Addanc, der Taucher – von Christian Montillon
Die Terranerin Anzu Gotjian ist aus dem Extemporalen Gefecht zurückgekehrt. Sie leidet unter den Auswirkungen und befindet sich in Isolation. Dort bekommt sie Besuch. Addanc, der Taucher, seines Zeichens letzter Quintarch FENERIKS, schickt ihr eine seiner Larven und lädt sie zu sich ein.
Sie wird auf den Grund eines Meeres geführt, denn Addanc, ein riesiger Wurm, lebt dort in einem Tunnel. Der Quintarch ist von Gotjians Fähigkeiten beeindruckt. Er will sie zu einer Audienz mit Zou Skost mitnehmen. An Bord seines Schiffes, der LUCTU, fliegen die beiden so unterschiedlichen Wesen zu einem Audienzsaal.
Der Chaotarch unterliegt dem Transformsyndrom. Sein fischartiger Aktionskörper taucht aus einer Ampulle auf. Anzu Gotjian erfährt, dass Addanc zu einem Quintarchen wurde, weil er mehrmals mit Zou Skost getaucht ist. Die Mutantin erhält weitere Einblicke in FENERIK, der in seiner Gesamtheit eine Hülle für den Chaotarchen ist. Addanc strebt nach der ultimativen Herrschaft. Er begehrt von Zou Skost die Autorität zur Chaonomen Weisung. Das Konzept der Quintarchie hätte versagt. Addanc, der Taucher hätte mit der Chaonomen Weisung Zugriff auf den Chaofaktenhort. Zou Skost verweigert dem letzten der Quintarchen diesen Wunsch. Nur im absoluten Notfall würde er Addanc diese Autorität verleihen.
Addanc verfolgt nach der Audienz nun andere Pläne. An Bord seines Schiffes befindet sich eine ganz spezielle Sextadim-Kanone. Anzu Gotjian soll sich damit vertraut machen. Neben den bekannten Modi kann sie auch Chaofakte verschießen. Sie erfährt, dass jeder Quintarch ein Votum hinterlassen hat, ein Ersatz, falls er stirbt. Die beiden ersten Quintarchen, die bei der Kollision mit der LEUCHTKRAFT starben, hinterließen unvorbereitete Voten. Schomek und Farbaud hingegen spezifisch an die aktuelle Situation angepasste Voten. Die vier Voten spalten sich in zwei Lager.
Anzu Gotjian soll die Voten für Addanc mit der Sextadim-Kanone beeinflussen. Als Anzu Gotjian die Kanone einsetzt, kommt es zu einer Katastrophe. Eine, die Addanc zu unglaublicher Macht verhilft.
Rezension
Die Figur der Anzu Gotjian gefällt nicht jedem Leser. Das kann Kritiken zu den Romanen entnommen werden. Andere hingegen sind begeistert von dieser Figur. Ich auch. Christian Montillon sind die gespaltenen Lager zu seiner Figur natürlich nicht entgangen. Mit einer gehörigen Portion Humor geht er darauf an verschiedenen Stellen in seinem Roman ein.
Auch in dieser Geschichte erleben wir eine Anzu Gotjian, die nicht auf den Mund gefallen ist und die auch dem letzten Quintarch respektlos gegenübertritt. Und ob ein Chaotarch jemals direkter, impulsiver und frecher kontaktet wurde?
Unklar bleibt einmal mehr, ob FENERIK von Anfang an eine Bedrohung war. Im jetzigen Zustand ist er das allemal. Die zum wiederholten Male heraufbeschworenen Auswirkungen einer Kollision mit der Yodor-Sphäre verdeutlichen dies. Nur wurde der Zustand des Chaoporters von den Kosmokraten und von den Terranern verursacht. Die Unbestimmtheit, was denn in diesem Zyklus die Bedrohung ist, wird uns wohl bis 3199 begleiten. Und ob wir danach klarsehen, ist keineswegs sicher.
Der Roman war recht unterhaltsam. Obwohl wir uns längst auf der Zielgeraden des Zyklus befinden, bleiben die Motive der handelnden Figuren weitgehend im Dunkeln. Das macht es schwer, als Leser seine Sympathien zu verteilen. Und davon lebt doch eigentlich die Unterhaltungsliteratur? Ich verfolge die Geschichten daher eher neutral. Ich habe schon ein Interesse zu erfahren, wie der Zyklus endet. Aber eine emotionale Bindung wäre mir lieber, um in die Geschichten auch eintauchen zu können. Die Art und Weise, wie die Serie ihre Zyklen aufbaut und ihre Geschichten erzählt, verhindert das allerdings ein gutes Stück.