Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3179

Die Meisterschülerin – von Christian Montillon

Die im Dyoversum geborene Anzu Gotjian hat sich von Gry O’Shannon und Alaska Saedelaere getrennt. Sie ist freiwillig mit Farbaud mitgegangen. Auf sie wartet die Ausbildung zur Sextadim-Kanonierin. Kaum hat sie das seltsame Schiff betreten, wird sie auch schon mit ihrer Ausbilderin Osh’gemta konfrontiert. Das schneckenartige Wesen vom Volk der Ash’sharal kommuniziert über kleine Bilder über ihren Schneckenkopf. Ein Gharse, der Osh’gemta begleitet, übersetzt diese Botschaften. Das Schiff verlässt das Rostland und wechselt über mehrere Saumwelten des Chaoporters. Anzu Gotjian ist nun auf sich alleine gestellt.

Der Weg führt sie in die Domäne der toten Quintarchin. Schaschnar, die im Felsen, ist bei der Kollision mit der LEUCHTKRAFT getötet worden. Die Bewohner der Domäne trauern. Der Leib der Quintarchin wird mit einem tonnenschweren Gefährt durch die Straßen gerollt. Immer wieder werfen sich Trauernde davor und werden getötet. In dieser Domäne trifft Anzu Gotjian auf die Meisterschülerin. Tenagei, eine Keji, ist die beste Studentin. Bald wird sie in die letzte Phase ihrer Ausbildung gehen und Sextadim-Kanonierin werden. Sie wird von allen bewundert. Als sie erfährt, dass Anzu Gotjian, die Neue, besondere Fähigkeiten haben soll und sie von Farbaud ausgewählt wurde, ist ihr Interesse geweckt.

Doch sobald Anzu Gotjian die erste Phase der Ausbildung schneller absolviert, als alle anderen vor ihr, schlägt Tenageis Neugierde in Neid um. Die Neue muss sterben!

Rezension  

Die Figur der Anzu Gotjian begleitet uns nun schon seit dem letzten Zyklus, als ihre Para-Fähigkeit geweckt wurde. Eine Szene mit dieser Figur bleibt mir immer in Erinnerung. Sie starb während eines Einsatzes und wurde von Iwán/Iwa Mulholland auf einer Schmerzensteleportation zunächst zurückgelassen, um sie später zu retten. Die ehemalige Transmittertechnikerin war bereits an der Seite von Bouner Haad in FENERIK unterwegs. Ihre Fähigkeit des „Sehens“ wurde damals verstärkt und sie bekam eine bessere Kontrolle darüber. Wie schon an anderer Stelle von mir geschrieben, sind es insbesondere Menschen mit Psi-Fähigkeiten, die in diesem Zyklus den Ausschlag geben. Sie bewirken etwas. Während in Cassiopeia das Duo Shema Ghessow und Damar Feyerlant quasi im Alleingang dem Chaos ein Ende setzte, sind es nun Anzu Gotjian und Gry O’Shannon, die FENERIK das Fürchten lehren. Und mit dem Transmittergeschädigten Alaska Saedelaere mischt noch eine Figur mit, die früher mal als Halbmutant bezeichnet wurde.

Anzu Gotjian soll als 5.Kolonne in FENERIK wirken. So war wohl mal die Absicht Perry Rhodans. Angesichts der Fähigkeiten dieses Instrumentes der Chaosmächte, will man sich alleine bei diesem Plan schon verzweifelt an den Kopf greifen. Andererseits „funktioniert“ die Serie genau so. Mit dem Mut der Verzweiflung werden auch hoffnungslose Pläne geschmiedet und auch in die Tat umgesetzt. Getreu dem Motto, die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst, agieren die Serienhelden in solchen Situationen meist mit schwarzem Humor. Und wer passt besser in diese Situation als Anzu Gotjian, die bereits in früheren Einsätzen die Bedrohungslage mit viel Wortwitz heruntergespielt hat.

Die besonderen Fähigkeiten seiner Figur kehrt Christian Montillon in seiner Geschichte nicht heraus. Er legt mehr Wert auf die besondere Art der Figur, ihre Umgebung zu beobachten und zu kommentieren. Spontan und frech geht die Figur ihren Weg. Ob Anzu Gotjian die Erwartungen von Perry Rhodan erfüllt, bleibt offen. Der Autor ruft seiner Figur diesen Plan zu Beginn seiner Geschichte einmal in Erinnerung. Dabei belässt er es dann allerdings. Mit der körperlichen Verwandlung von Anzu Gotjian setzt der Autor allerdings ein Ausrufezeichen. Es war noch nie gut, wenn eine Figur, die so viel Potential hat, von Autoren auch noch körperlich verwandelt wird. Häufig ist dies ein Indiz, dass man der Figur, so wie sie ist, bzw. war, nicht mehr allzu viel zutraut. Ich hätte es besser gefunden, die ursprüngliche Anzu Gotjian zu behalten. Aber noch geht die Geschichte weiter.

 

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