Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3220

Die Einsamen – Marc A. Herren

Im Juni 2096 ist Gry O’Shannon mit Alaska Saedelaere unterwegs. Sie suchen ES-Fragmente. Die LEUCHTKRAFT steht dem Unsterblichen nach der Kollision mit der LUCTU nicht zur Verfügung. Die Kosmokraten-Walze wird auf der Kosmokraten-Werft TRAPAX repariert. Der Status von Vetris Molaud ist unbekannt. Soynte Abil hat sich mit der MONITOR-C nach Andromeda zurückgezogen. Immerhin wurde dem Maskenträger ein Beiboot der Walze zur Verfügung gestellt. Die ZYLINDER-X wird vom stets mürrischen Zwergandroiden Gamo Stormlicht kommandiert. Während einer Mission auf dem Planeten Kreyn hat Gry O’Shannon eine Vision. Und zwar exakt um 15:10 Uhr Standardzeit am 23. Juni.

Auf Terra lassen sie sich alle ungewöhnlichen Ereignisse des neuen GALORS vorlegen. Ein Ereignis zur exakten Zeit ist im Kugelsternhaufen M55 registriert worden und deutet auf das Erscheinen eines kosmokratischen Schiffes hin. Alaska steht eine ZALTERTEPE-Space-Jet mit Crew zur Verfügung. Die NICKI FRIKKEL wird in die ZYLINDER-X eingeschleust und M55 angeflogen. Nachdem Gry O’Shannon und Alaska Saedelaere nach den Ereignissen um den Chaoporter sich eine Zeitlang getrennt hatten, kommen sich die beiden nun wieder näher. Die Mutantin verlangt mehr Offenheit. Prompt berichtet Saedelaere, dass der Standort des zweiten Fragments von ES die Kondor-Galaxie in 212 Millionen Lichtjahren Entfernung sei. Nur die RAS TSCHUBAI könnte eine solche Reise machen.

Mit den Ortern der ZYLINDER-X wird in M55 eine normaloptische Untersuchung des Zeitpunkts mit Grys Vision vorgenommen, indem man in einen Abstand geht, der die Lichtwellen seit dem Ereignis zurückgelegt haben. Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich eine kobaltblaue Walze aufgetaucht ist. Man fliegt einen Planeten an, der als Mystery Guest getauft wird. Ein riesiges Deflektorfeld verbirgt ein Areal auf dem Planeten. Als man es durchdringt, wird ein irdisches Segelschiff, ein Holk, sichtbar, dessen Piratenbesatzung von einem riesigen Kraken bedroht wird.

Alaska Saedelaere und seine Besatzung greifen ein. Offensichtlich wurde die Besatzung und wie sich bald herausstellt, noch tausende andere Terraner vor Jahrtausenden von der Erde hierhin entführt. Eine Vitalenergiestrahlung macht sie unsterblich, es sei denn, die verlassen den Wirkungskreis der Strahlung. Der Maskenträger sieht in den Geschehnissen ein Wirken von ES. Er und seine Begleiter kommen aber noch einem anderen Mysterium auf die Spur. Die Bewohner von Mystery Guest werden von einem schwarzen Dämon terrorisiert. Alaska und seine Begleiter gehen dem Rätsel nach. In einer Kirche werden Saedelaere und O’Shannon angegriffen. Ausgangspunkt der schwarzen Dämonen ist ein uralter Mann, der am Altar steht. Saedelaere begrüßt ihn als alten Freund.

Rezension

Bei dem Namen Pierre de Chalon klingelte es bei mir. Als früherer Leihbuchsammler gerieten auch etliche Pierre de Chalon-Bücher in meine Sammlung, obwohl ich SF-Ausgaben bevorzugte. Kein geringerer als Karl-Herbert Scheer verfasste unter diesem Pseudonym Seefahrer-Abenteuer. So ist es kein Wunder, dass sich Marc A. Herren für die Schilderungen der Piraten in seiner Geschichte dieses Namens bediente.

Die Geschichte kam zu Beginn nicht so richtig in Schwung. Der Autor verfolgt drei Erzählstränge. Den von Alaska und Gry, den der Piraten um Pierre de Chalon und den des Einsamen. Im letzten Zyklus wurden die Ereignisse bei der Kollision zwischen der LEUCHTKRAFT und der LUCTU gekappt. Da seitdem einige Zeit vergangen ist, war der Autor genötigt, die nicht erzählten Geschichten auf ein paar Informationshäppchen zu reduzieren und einzufügen. Außerdem ersann der Autor eine Trennung zwischen Saedelaere und O’Shannon. Letztere war mit irgendwem verheiratet. Und jetzt nicht mehr. Aha! Schlechter konnte ein Einstieg nicht sein.

Der Erzählstrang mit den Piraten geriet besser. Als langjähriger Leser hatte man hier schnell eine Erklärung. Wenngleich durchaus unterhaltend, zog sich dieser Part später unnötig in die Länge. Auch für die Figur des dritten Erzählstrangs hatte ich früh eine Vermutung. Zu oft wurden die Schatten eingesetzt.

Die Geschichte bot viele Elemente auf, die man als Perry-Leser kennt und schätzt. Zwei Unsterbliche, die zueinanderfinden müssen, eine Handvoll Haudegen, die zur Unterstützung dabei sind, eine Kobaltblaue (Beiboot)Walze, ein mürrischer Android, entführte Menschen aus früheren Jahrhunderten, eine Figur, deren Schicksal sich nun wohl endgültig erfüllt. Die Zutaten waren da, aber so richtig zünden konnte die Erzählung bei mir nicht. Allenfalls die Melancholie, die in einigen Szenen mitschwang, vermochte der Autor gut zu transportieren.


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