Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3237

Panjasen-Dämmerung – Christian Montillon

Im September 2096 NGZ bemerkt Alschoran eine Veränderung an sich. Fremde Gedanken kommen ihm in den Sinn. Er lässt sich von Atlan und Sichu Dorksteiger beraten, bis klar wird, dass es eigene Erinnerungen sind, die wieder zugänglich sind. Möglichweise hat die Abgabe der Kastellan-Insigne die Blockade der Erinnerungen aufgelöst. Der Ase erinnert sich an die Blaugoldraumer und an einen Ort, wo diese Schiffe zu finden sind. Mit Atlan und Damar Feyerlant sucht und findet der Kastellan eine kleine Flotte und kann sie reaktivieren. An Bord befinden sich Wesen vom Volk der Anqha im Tiefschlaf. Sie erkennen nach dem Erwecken Alschoran als Befehlshaber an. Die Schiffe enthalten Koordinaten weiterer versteckter Flotten von Blaugoldraumern. Nach und nach können diese aktiviert und zusammengeführt werden. Doch den Panjasen sind diese Aktivitäten nicht verborgen geblieben. Blutstropfenraumer greifen Alschorans Flotte an und erzielen Abschüsse. Die Blaugoldraumer müssen erst an die Bedingungen der Hyperimpedanz angepasst werden.

Derweil begibt sich Atlan auf diplomatische Mission. Er will andere Völker zu einem Pakt gegen die Panjasen bewegen. Während der Arkonide zunächst nur bescheidene Erfolge erzielt, bekommt Alschoran unerwartete Hilfe. Auf der AURA gibt es einen Eindringling. Statt des vermuteten panjasischen Spions gibt sich eine Mrynjadin namens Trochod gegenüber dem Kastellan zu erkennen. Sie war ebenfalls auf einem Blaugoldraumer im Tiefschlaf und bietet sich nun als Vizeadmiralin der Flotte an.

Mit Atlan zusammen will Alschoran dem unbekannten Gast etwas auf den Zahn fühlen. Trochod wird von beiden aufgefordert, etwas über sich zu erzählen. Man erfährt, dass die Mrynjadin auf einer ihrer gestaltlosen Zeitreisen auf ES traf und in den Dienst der SI eintrat. Warum Trochod die Fragmentierung von ES als Zeitreisende nicht beobachten konnte, kann sie nicht erklären. Sie berichtet von einem anderen Einsatz gegen eine negative SI, die in grauer Vorzeit in Gruelfin tätig wurde.

Nach Monaten verschiedener diplomatischer Missionen wird schließlich ein Punkt erreicht, der den Anfang vom Ende der Panjasen-Herrschaft bedeuten könnte. Die Blaugoldraumer sind in der Lage die Schwarzsterngrenze um Morschaztas zu durchfliegen. Mehr noch, es gelingt, eine Station, die die Schwarzsterngrenze speist, zu vernichten und einen Tunnel zu etablieren, den andere Schiffe von Völkern aus Gruelfin durchfliegen können.

Im Mai 2097 NGZ gibt es eine unerwartete Eskalation. Einige Blaugoldraumer verfolgen offenbar andere Ziele. Weder Alschoran noch Atlan können zunächst etwas dagegen unternehmen. Im Pschoninsystem kommt es zu einer Raumschlacht zwischen Panjasen unter dem Kommando des Baschganjo Smyronosch und einigen Blaugoldraumern. Bald wird klar, dass die Mrynjadin Trochod hinter den Angriffen steckt. Mit Müh und Not kann Alschoran ein weiteres Blutvergießen verhindern. Dem Asen ist die Botschaft von Ras Tschubai noch im Gedächtnis. Die Zivilisation der Panjasen darf nicht untergehen.

Trochod gibt eine Erklärung ab. Die Panjasendämmerung habe begonnen. Alschoran und die anderen müssen nun einen Weg aus dem Konflikt finden.

Rezension

Der Autor baut seinen Roman zunächst vom (Fast)Ende her auf. D.h. er schildert Ereignisse aus der Gegenwart und springt dann in die Vergangenheit, um zu erläutern, wie es zu den Geschehnissen der Gegenwartsebene gekommen ist. In Sprüngen wird sich dann langsam wieder der Zeitebene aus dem ersten Kapitel genähert. Dieser Aufbau hat den Vorteil, dass der Leser zunächst ins kalte Wasser geschmissen wird und von den Begebenheiten überrascht wird. Die Blaugoldraumer waren nichts gänzlich Unbekanntes. Diese Schiffe haben wir schon in einer früheren Geschichte kennenlernen dürfen. Nun wird erläutert, dass sie von den Anqha im Auftrag von ES gebaut wurde. Und auch die Mrynjade ist keine Unbekannte. Auf Terra war unlängst ein solches Wesen schon Teil einer Geschichte. Als Leser konnte ich mir daher einiges zusammenreimen. Und sehr viel mehr zu diesem Reim, und damit meine ich die Hintergründe der handelnden Figuren im Auftrag von ES, steuert der Autor dann eigentlich auch nicht mehr bei. Ein paar Anekdoten am Rande, wie bspw. der Kampf gegen eine negative SI, dürfte bedeutungslos für die Geschichte sein.

Stattdessen scheint der Autor, der ja auch Exposé-Autor ist, das Thema Panjasen nun baldigst abschließen zu wollen. Die Eckpfeiler sind bereits eingeschlagen. Die Galaktiker brauchen sich ohne das ES-Fragment zu Hause nicht blicken lassen und die Panjasen müssen weiterbestehen. Wenngleich vielleicht nicht mehr ganz so perfekt, wie bisher. Dass dies mit gegenseitigen Aufstacheln eingeleitet wird, hat mich etwas enttäuscht, wie auch das Herbeiwedeln der Blaugoldraumer. Ich hatte eine diffizilere Handlung erwartet, aber vielleicht folgt die ja noch. Gute Unterhaltung, der Story mangelte es jedoch an dem gewissen Etwas.


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