Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3204

Jenseits der Schwarzsterngrenze – von Kai Hirdt

Auf der MAGELLAN kämpfen verschiedene Parteien um die Hoheit über den Tender oder einfach nur um ihre Freiheit. Eine der Parteien sind die Ikhoni. Sie haben den Sohn des Perduktors entführt. Spenursch kann seinen Geist vom Körper trennen und in das Leichte Land vorstoßen. Diese Fähigkeit wollen die Ikhoni nutzen. Spenursch soll auch sie gänzlich ins Leichte Land ziehen. Doch der junge Panjase kann das nicht und die Ikhoni suchen nun nach einem anderen Weg, ihre Freiheit zu erlangen und bringen den Tender damit in Gefahr. Der ist auch so schon fast verloren, denn Tryvorosch ist über die Entführung seines Sohnes so mitgenommen, dass er den Kurs durch die Schwarzsterngrenze kaum noch halten kann.

Atlan, immer noch Gefangener der Panjasen, erlangt mehr Handlungsfreiheit und kann mit Perry Rhodan in die Geschehnisse eingreifen. Sowohl der Sicherheitschef der Panjasen, als auch der Widerstand unter Perry Rhodan machen sich auf die Suche nach Spenursch. Tryvorosch kann beruhigt werden und steuert die MAGELLAN nun wieder etwas sicherer.

Perry macht indessen mit Laetitia Gnadt die unheilvolle Entdeckung, dass die Ikhoni lieber sterben wollen, als nach Morschaztas zu gelangen. Kalatursch findet Spenursch, den er für tot hält, weil er nicht weiß, dass dessen Geist im Leichten Land weilt. Er bringt ihn dennoch zur Medostation, um den Vater im Unklaren zu lassen, wie es seinem Sohn geht. Die Ereignisse überschlagen sich. Die Nachricht über den Zustand seines Sohnes erreicht Tryvorosch und die beiden Kommandanten Devvasch und Yahorosch planen die Flucht aus der MAGELLAN. Chaos bricht an Bord aus, weil alle sich in das Schiff der Panjasen im Hangar retten wollen.

Perry Rhodan hat inzwischen herausgefunden, dass Spenursch noch lebt. Mit Shema Ghessow holt er Spenursch zurück. Nun überschlagen sich die Ereignisse. Spenursch ist der Einzige, der die MAGELLAN noch steuern kann, wird aber von den Panjasen gejagt. Alle anderen befinden sich auf der Flucht vom Tender, der im Dakkarraum zu verwehen droht. Und Devvasch und Yahorosch haben noch eine Überraschung an Bord zurückgelassen. Wird die MAGELLAN Morschaztas erreichen?

Rezension 

Im Vorgängerroman hat der Autor die Figur Atlan noch zum Zaungast degradiert. Der Arkonide war in der Zentrale der MAGELLAN, als diese angegriffen wurde. Nur spielte der Unsterbliche keine Rolle. So was finde ich nicht so toll. In der Fortsetzung kommt dem Arkoniden aber wieder eine größere Rolle zu. Und schnell wird auch klar, warum ich dies im Vorgänger nicht so toll fand. Von Atlan erwartet man einfach, dass er handelt und die Geschehnisse nicht nur beeinflusst, sondern eben auch in seinem Sinne eine Richtung gibt, wie es nun geschieht. Allerdings hat sich der Autor schon was zur „Rolle“ der Figur im ersten Teil gedacht. Denn nun benutzt er Atlan, um die Ereignisse zunächst zu rekapitulieren. Das ginge natürlich nicht, wenn Atlan nicht Zeuge des Überfalls auf die Zentrale wurde.

Die Geschichte der ersten Bände dieses Zyklus wiederholte sich. Auf der MAGELLAN kämpfen mehrere Parteien um die Herrschaft über das Schiff. Bedrohlich für alle Wesen an Bord ist der Flug durch die Schwarzsterngrenze. Mit den Ikhoni gibt es zudem eine Gruppe von Perfektionsstörern, die ihre Freiheit mit einem ganz anderen Ausgang anstreben. Sie wollen im Dakkarraum verwehen und nehmen keinerlei Rücksicht auf die Bedürfnisse der anderen Leidensgenossen an Bord, die vor allem überleben wollen. Und schließlich ist da noch Spenursch, dessen Fähigkeiten den anderen zunächst verborgen sind.

Das Blatt wechselte ständig. Mal hatte die eine Partei die Oberhand, mal eine andere. Der Versuch des Sicherheitschefs, Spenursch zu ermorden, kam für mich überraschend. Das Motiv, die erwähnte Abtragung der Schuld, habe ich nicht voll verstanden, bzw. aus der Geschichte nicht herauslesen können. Klar ist, dass Kalatursch in dem Perduktor etwas sah. Der Panjase war ihm in seiner Art sympathisch geworden. Kalatursch zollte ihm Respekt. Nun will er dessen Sohn töten. Glaubt er damit, nicht nur Spenursch zu „erlösen“, sondern auch Tryvorosch die Last zu nehmen? Ich weiß nicht. Vielleicht wollte der Autor Kalatursch auch nur opfern, denn nun blieb Perry Rhodan keine Wahl, als den Sicherheitschef, der auf Spenursch anlegt, zu töten.

Noch etwas fand ich auffällig. Die Ikhoni wollen die Freiheit, sie wollen in einer Sakrozendenz enden. In dem Chaos, in dessen Folge die Panjasen von Bord der MAGELLAN fliehen, endet schlagartig auch dieses Streben. Das kommt Rhodan und Co. natürlich entgegen, werden sie doch nicht gestört und können ihre eigenen Pläne zur Rettung der MAGELLAN entwickeln. Aber vielleicht hat sich hier der Autor auch gedacht, dass er die Ikhoni nun ruhen lässt. Schließlich hat er mit der Bombe in der Hypertronik zusätzlich eine weitere Bedrohung nachgeschoben.

Ein abwechslungsreicher Roman, der mir mehr zusagte als der erste Teil. Nun wird es aber Zeit für andere Abenteuer. Die MAGELLAN-Bordgeschichten sollten durch Außeneinsätze aufgelockert werden.

 

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