Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3182

Die Engel der Pallas – von Leo Lukas

Die Chaos-Bake hat mit ihrem neuen Kommandanten Reginald Bull das Solsystem verlassen. Noch hält sich der Rote Stern in der Nähe auf, abgeschirmt von starken Kräften FENERIKS. Der ehemalige Resident nimmt Kontakt zu seiner Nachfolgerin auf. Sichu Dorksteiger wird mit einer ungewöhnlichen Bitte Bulls konfrontiert. Der Unsterbliche, der als Quintarch FEBERIKS wirken soll, will dem Chaoporter eine Spende mitgeben. Eine Mitgift, die seine Loyalität beweist und den guten Willen der Menschheit. Er will einen Himmelskörper in FENERIK integrieren. Die Pallas.

Der Asteroid birgt ein Geheimnis. In den Tiefen wird er von einem merkwürdigen Material durchzogen, das von früheren Prospektoren aufgrund seiner Farbgebung als Metazinn bezeichnet wurde. Und es besitzt PEW-Metall-ähnliche Eigenschaften. Bei einem Unfall rettete sich das Bewusstsein des Terraners Eric in das Metazinn. Er schuf sich dort eine virtuelle Welt. Andere Bewohner der Pallas, die eine Affinität zum Metazinn haben, kamen im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende nach ihrem Tod in diese Welt. Auf der realen Seite der Pallas bewahren die Zinnwächter dieses Geheimnis vor den Behörden.

Während Sichu Dorksteiger die politischen Hebel ansetzt, um dem Wunsch Reginald Bulls zu entsprechen, soll Kontakt zu der Pallasintelligenz im Metazinn aufgenommen werden. Die ehemalige Terranerin Mieke Meideina, die nun eine Ash’sharal ist, reist mit Bull, Aurelia Bina und dem Sorgoren Spateese zur Pallas. Mieke Meideina kann ihr Bewusstsein aus ihrem Körper lösen und in das Metazinn eindringen. Sie nimmt Bull ebenfalls mit. Auf ihrer ungewöhnlichen Reise müssen die beiden feststellen, dass sich in dieser Welt zwei Gruppierungen gebildet haben. Eric, der Altvater herrscht über den einen Teil. Eine zweite Gruppierung unter Günay Thomsipe stellt sich dem Ersten gegenüber. Aber Reginald und Mieke machen auch noch eine andere Entdeckung. Sie stoßen auf das „Betagte Tor“ und Bull sieht Alaska Saedelaere.

Im Solsystem werden die Weichen gestellt. FENERIK benötigt das PEW-ähnliche Metall, um nicht aus der hypergravitativen Trasse auszuscheren und seinen Sturz zu unterbrechen. Und Spateese will unbedingt die Kollision FENERIKS mit der Yodor-Sphäre verhindern. Das Konstrukt, das dabei entstehen würde, könnte weder von Kosmokraten noch Chaotarchen gebändigt werden. Um das zu verhindern, soll FENERIK humanisiert werden. Bulls Berufung als Quintarch und die Aufnahme der Pallas sollen das bewirken. Aber wird das auch gelingen?

Rezension 

Leo Lukas hatte die nicht ganz leichte Aufgabe, den Roman von Wim Vandemaan aus der Vorwoche fortzusetzen. Und, hier greife ich schon mal vor, es ist ihm gelungen. Ich habe meine obige Zusammenfassung weniger an den Abfolgen der einzelnen Handlungsebenen orientiert, sondern vielmehr den Fokus auf die verschiedenen Resümees gelegt.

Der Autor verfolgt tatsächlich einen ganz anderen Aufbau seiner Geschichte. Sie beginnt mit dem ersten Menschen, dessen Bewusstsein im Metazinn erhalten bleibt und sich seiner selbst bewusst wird. Der Autor belegt diese Figur auch in der Vorgeschichte mit einem Trauma, so dass sich später ein diktatorisch herrschender Altvater im Metazinn ergibt. Auch dessen Kontrahenten, dem Pallas-Bewohner Günay Thomsipe gibt der Autor eine längere Vorgeschichte. Mit Günay Thomsipe wird eine Figur begleitet, die affin zum Metazinn ist und davon träumt. Sie erhält Kontakt zu den Zinnwächtern. Tragisch, dass Günay Thomsipe bei seiner Flucht vor den Zinnwächtern, die ihn eigentlich von der Aufnahme in die Zinnwelt ausschließen wollen, zu Tode kommt und in seine Traumwelt gelangt.

Interessanterweise wird die Pallasintelligenz getrennt. Und nicht etwa Eric und seine Anhänger wechseln nach FENERIK sondern die Gruppierung um Günay Thomsipe. Auch ein nicht geringer Anteil der Pallas-Bevölkerung will mit FENERIK weiterreisen. Erneut wird ein Schema aufgegriffen, das seit Anbeginn der Serie immer wieder eingesetzt wird. Die Menschheit schafft Ableger an den ungewöhnlichsten Orten.

Geerdeter sind die Zusammenkünfte Sichu Dorksteigers, Perry Rhodans und Reginald Bulls, die der Autor schildert. Erstaunlicherweise sind die Weggefährten Bulls wenig beeindruckt vom Vorhaben des Unsterblichen. Leo Lukas lässt sie die eine oder andere Überlegung hinsichtlich des Doppelagenten Bulls anstellen und in welche Richtung sein Pendel ausschlägt, wenn er sein Engagement vorantreibt. Aber es sind keine düsteren Gedanken, die die Freunde Bulls hegen.

Mit der kurzen Sicht auf Alaska Saedelaere schafft Lukas den Übergang zum nächsten Roman, der den Maskenträger im primordialen Korridor zeigen wird. Ich bin gespannt.


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