Ansichten zu Perry Rhodan Atlantis 2 – Heft 10

Sklaven der Insel – Madeleine Puljic / Olaf Brill

In Andromeda ist es Koomal Dom mit Atlans Hilfe gelungen, das Xynthaskolth zu bergen und mit dem Antrieb der NURO-KOROM zu verbinden. Das Schiff kann dadurch in das andere Universum wechseln. Allerdings nur eine begrenzte Zeit. Wie ein Gummiband werden sie später vom Xynthaskolth in die Tangente zurückgezogen. Atlan kennt den „Großen Plan“ des Ritters nicht. Er selbst verfolgt die Absicht, im anderen Universum eine Raumflotte der Arkoniden zu rekrutieren, um damit nach der Rückkehr in die Tangente das Große Imperium der Arkoniden wieder aufleben zu lassen.

Der Flug der NURO-KOROM geht zu einer Interferenz auf Kollmania Medes. Dort soll der Durchbruch gelingen. Der Übergang gestaltet sich schwieriger als erwartet. Atlan wundert sich über Koomal Dom. Der Ritter der Tiefe zeigt ein überragendes Wissen über das andere Universum. Die NURO-KOROM kann nach ersten Problemen mit vorinstallierter Technologie an die Hyperimpedanz des Zieluniversum angepasst werden. Dies ist aber nicht die einzige Überraschung, die Atlan erwartet. Nach dem Übergang befindet man sich auf Kollmania dieses Universums. Etwa um 2070 NGZ. Die Bewohner des Planeten, die Kol Mani, sind primitiv. Sie scheinen von Tefrodern unterdrückt zu werden. Aber Koomal Dom wird hier erkannt. Atlan geht langsam ein Licht auf. Der Ritter der Tiefe stammt nicht aus der Tangente, sondern aus dem Rhodan-Universum. Mehr noch, Koomal Dom stellt dem Arkoniden seinen Doppelgänger vor. Eine jüngere Ausgabe, der als Netzfischer auf diesem Planeten arbeitet und ein Ausgestoßener ist. Atlan soll den jungen Koomal Dom auf eine Zeitreise in die Vergangenheit schicken. Atlan erkennt, dass die Tangente von Koomal Dom geschaffen wurde! Die Zeitschleife, die das bewirkt, fängt an diesem Tag an und Atlan soll den Großen Plan unterstützen, nämlich den Erhalt der Zeitschleife. Der alte Koomal Dom drückt seinem jüngeren Ich einen Datenkristall in die Hand. Darauf alle Daten, die Perry Rhodans Wirken beschreiben. Der jüngere Koomal Dom soll diese Taten verhindern.

Atlan soll den jungen Koomal Dom nach Atlantis bringen. Ein Kelosker-Gerät namens Ingkath wird ihm mitgegeben. Mit dem Xynthaskolth verbunden, soll es die NURO-KOROM und alle an Bord in eine Schicht des Multiversums heben, in der der Zeittransmitter auf Atlantis noch existiert und den jüngeren Koomal Dom in die Vergangenheit schicken kann. Gesagt, getan. Der alte Koomal Dom bleibt in Andromeda und die NURO-KOROM fliegt mit dem Tangenten-Atlan und dem jungen Koomal Dom in die Milchstraße. Atlan macht einen Umweg und rekrutiert 40.000 Robotraumschiffe der Arkoniden. Dann fliegt er die Erde an. Die NURO-KOROM kann zur Tiefseekuppel vordringen. Atlan befördert den jungen Koomal Dom in den Zeittransmitter. Dann beginnt der Rückholeffekt des Xynthaskolth.

In Andromeda ist Sichu Dorksteiger in der Gewalt der Tefroder. Terroristen, wie die Ator vermutet. Eine schöne Unbekannte verhört Rhodans Ehefrau. Obwohl sie sich tarnt, kommt Sichu hinter die Identität der Unbekannten. Es ist Mirona Thetin, die Meisterin der Insel. Die anderen Gefangen der CARFESCH können ausbrechen und die Ator ebenfalls befreien. Auf der Flucht empfangen sie Signale von Rico. Die Wissenschaftlerin, die 15 Jahre lang der Spur dieses Roboters gefolgt ist, geht den Signalen nach. Sie findet Rico. Der Roboter ist zerstört. Was übrig ist, ist nicht mehr als ein piepender Sender. Und die Zerstörung, das zeigt die Untersuchung, liegt 10.000 Jahre zurück. Es kann nur Koomal Dom gewesen sein, der falsche Spuren legte. Mirona Thetin hat die geflohenen Gefangenen wieder gestellt. Die Meisterin der Insel offenbart ihre Vergangenheit und ihre Pläne. In der Tangente sind die MDI nach und nach vom Ritter vernichtet worden. Nur Faktor I konnte entkommen. Im Verborgenen hat die MDI eine Flotte bauen lassen, mit der sie gegen das Korrelat losschlagen will. Die CARFESCH käme ihr gelegen. Sie will von Dorksteiger die Kommandocodes. Die ATOR nimmt Mirona Thetin mit an Bord und zeigt ihr die bevorstehende Apokalypse der beiden Universen. Die beiden Frauen schließen einen Pakt. Sie wollen Koomal Dom bekämpfen, die Universen retten und die Sklaven der Insel befreien. Gesagt, getan. Mit 20.000 Schiffen und der CARFESCH geht’s nach Terra.

Dort nimmt Perry Rhodan Kontakt zur NURO-KOROM auf, die im Orbit über der Erde erscheint. Ein arroganter Tangenten-Atlan eröffnet dem Terraner, dass er Arkon zu neuem Glanz verhelfen wird. Auf die Frage, wie er das schaffen will, erscheint eine riesige Flotte. Doch es ist nicht die Robotflotte, wie es Tangenten-Atlan erhofft hat, sondern Schiffe der Tefroder. Tangenten-Atlan greift daraufhin mit der NURO-KOROM flüchtende Schiffe der Erde an.

Rezension

Die beiden Autoren verfolgen mit den Geschehnissen zwei prominente Figuren an zwei bedeutenden Handlungsorten in zwei bekannten Zeitebenen. Tangenten-Atlan entwickelt langsam aber sicher die gleichen Allmachtsphantasien, die er in diesem Roman und seinen Vorgängern dem Ritter der Tiefe immer wieder vorgehalten hat. Zugleich spielt die Handlung in Andromeda und in der Milchstraße. Und die Geschichte umfasst einen größeren Zeitraum. Denn es vergehen Monate, bis das Xynthaskolth die Reisenden aus dem Rhodan-Universum wieder in die Tangente zurückzieht. Abgesehen davon, dass der jüngere Koomal Dom zu einem unbekannten Zeitpunkt in die Vergangenheit zurückgeschickt wird.

Die Miniserie, die in der ersten Hälfte der zwölf Romane kaum Fortschritte erzielte, explodiert in dieser Geschichte förmlich. Die beiden Autoren greifen mit vollen Armen in das prall gefüllte Perry Rhodan-Lager und werfen mit Geräten, Namen und Orten nur so um sich. Mu Sargai schuldet dem Ritter noch einen Gefallen. Der hängt sich seinen Porleyter-Umhang um. Greift sich ein Kelosker-Gerät, das mit dem Xynthaskolth zusammengeworfen bewirkt, dass das schohaakische Superpositionstor wieder funktioniert. Dazu Rico, Zeitschleifen, 40.000 Robotraumer, die Atlan mal eben so an der Tankstelle mitgenommen hat. Um sie dann wohl zu verlieren, beim Übergang in die Tangente. Dafür findet Sichu in Mirona ne nette Freundin aus der anderen Galaxie, die auch 20.000 Schiffe in das Bündnis mit einbringt.

Alles, was irgendwie Rang und Namen hat, wird hineingebuttert. Das anfängliche Szenario mit Druuf und Maahks auf der Erde ist längst expandiert. Und es dehnt sich weiter aus. Nächster Roman ist dann die Lebensgeschichte Koomal Doms, der mehrere Superintelligenzen auf dem Gewissen haben könnte. Das wird ein furioses Finale. Ähnlich der Miniserie um die SOL heißt es in Atlantis auch, klotzen statt kleckern! Mir persönlich wäre weniger etwas mehr gewesen.


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