Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3228

Die Nacht der Anuupi – Michael Marcus Thurner

Der Club der Lichtträger ist nach wie vor auf Terra aktiv. Allen voran der skrupellose Nording Gollokai, der sich auch von der Vernichtung des Ylanten Pasch nicht beeindrucken lässt. Sein neuer Partner ist Uvid Toxner. Der ist eine Züchtung von Aralon und in ihm sind Gene von Oxtornern und Baalols eingeflossen. Er besitzt hypnosuggestive Kräfte. Die beiden Sperrspitzen des Clubs sichten die zuletzt erbeuteten Wandererakten. Parallel dazu bereitet Gollokai die nächsten Anschläge vor. Die haben etwas mit der bevorstehenden Nacht der Anuupi zu tun. Zu diesem Fest reist auch die Ryotarin der Onryonen mit dem Raumvater ONOTECC an.

Die Festivitäten bringen die Sicherheitskräfte an ihre Grenzen. Nicht nur LFG-Resident Cascard Holonder und die Solare Residentin Laura Sakinga müssen geschützt werden, sondern auch die Ryotarin Shoccnar Suur und die Millionen Bewohner Terranias. Die TLD-Agentin Suyemi Taeb koordiniert den Einsatz. Auch Homer G. Adams ist nach Terrania gereist. Der Unsterbliche sieht sich gerne als Privatmensch. Aber hin und wieder schlüpft er in die Rolle eines Beraters. Als die ONOTECC mit ihrem Begleitschiff KMECCOLO gelandet ist, lässt sich Shoccnar Suur von Adams die Stadt zeigen. Der Unsterbliche nutzt dazu ein besonderes Gefährt. Einen MG Morris Garages Moon Quester. Der Hybrid aus PKW und Gleiter hat auch Sicherheitseinrichtungen. Die sind auch nötig, denn es wird ein Anschlag auf die Spritztour verübt, der allerdings folgenlos bleibt.

Doch die Aktion hatte einen Grund. Adams Vehikel wird genauestens untersucht und dies gibt Uvid Toxner die Gelegenheit, den MG zu präparieren. Er bringt einen Richtungspunkt-Lokalisator an. Die Ereignisse fordern nach Ansicht von Admiral Achill Maccao ein zielstrebigeres Vorgehen der terranischen Behörden. Er bringt einen entsprechenden Vorschlag an höchster Stelle ein.

Während die Spitzen von Politik, Militär und TLD noch das weitere Vorgehen debattieren, hat der Club der Lichtträger seine Ziele längst ausgemacht und führt die nächsten Aktionen durch. Ins Blickfeld geraten ist der Onmitter, eine Weiterentwicklung der Transmittertechnologie. Vorangetrieben von zwei Wissenschaftlern, dem Onryonen Vanccar Narruccu und seiner akonischen Lebensgefährtin Oana Las-Tron. Die beiden haben einen Prototyp gebaut und an Bord der KMECCOLO zur Erde gebracht. Sie benötigen von der terranischen Hyperphysikerin Tarja Canth Hilfe. Der Onmitter kommt ohne Empfangsgerät aus, benötigt jedoch eine Lokalisator. Canth hat ein solches Gerät entwickelt.

Während die Nacht der Anuupi gefeiert wird, greifen starke Kräfte des Clubs der Lichtträger die KMECCOLO an und erbeuten den Prototyp. Der Lokalisator an Adams MG versetzt Nording Gollokai und Uvid Toxner nun in die Lage, direkt gegen den Unsterblichen vorzugehen.

Rezension

Als ich die Trilogie von Michael Marcus Thurner um die Bedrohung durch den Club der Lichtträger in den Heften 3208-3210 las, war ich in einer Phase, in der mir das Geschehen um die Perfektionisten von Gruelfin ziemlich auf die Nerven ging. Die Geschehnisse auf Terra, die der Autor damals schilderte, bildeten eine willkommene Abwechslung vom Schönheitswahn der Panjasen. Achtzehn Wochen später ist Gruelfin noch immer Handlungsort, wenngleich mit abgespeckter Figurenriege. Atlan und Perry wurden getrennt. Das war überfällig. Die beiden treten sich sonst gegenseitig auf die Füße. Zwangsläufig muss einer kürzer treten und das funktioniert bei den Hochkarätern einfach nicht, wie das Zyklusfinale des Vorgängerzyklus beweist.

Auch auf Terra könnten Hochkaräter eingesetzt werden. Icho Tolot und Gucky sind vom Einsatz zurück. Die beiden Unsterblichen werden in der Geschichte von Michael Marcus Thurner auch erwähnt, um dann aber keine Rolle zu spielen. Ob sie im Hintergrund dennoch aktiv sind, wird erst der Fortgang der Geschichte zeigen. Wenn sie nicht eingebunden werden, halte ich die Erwähnung für unglücklich. Beide ZA-Träger könnten wirkungsvoll eingreifen. Tun es aber nicht. Dann wäre es besser, sie ganz aus der Geschichte rauszuhalten.

Der Club der Lichtträger wendet sich gegen die Bevormundung und Beeinflussung höherer Mächte. Die Menschen werden gelenkt, manipuliert, an ihrer Entfaltung beeinflusst. So zumindest lässt sich Nording Gollokai gegenüber Homer G. Adams aus. Da hat er nicht ganz unrecht. Welche Ziele der Club verfolgt, bleibt dennoch unklar. Wir erfahren darüber nichts, trotz der Innenperspektive, die der Autor zum Teil von Mitgliedern dieser Vereinigung einnimmt. Gegen die höheren Mächte kann der Club nichts ausrichten. Da ES diesen Mächten angehört, hat der Club sicherlich ein Interesse, die Wiederherstellung der SI zu verhindern. Es sind die Unsterblichen, die vor allen anderen die Wiederherstellung von ES verfolgen. Insofern ist es folgerichtig, dass nun ein Unsterblicher ins Fadenkreuz des Clubs gerät. Homer G. Adams ist die Hauptfigur in der Geschichte. Zwangsläufig muss TLD-Agentin Suyemi Taeb in den Hintergrund treten. Verabschieden muss man sich, zumindest in diesem Roman, von dem Geheimnisvollen, dem Mystischen, das den Club noch in der ersten Trilogie umwehte. Ein weniger brutales Vorgehen hätte das Rätselhafte noch etwas länger bewahren können. Daran ändert auch die kurze Sequenz zu Beginn der Geschichte nichts, als alte Aufzeichnungen von Van Moders analysiert werden. Doch nun reiht sich der Club in die unendlich lange Liste der Bedrohungen ein, die nach Schema F ablaufen. D.h., die Machtmittel des Clubs sind zunächst unbegrenzt und die Unfähigkeit der Terraner ebenso. Dem Gegner gelingt alles, den Terranern nichts.

Ein Hoffnungsschimmer könnte Homer G. Adams selbst sein. Der Autor schreibt über den Unsterblichen, dass dieser nicht aus seiner Haut kann. Das Misstrauen steckt in ihm. Er hat es über Jahrtausende kultiviert. Vielleicht ist Homer G. Adams also doch nicht so waffenlos, wie es zum Ende der Geschichte erscheint. Der Roman war kurzweilig und enthält viele liebenswerte Details und so manchen Wortwitz. Beispielsweise den über Engländer. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.


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