Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3197

Die Gezeiten der Audh – von Michelle Stern

Perry Rhodan hat der Kosmokratin Mu Sargai zur Flucht verholfen und im Gegenzug Informationen zu ES-Fragmenten erhalten. Nun betritt der Terraner in Begleitung von Alaska Saedelaere, Gry O’Shannon, Gucky, sowie Damar Feyerlant und Shema Ghessow den Primordialen Korridor, der sie in das Innere FENERIKS bringen soll.

Im Chaoporter ist bereits auch Atlan mit seinem Team angelangt. Die beschädigte PAALVAGUR wird von Farbaud aufgesucht, der von einem Werftmeister verlangt, dass Schomeks Schiff für ihn instandgesetzt wird. Als der Quintarch erfährt, dass dies nicht so ohne weiteres möglich ist, vernichtet er die PAALVAGUR lieber. Atlan, Alschoran, Mulholland und Antanas Lato können der Vernichtung entkommen. Die Akonin Yashuru D’a, die den Sextadim-Camouflage-Projektor retten will, schafft es nicht mehr aus dem explodierenden Schiff.

Perry Rhodan und seine Gruppe treffen inzwischen auf Bunecc, der sich als Exspector bezeichnet und sie zu Haretemir Horizont bringen kann. Als Gegenleistung sollen sie ein Info-Artefakt für ihn beschaffen, das er verloren hat. Rhodan willigt in das Geschäft ein und sein Team betritt Seitenbereiche des Korridors auf der Suche nach dem Artefakt.

Atlan und seine Begleiter sind Farbaud gefolgt. Der Quintarch ist geschwächt. Alschoran nutzt die Gelegenheit und berührt den Quintarch. Nun kann er sich als Pedotransferer in dessen Gedanken einschleichen und wertvolle Informationen erbeuten. Farbaud soll nun doch vom Werftmeister ein neues Schiff erhalten. Doch zuvor sucht der Quintarch den Lauschherrn auf. Ein sehr mächtiges Wesen, das mit seinem Dienern im gesamten Chaoporter vernetzt ist und über alle Informationen verfügt. Während Farbaud über Addanc und Reginald Bull in Kenntnis gesetzt wird, will Atlan sich das neue Schiff Farbauds unter dem Nagel reißen oder zumindest in seinem Sinne beeinflussen.

Perry Rhodan kann dank Gry O’Shannon und Shema Ghessow das Info-Artefakt finden und Bunecc bringt sie im Gegenzug zum Architekten. Haretemir Horizont ist von dem Unsterblichen angetan und beide unternehmen einen Tauchgang. Perry Rhodan bekommt wertvolles Wissen zu FENERIK vermittelt. Neben Zou Skost ist noch etwas anderes in FENERIK gelöst. Der Terraner erfährt von einem Backup-System im Zentrum FENERIKS. Ein Schattenwurf, der, wenn er erwacht, notfalls FENERIK steuern kann. Selbst der Chaotarch ist über die Existenz des Schattens nicht informiert.

Perry Rhodan bricht zu diesem Zentrum auf. Dorthin ist auch Atlan an Bord der GUVV-SUVARA, dem neuen Schiff Farbauds, unterwegs. Die junge Sextatronik hat Atlan nicht vollständig akzeptiert aber es zugelassen, dass er und seine Begleiter die Reise Farbauds ins Audhem versteckt mitmachen können. Atlan und Perry Rhodan treffen beinahe zeitgleich im Zentrum FENERIKS ein. Eine Eiswelt, auf der tausende von Audhs tanzen.

Rezension 

Ein wiederkehrendes Muster im Aufbau eines Zyklus ist der enorme Technologievorsprung, den der Gegner zu Beginn eines Zyklus hat. Darüber habe ich schon mehrmals geschrieben. Dieser Roman von Michelle Stern ist darüber hinaus ein Paradebeispiel für andere wiederkehrende Muster. Eine Karte, die bspw. gerne gezogen wird, ist auch der erstaunliche Wissensvorsprung, den der Gegner offenbart. Angefangen von der obersten Hierarchie bis in die untersten Ränge, sind alle Gegner stets bestens informiert, was unsere Helden angeht. Selbst Ausgestoßene und Parias auf Seiten der Bösen wissen immer über alles Bescheid. Mehr noch, sie „erkennen“ Zellaktivatorträger oder Ritter der Tiefe und offenbaren in Gesprächen eine erstaunliche Tiefe in kosmische Zusammenhänge. Diese „Vertrautheit“ der Figuren auf Seiten des Gegners zu den Positionen der Helden bringt den Gegner unschätzbare Vorteile. Während Perry und Co. in jeder Begegnung nicht wissen woran sie mit ihrem Gegenüber sind, ist der längst im Bilde.

Dieses Muster hat aber auch Vorteile für den Leser. Denn es erzeugt Neugierde beim Leser und nimmt häufig die Schärfe aus mancher Situation. Mir gefällt das dennoch gut, trotz der Einseitigkeit in den Begegnungen. Tritt das Muster allerdings zu häufig auf, kann es mich auch stören.

Weitere Muster gefällig? Dafür, dass in diesem Roman von Michelle Stern nun gleich mehrere Zellaktivatorträger recht unbehelligt durch FENERIK reisen und ins Zentrum vorstoßen, gibt’s zwar auch eine Erklärung. Aber auch die strengt bekannte Muster an. Die Einsatztrupps stoßen auf Verbündete. Die scheinen mitunter nur darauf zu warten, dass ein Team von außerhalb des Chaoporters ihnen über dem Weg läuft, damit sie ein Tauschgeschäft anbieten können. Hilfst Du mir, so helfe ich Dir. Michelle Stern gibt sich, bzw. dem Leser dann auch keinen Illusionen hin. Derjenige, der auf Rhodan wartet, wird sogar als „Wartender“ bezeichnet.

Ein anderes Muster ist auch, dass, wenn es opportun ist, manche Muster dann plötzlich nicht mehr wirken. Denn eigentlich müssten Perry Rhodan und Atlan samt ihren Begleitern befürchten, hinter jeder Ecke und jeder Biegung als „Kosmokratenknecht“ angesprochen und enttarnt zu werden. Nun sind wir allerdings bereits im Finale des Zyklus. Hier sind solche Knüppel, die noch vor 50 oder 60 Heften den Helden zwischen die Beine geworfen worden wären, nun nicht mehr angebracht. Der Held soll jetzt vorankommen. Das tun Perry und Atlan auch. Im Zentrum FENERIKS wartet ein Geheimnis auf die beiden Unsterblichen. Und Perry ahnt, um was es dabei geht. Das ist ein seltener Wissensvorsprung, den der Held ausnahmsweise mal vor dem Leser hat.

Ich folge jetzt auch noch einem meiner Muster. Ich fand den Roman unterhaltsam.


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