Ansichten zu Perry Rhodan Atlantis 2 – Heft 12

Der gefallene Kosmos – Ben Calvin Hary

Auf Wanderer sind Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger auf Koomal Dom getroffen und haben die bittere Wahrheit erfahren. Seth-Apophis ist genauso tot wie ES und damit zerschlägt sich auch der Plan, Eiris zu produzieren und den Transtemporale Kollaps abzuwehren. Der Ritter berichtet weiter von den Ereignissen, die sich vor 2532 Jahren abspielten. Auf Wanderer trifft sich nach jahrtausendlangen Bemühungen des Kol Mani die SI Seth-Apophis mit der SI ES. Doch der Ritter hat Seth-Apophis falsch eingeschätzt. Diese hat seinen Orbiter Kurrlosh unter mentale Kontrolle gebracht und lässt ihn ein kleines Kästchen aktivieren. Es handelt sich um Porleyter-Technik. Sie bewirkt, dass ES regelrecht von Seth-Apophis gefressen wird. Als Koomal Dom das erkennt, schießt er auf das Kästchen und macht alles nur noch schlimmer. Ein Schlund entsteht, der beide hohe Entitäten aufsaugt. Ein Cappin und ein Commo’Dyr erscheinen und applaudieren. Der Ritter wird aufgefordert, eine Art Handelsgesellschaft ähnlich der Kosmischen Hanse eines gewissen Terraners zu gründen. Koomal Dom ruft das Kol-Manische Korrelat aus. Auf Wanderer der Gegenwart kann Perry Rhodan nichts mehr bewirken. In den Trümmern kann Sichu Dorksteiger das Kästchen mit Porleyter-Technik an sich nehmen, dann flieht man zur Erde, während Wanderer zerbricht.

Auf Atlantis ist es inzwischen Tyler gelungen, den verletzten Dante aufzuspüren. Ein Ilt teleportiert beide in die CASE MOUNTAIN. Atlan und Mirona Thetin setzen einen Plan Icho Tolots um. Wenn man Atlan nahe genug an die NURO-KOROM heranbringen könnte, dann wären die Tefroder, die schon lange ein Schiff dieser Klasse kapern wollten, in der Lage, mit Atlans Kommando-Codes ein Softwarepaket auf den Rechner der NURO-KOROM zu überspielen und könnten das Fingerschiff so lange lahmlegen, bis Atlan es übernehmen kann. Unter großen Opfern gelingt das Vorhaben. Atlan entert die Kommandozentrale und trifft auf Tangenten-Atlan. Doch beide werden von Mirona Thetin hintergangen. Die Sklavin der Insel überwältigt Atlan und Tolot und tötet Tangenten-Atlan mit einem Speer.

Auf der CASE MOUNTAIN wissen nach Rhodans Rückkehr nun alle Beteiligten Bescheid. Blo Rakane entwickelt jedoch einen Plan, wie man ohne Eiris den Transtemporalen Kollaps verhindern kann. Das Kästchen mit Porleyter-Technik kann, wenn es mit der Explosion eines Zellaktivators zusammengebracht wird, den Untergang der Universen verhindern. Im richtigen Moment muss Tyler Rhodan seine Gabe einsetzen und alle können in ihr Universum zurückkehren und die Tangente bleibt bestehen. Nur würde es für Tyler bedeuten, dass er erst später als alle anderen in das andere Universum übertreten würde.

Da Koomal Dom sich weigert, das Opfer zu erbringen und seinen ZA zur Verfügung zu stellen, will Perry Rhodan dieses Opfer erbringen. Auf einer Antigravplattform dringt man in eine Interferenz über Atlantis vor. Im entscheidenden Moment, Rhodan hat sich schon den Chip aus der Schulter geholt, wirft Mirona Thetin den toten Atlan auf die Plattform. Die sechsdimensionalen Kräfte zerren an Tyler. Rhodan drückt ihm seinen Chip auf den Körper, um ihn am Leben zu erhalten. Dann geht alles sehr schnell. Dante kann Mirona Thetin ablenken und sich schließlich mit ihr über den Plattformrand in die Tiefe stürzen. Koomal Dom kommt zu Besinnung, aktiviert die Porleyter-Technik und opfert seinen ZA. Und Tyler greift mit seiner Gabe ein.

In einer unbekannten Zukunft erscheint Tyler Rhodan auf dem Terra des normalen Universums. Perry Rhodan eröffnet ihm, dass eine lange Zeit vergangen ist. Die Tangente ist nicht mehr erreichbar, aber wahrscheinlich gerettet. Rowena und Casey sind nach einem langen und erfüllten Leben verstorben. Perry Rhodan überreicht Tyler deren Hinterlassenschaft für ihren Sohn. Außerdem erfährt Tyler, dass Rhodan seine Hilfe braucht.

Rezension

Mit dem abschließenden letzten Band der 2. Atlantis-Miniserie führt Autor Ben Calvin Hary, der auch die Exposés gestaltete, die Handlungsstränge wie erwartet zusammen und löst das große Dilemma der Geschichte. Beantwortet wird letztendlich die Frage, ob Rhodan und seine Gefährten durch ihr Handeln die Tangente geschaffen haben. Wie sich schon in den letzten Romanen herauskristallisierte, sind es Koomal Doms Handlungen, bzw. Eingriffe mit überlegener Technologie, die dazu führten, dass er sein eigenes Privatuniversum geschaffen hatte.

Überraschungen bleiben aus. Der Autor verzichtet auf eine Wendung in letzter Sekunde, sondern führt die Erzählung auf allen Ebenen geradlinig zu Ende. Auf der Erde rettet Tyler seinem nicht immer einfachen Freund Dante das Leben. Der bedankt sich, indem er sich im Showdown opfert und Mirona Thetin aus dem Weg räumt. Letztere blieb in den Geschichten zu blass. In der EA besitzt die Figur einen schon legendären Ruf. Das Fluidum, das diese Figur im Kontext der Hauptserie umgibt, machte es für Ben Calvin Hary und seine Co-Autoren nicht leicht. Man hätte die Figur „ruhen“ lassen sollen. Rowena hatte nur zu Beginn der Serie starke Momente. Bis auf den sich später entwickelnden Konflikt mit Dante, wurde die Figur immer weniger eingesetzt. Beinahe schon tragisch, dass nur noch ihr Vermächtnis übergeben werden kann und ihr keine weiteren starken Momente im Finale spendiert werden. Caysey, auch aus Atlantis 1 in diese Serie gerettet, kam nur als „Mom“ zum Zug.

Atlan scheitert letztlich an Mirona. Zum einen sein älteres Tangenten-Duplikat, aber auch er selbst, der paralysiert das Geschehen verfolgen muss. Dass Perry sich mal wieder opfert will, mag ja sein. Dass er es aber letztlich nicht sein wird, der das Opfer erbringt, steht halt auch fest. Nur in der Art und Weise, wie das geschieht, kann der Autor seinen Stempel aufdrücken. Und wie erwähnt, die Geschichte fordert diesbezüglich den Leser nicht und bleibt bis zum Schluss geradlinig.

Mein Fazit zur Serie habe ich schon in der Rezension zu Band 11 geschrieben. Daran ändert sich nichts. Trotzdem bescheinige ich dem letzten Band eine gute Unterhaltung und einen gelungenen Abschluss der Serie.


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