Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3232

Die lebenden Häuser der Cyv – Christian Montillon

Die drei Passgiere der RA sind in Spaphu angekommen. Sie befinden sich auf dem Mond Gée des Riesenplaneten Krey. Perry Rhodan, Antanas Lato und Shema Ghessow wurden als Grabräuber verhaftet. Der Mutantin ist die Flucht gelungen. Und sie hat in den Schempra Verbündete gefunden. Deren Ziel ist der Weiße Konvoi der Sman, bzw. die Grabbeigaben für einen Verstorbenen. Dem Toten namens Tassam wird die Ehre zuteil, nach Gée gebracht zu werden. Von den Cyv, von denen es nur noch wenige gibt, wird das zerstreute Bewusstsein des Toten mit seinen gesamten Erinnerungen aufbereitet und in die Ringe des Gasplaneten Krey überführt, das eine Art Bewusstseinshort darstellt. Dies stößt auf das Interesse von Shema Ghessow, die hier eine Verbindung zu einem Refugium von ES sieht.

Zuvor will Shema allerdings den Anführer der Schempra zum Leichnam des Sman bringen. Vier wertvolle Figuren aus Osmium will Omlirr Oscha mit ihrer Hilfe entwenden. Danach hat sich der Schempra verpflichtet, im Gegenzug Perry Rhodan und den Wissenschaftler zu befreien.

Die beiden Terraner haben jedoch inzwischen selbst einen Ausweg aus dem Arrest in der Zitadelle gefunden. Der neugierige Sman Stattin interessiert sich für die Gefangenen und deren technische Implantate. Dabei entdeckt Antanas Lato eine neue Funktion der Kastellan-Insignie, die ihm Alschoran überlassen hatte. Er kann Stattin so beeinflussen, dass der Sman glaubt, er wäre selbst auf den Gedanken gekommen. Und der Gedanke lautet: Ich nehme die Gefangenen mit auf mein Raumschiff.

Shema Ghessow und Omlirr Oscha haben inzwischen den Coup durchgezogen. Nicht ohne Schwierigkeiten. Ein weiterer Grabräuber kam jedoch zu Hilfe und nun hat die Terranerin gleich zwei neue Freunde. Perry Rhodan erfährt über Funk, dass eine weibliche Humanoide an dem Raubzug beteiligt war. Er nimmt Kontakt auf und die Meisterdiebin gesellt sich wieder zu ihren Begleitern.

Man will nun den Vorgang der Bewusstseinsbehandlung durch die Cyv beobachten. Der findet in einem lebenden Haus statt. Ein Riesenwurm, der innen die Cyv beherbergt. Antanas Lato wird von der Deponentin in das lebende Haus gebracht. Der Wurm ist irritiert, denn er bemerkt das Eindringen durch die Fremden. Als die Cyv das Bewusstsein und die Erinnerungen von Tassam in die mit Hyperkristallen gesättigten Ringe des Gasplaneten übertragen, bekommt Shema eine kurze Verbindung zu dem Toten. Sie erkennt zweierlei. Zum einen ist in den Ringen wohl kein ES-Refugium zu finden und zum anderen sieht sie in den Erinnerungen des Sman ein ihr bekanntes Raumschiff, dem Tassam, so lange er noch lebte, auf der Spur war. Es ist die LEUCHTKRAFT.

Rezension

Der dritte Roman, der in Spaphu spielt. Die Geschichte hatte interessante Zutaten. Eine zusammengewürfelte kleine Crew, auf sich alleine gestellt, macht sich fern der Heimat auf der Suche nach einem Schatz. Sie trifft auf eine Totenwelt und merkwürdige Rituale. Und sie begegnet einem Toten. Letzterer wird in einen Bewusstseinshort überführt. Und das ist schließlich der Zusammenhang zu der Suche der Gefährten. Zu Beginn der Geschichte sitzen Perry und Antanas weiterhin im Gefängnis. Christian Montillon bleibt daher zunächst nur die Figur Shema Ghessow, um die Handlung voranzutreiben. Die Aktionen waren nicht spannend, aber wie der Autor seine Figur einsetzte, machte einiges wett. Die Terranerin ist mit ihren neuen Freunden unterwegs. Die Parabegabte setzt zwar ihre Fähigkeiten gezielt ein, dennoch kann ihr vom Autor über ihre Psi-Kraft hinaus auch andere Befähigungen und Anlagen mitgegeben werden, die Shema zu einer interessanten zentralen Figur machen. Shema ist sehr präsent und sehr lebendig in den Szenen. Trotz einiger Bedenken zeigt sie Mut und ist kommunikativ. Allzu häufig wurden Mutanten in der Vergangenheit auf ihre Paragabe reduziert, die sie alleine befähigte, zur Lösung eines Problems beizutragen. Dieser Figur hätte ich auch ohne Einsatz ihrer Psi-Fähigkeiten den erfolgreichen Coup abgekauft.

Die Erinnerungen des Sman Tassam an sein Leben bereitet den Leser auf das Finale vor. Dazu musste der Autor auch noch Perry Rhodan und Antanas Lato befreien. Dieser Part geriet langweilig. Lato entdeckt eine Funktion der Kastellan-Insignie, die ihnen die Flucht ermöglicht. Perry trägt nichts bei, bzw. verpasst ihm der Autor die Rolle des erfahrenen Unsterblichen, der wohlwollend die Aktionen seiner Begleiter beobachtet, bzw. kommentiert. Wie erwähnt, spannend war die Geschichte nicht. Sie verlor dann auch an Schwung, als die drei Terraner wieder vereint waren. Während die Handlung um die Figur der Mutantin noch dynamisch war, verlor die Geschichte in der zweiten Romanhälfte diese Dynamik und wurde nach Schema F abgespult. Am Ende erfahren die Figuren, dass die LEUCHTKRAFT vor Ort ist. Als Leser wussten wir das bereits aus der Handlung in der Milchstraße.

Die von mir zum Vorgängerroman resümierte, bzw. erhoffte Schippe, die auf die Handlung in Spaphu draufzuschlagen sei, hat sich nicht eingestellt. Die Entwicklung der Figur Shema Ghessow gefällt mir, der Rest weniger. Es folgt nächste Woche Roman 4 dieser Handlungsebene.


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