschaft will Ungleichgewichte vermeiden. Individualisierung ist möglich, aber man will Störungen des Gemeinwesens dennoch frühzeitig ausschließen. Insbesondere fürchtet man Frakturdenker. Poquandar hat Glück. Entgegen dem Rat der Ärzte und entgegen der Entscheidung der beiden anderen Eltern trägt Troquas den Nachwuchs aus. Die nächsten zehn Jahre verbringt Poquandar an der Seite von Troquas. In der Schule ist Poquandar schnell unterfordert. Mathematik und Dimensionen haben es ihm angetan. 10 Jahre nach der Geburt besteht die Gefahr, dass eine erneute medizinische Untersuchung den Lebensweg Poquandars negativ beeinflussen könnte. Troquas bringt Poquandar auf eine Siedlungswelt der Onquoren. Auf Burmac gibt es ein abseits gelegenes Tal, in dem vor allem Onquoren leben, die wenige oder keine sozialen Kontakte hegen.

Poquandar bekommt eines Tages einen Privatlehrer. Kalaquam ist ein uralter Onquore und Poquandar wird ein wissbegieriger Schüler. Als Kalaquam stirbt, wird Poquandar sein Erbe. Er findet heraus, dass sein Lehrer an einer Positronik gearbeitet hat und Forschungen in Spaphu anstellte. In Spaphu treten Phänomene auf. Raumgebiete, in denen es mehrere Realitäten gibt, so als sei der Raum porös und es Verbindungen in andere Universen gibt. Nachdem auch Troquas verstorben ist, bekommt Poquandar Besuch der Regierung. Er soll als Berater tätig werden. Auf dem Planeten Raunnant untersucht er Überreste einer alten Zivilisation. Doch sein Beraterjob war eine Falle. Die onquorische Gesellschaft hat sein Anderssein nie vergessen und lässt ihn alleine auf dem Planeten zurück.

Eines Tages erscheint die TEZEMDIA und ihr entsteigen zwei Fremdwesen. Die TEZEMDIA gehört den Louwhanen, die einen Vertrag mit einem Partner namens Kmossen eingegangen sind. Der Vertrag sieht die Bergung eines Mentaldepots vor. Die beiden Fremden bieten Poquandar einen Ausweg aus seiner Verbannung an. Er erhält dazu einen seltsamen Stab, den Truimou. Der Onquore wird auf einen anderen Planeten versetzt.

Perry Rhodan und sein Team haben inzwischen die Vorbereitungen abgeschlossen und setzen ihren Plan in die Tat um. Sie befreien Poquandar und verlassen die KASHZOR in der Nähe des Hyperflusshafens Samsant.

Rezension

Lebensgeschichten sind, ich schrieb es an anderer Stelle, so etwas wie das Salz in der Suppe der Serie. Zumindest geht es mir so. Nicht selten sind es kosmische oder besonders langlebige Figuren, deren Werdegang näher beleuchtet wird. Man erinnere sich an Ganerc, Bardioc oder Laire. Von Poquandar wissen wir bislang nur wenig. Alleine sein Hinweis darauf, das geheimnisvolle Schiff zu kennen, mit dem die LEUCHTKRAFT ein Duell ausgetragen hat, macht die Figur für die Geschichte und den Leser interessant. Poquandar ist ein Außenseiter. Einer, der das Potential hat, die Gesellschaft zu spalten. Nichts Neues also. Und auch der Werdegang, bei dem Leo Lukas den einen oder anderen Missstand gesellschaftlicher Entwicklungen wie Vermögensverteilung oder Sozialstruktur anbringt, birgt nichts Neues. Der Außenseiter hat einen Erzieher, der ihn schützt. Später gesellt sich ein Mentor hinzu.

Auch wenn die Geschichte nicht besonders originell war, hat sie mich unterhalten. Die spöttischen Beobachtungen des jungen Poquandar und einige flachsige, mitunter stichelnden Bemerkungen machten die Story lesenswert. Und natürlich wollte ich wissen, was es mit der TEZEMDIA auf sich hat. Es sind keine Bekannten, die hier von Leo Lukas beschrieben werden. Eine bislang unbekannte dritte Macht scheint Interesse an dem ES-Fragment zu haben. Das würfelt die bisherigen Erkenntnisse wieder durcheinander. Perry Rhodan, der aktuell keine Kenntnisse davon hat, wer die LEUCHTKRAFT kommandiert, sah in der kobaltblauen Walze einen Konkurrenten. Und hat es nun mit zwei Gegnern zu tun.

Die Zyklusstory ist komplexer geworden. Perry Rhodan macht wieder nur einen kleinen Schritt. Wohin eigentlich? Weder ist er dem ES-Fragment näher gekommen, noch der LEUCHTKRAFT. Er sitzt in einer Rettungskapsel und nähert sich dem Hyperfluss. Hoffentlich tut das Transportsystem, was es verspricht. Seine Passagiere größere Schritte zu ermöglichen.


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