Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3212

Die Zufallsschlacht – Robert Corvus

Auf dem Eisplaneten Kenkscheil lassen sich die Panjasen von den Oschkoren in die in zwölf Kilometer Tiefe gelegene Kaverne bringen. Die Ewige Ganja Viyesch nimmt an der Expedition teil. Auch das Einsatzkommando von der AURA, in ihrer Tarnung als Veejasen, bekommt einen Platz auf dem ersten Schlitten, der in die Tiefe fährt. Die Kaverne entpuppt sich als ein künstlich angelegter Raum von etwa 600 Metern Durchmesser und 100 Metern Höhe. Etwa 15.000 Eisskulpturen sind darin verteilt. Alle sind Darstellungen von unbekannten Wesen. Lediglich im Zentrum befindet sich ein Humanoide, wahrscheinlich ein Cappin, der theatralisch die Arme nach oben reckt. Der Skulptur fehlen beide Hände. Sie ist jedoch nicht über die Jahrtausende beschädigt worden. Alle anderen Skulpturen weisen ebenfalls Versehrungen auf, so, als ob bereits die Vorbilder verletzt waren. Alle 62 Stunden beginnt sich der Boden der Kaverne zu drehen und die Skulpturen ziehen an den Beobachtern vorüber. Nur die Figur im Zentrum dreht sich nicht mit. Ein von den Skulpturen ausgehendes Hyperflimmern macht eine Untersuchung schwierig. Dem Historiker Jamil Voltera von der AURA ist ein ähnlicher Fund aus der Milchstraße bekannt. Der Planet Mirkandhoum birgt einen Skulpturenpark mit Angehörigen von Milchstraßenvölkern.

Das Spektakel beeindruckt die Ewige Ganja. Die Entscheidung, die sie dann fällt, schockt die Oschkoren. Die Panjasin gibt Befehl, die Kaverne zu bergen. Falls das nicht möglich sei, sollen die Statuen vernichtet werden. Etwas so Schönes darf nicht in einem so unbedeutenden System verbleiben. Beiboote beginnen damit, die Kaverne aus dem Eis zu schneiden. Auf Oschkor trifft der amtierende Torrak Poziosch eine Entscheidung, nachdem er sein Trisch befragt hat. Er will die Panjasen am Abtransport der Kaverne hindern. Er hat eine spezielle Waffe in der Hinterhand. Die Flotte der Oschkoren wird mit Torpedos bestückt, die in der Lage sind, die Schutzschirme der panjasischen Schiffe zu durchfliegen.

Über Kenkscheil führt Kommandantin Khoceille an Bord der WUTHRASCHA auch das Kommando über die Flotte der Panjasen und sieht sich plötzlich mit einem Gegner konfrontiert, der ihre Schiffe nicht nur in Bedrängnis bringt, sondern sogar vernichtet. Ein erbitterter Kampf entbrennt. Sodroschon, der Sicherheitschef der Panjasen begibt sich auf die Spur der gefährlichen Torpedos der Gegner. Er entdeckt, dass Sextagonium, von einem Stasisfeld umhüllt, den Torpedos einen Vorteil verschafft. Damit ausgestatte Antriebe können die Paratronfelder der Panjasen durchdringen.

In der Kaverne bereiten die Terraner ihre Flucht vor und bauen mobile Transmitter auf, die sie zur AURA bringen sollen. Ephin will zudem eine Skulptur stehlen und mitnehmen. Während die Kaverne langsam aus dem Eis gehoben wird, materialisieren 4 große Objekte im Eispanzer des Planeten und brechen daraus hervor. Vier Raumschiffe mit blaugoldenen Hüllen greifen sofort die Panjasen an. Die Blaugoldraumer sind den Panjasen weit überlegen. Dennoch wirken sie nach längerer Beobachtung gehemmt. Mutmaßlich stammen sie aus einem Raum oder einer Zeit mit niedriger Hyperimpedanz und müssen sich erst anpassen. Im Kampf gegen die vier Schiffe muss Khoceille zudem den Palast der Ewigen Ganja schützen. Man beginnt mit der Evakuierung vom Eisplaneten. Die Vernichtung eines Blaugoldraumers löst einen Hyperimpuls aus. Die Situation auf Kenkscheil eskaliert. Wer sind die Fremden? Können die Skulpturen geborgen werden und gelingt den Terranern die Flucht?

Rezension

Im zweiten Teil des Doppelbandes führt Robert Corvus weitere Figuren ein. Sodroschon, der Sicherheitschef bekommt einen längeren Part spendiert. Wayschnand, der Obligatorische Mentor, die tragische Figur aus dem ersten Band, ist auch nicht mehr so präsent. Gleiches gilt für den Oschkoren Riltenak. Beide Figuren werden von Khoceille, die sich mit gleich zwei Schlachten konfrontiert sieht, in den Hintergrund gedrängt.

Auf terranischer Seite besinnt sich der Autor auf Antanas Lato. Dessen Unbeholfenheit beim sozialen Umgang mit den Teammitgliedern erinnerte zuweilen an Sheldon Cooper, wenn das Offensichtliche ausgesprochen wird. Alle Messdaten sind am Ende, wie es scheint, verloren. Viel war es sowieso nicht, was die Terraner aufzeichnen konnten. Spekulieren tun sie auch nicht. Noch nicht mal Antanas Lato gönnt der Autor eine Hypothese. Eigentlich brauchts dann keinen Wissenschaftler beim Einsatzteam. Techniker und Roboter können die Aufzeichnungen auch machen. Von Wissenschaftlern als Figuren im Einsatz erwarte ich einfach, dass sie bestimmte Erscheinungen zu erklären versuchen. Es muss nicht gleich darum gehen, eine Hypothese zu beweisen, bzw. zu widerlegen. Aber ein wenig Spekulation würde auch mehr Würze in die Geschichte bringen. Bei allen anderen Figuren ist der Einsatz meist adäquat. Der Techniker bedient Gerätschaften, der Funker funkt, der Soldat kämpft. Nur mit den Wissenschaftlern hat die Serie so ihre Probleme. Sichu Dorksteiger ist meist mehr die Frau an der Seite Rhodans oder die Kämpferin, wenn sie an Einsätzen teilnimmt. Bei Antanas Lato stellen die Autoren seine mangelnde soziale Empathie in den Vordergrund. Das macht die Figur natürlich ebenfalls interessant. Doch das Herausstellen wissenschaftlicher Arbeit, wenn denn eine Figur mit diesem Merkmal aufgebaut wurde, klappt irgendwie nicht so richtig. Meist beschränken sich die Autoren dabei, solchen Figuren, mitunter posthum, einen Antrieb o.ä. zuzuschreiben. Im nächsten Zyklus vielleicht den Lato-Konverter?

Abseits des von mir beäugten Figureneinsatzes ergab sich eine kurzweilige flotte Geschichte mit eingestreuten geheimnisvoll anmutenden Elementen. Allerdings treiben mich die zwischenzeitlichen Prädikatisierungen der Panjasen langsam aber sicher in den Wahnsinn. Schöne Abschüsse wechseln sich mit schönem Sterben ab und katastrophale Nachrichten werden mit einem melodischen Flöten der optimierten Stimme vorgetragen. Ich hoffe, dass geht jetzt nicht den ganzen Zyklus so.


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