Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3205

Die Fahrt der AURA – von Susan Schwartz

Die RA, mit Antanas Lato an Bord, hat sich in den Schutz eines Roten Riesen zurückgezogen. Die Sextadim-Kapsel ist beim Angriff der Panjasen schwer beschädigt worden. Die Reparaturroutinen laufen. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis das Schiff wiederhergestellt ist. Für den Wissenschaftler Lato ist das kein Problem. Er genießt seinen einsamen Aufenthalt an Bord.

Die AURA ist währenddessen unterwegs. Der MAGELLAN kann die Besatzung momentan nicht helfen. Also werden Informationen über die Panjasen gesammelt. Die Fahrt der AURA geht zum Planeten Hapcischan. Das dort lebende Volk der Vasushor lebt in besonderer Symbiose mit den Muruvasch-Pflanzen ihrer Welt. Die riesigen Blütenkelche spenden einen wohlschmeckenden Nektar. Cappins, die seit längerer Zeit auf Hapcischan siedeln, haben erkannt, dass der Nektar auch noch andere Vorzüge aufweist. Er heilt auch Verletzungen. Diese Eigenschaften erlangt der Nektar allerdings nur, wenn die einheimischen Bewohner in den Blütenkelchen nächtigen. Sie geben dann ein Sekret an die Muruvasch-Pflanze ab. Diese Symbiose ist Gegenstand von Forschungen der Panjasen, die vor Jahren Hapcischan erreicht haben.

Razugesch, der takerische Herrscher des Planeten, war früher im Widerstand gegen die Panjasen. Im Laufe der Jahre hat er erkannt, dass offener Widerstand Hapcischan nicht helfen wird. Er unterstützt daher nur im Geheimen den Widerstand. Auf offizieller Ebene hat er mit der „Beraterin“ der Panjasen einen Status Quo erreicht. Dieses Verhältnis ist allerdings ebenso fragil, wie die Symbiose der Einheimischen mit den Muruvasch-Pflanzen. In eben jene Symbiose greifen die Panjasen in einer geheimen Forschungseinrichtung ein. Sie verändern den Nektar, um eine Droge zu erzeugen. Dabei gefährden sie die Vasushor.

Die Besatzung der AURA tarnt sich als Schiff eines Zweigvolks der Cappins. Als Veejasen greifen sie in die Geschehnisse auf dem Planeten ein. Besonders der stellvertretende Sicherheitschef an Bord tut sich dabei hervor. Es ist der Laosoor Ephin. Er entwickelt einen Plan, um die Vasushor zu schützen und gleichzeitig Razugeschs Position nicht zu gefährden. Wird ihm das gelingen?

 Rezension 

Als ich letzte Woche schrieb, dass ich nach den „Bordgeschichten“ auf der MAGELLAN nun mehr Außeneinsätze lesen möchte, dachte ich allerdings nicht an die AURA. Autorin Susan Schwartz bringt mir das Schiff in Erinnerung. Die AURA war auf einer Mission, als der Tender von den Panjasen eingenommen wurde. Dieses Zwischenspiel zeigt noch einmal die Verhältnisse zwischen Panjasen und den Rest der Cappin-Völker. Es mag noch eine militärische Macht im Hintergrund geben, aber die Panjasen unterjochen die Planeten mit anderen Methoden. Wie diese Geschichte zeigt, gibt es allerdings auch offene Gewaltanwendungen. Schlimmer ist allerdings die Gewalt, die von den Panjasen im Verborgenen ausgeübt wird. In dieser Geschichte gehen sie sprichwörtlich über Leichen. Das Leben anderer ist ihnen nicht heilig. Insofern wird den eher moderaten Aussagen der ersten Bände nun eine Verschärfung nachgeschoben.

Diese Art von Geschichte, die Susan Schwartz hier schreibt, hat man schon unzählige Male lesen können. Die Terraner springen den Unterdrückten bei. Originalität erhält die Story durch den Aufbau und einer besonderen Figur. Der Planet wird von zwei zerbrechlichen Beziehungen beherrscht. Der takerische Herrscher kann keinen offenen Widerstand wagen. Im Rahmen seiner Möglichkeiten setzt er aber dennoch der Panjasin vor Ort Widerstand entgegen. Gleichzeitig muss er seine Position schützen. Das andere fragile Verhältnis bilden die Vasushor mit ihren Pflanzen. Beim terranischen Eingreifen muss dem Handeln der Panjasen Grenzen aufgezeigt werden, ohne dass die Situation eskaliert. Dafür sorgt dann die besondere Figur, die von der Autorin eingesetzt wird. Von den Laosoor haben wir lange nichts gelesen. Eine kleine aber angenehme Überraschung, die uns in der Geschichte erwartet. In die Beschreibungen von Razugeschs Motive, „seinen“ Planeten vor Ungemach zu schützen, schlich sich die eine oder andere Länge ein. Für meinen Geschmack hätte stattdessen der Einsatz des Laosoor etwas umfangreicher ausfallen können.

Sei’s drum. Die Episode bot zwar keine harten Fakten zur Zyklusgeschichte um die ES-Fragmente, war aber nett zu lesen und bot gute Unterhaltung.


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