Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3171

Schutzherren für Valotio – von Kai Hirdt

Auf Tratuum, der Heimatwelt der Armudana, haben die Chaosmächte eine Kyro-Bank errichtet. Freiwillige aus dem Volk der Echsenwesen sollen darin Sextadim-Dienst leisten. Ein Schutzschirm, der Cassiopeia umhüllen soll, wird dadurch verstärkt. Noch weiß allerdings niemand, welche Auswirkungen dies auf die Armudana haben wird, die sich zu diesem Dienst verpflichten. Grokhan, der Anführer der Gharsen, will zunächst Onontru-Duldsam dazu bringen, die Kyro-Bank zu testen. Er weiß um die abhängig machende Wirkung des Sextadim-Dienstes. Derart geprägt würde die Taktfrau der Stadt Pentu ihr Volk ermuntern, es ihr gleichzutun.

Doch zunächst werden die Pläne durch ein Attentat des Stadtstaates Farton zurückgeworfen. Als Globale Dominanz hat Onontru-Duldsam erheblichen Einfluss auf ihr Volk. Farye Sepheroa-Rhodan will sie unbedingt überzeugen, dass das Angebot der Gharsen der falsche Weg für die Armudana ist. Rhodans Enkelin erkennt allerdings nicht, dass ihr von Seiten der Taktfrau ebenfalls Misstrauen entgegenschlägt. Onontru-Duldsam wäre gerne neutral geblieben zwischen den Gharsen und den Trojanern. Aber das geht nicht. Die Trojaner, bzw. die Terraner haben inzwischen auch den Kontakt zur Opposition gesucht und mit Worfzuc von Farton auch gefunden. Nun geht es darum, die Gharsen zum Abzug zu bringen.

Onontru-Duldsam erlebt schließlich die Kyro-Bank am eigenen Leib und ist überzeugt. Es wird ihr jedoch eingeredet, dass ein friedlicher Wettstreit im Turmbau die Entscheidung bringen soll. Grokhan steht unter erheblichen Druck. Es darf kein Zwang ausgeübt werden. Die Sextadim-Dienst-Leistenden müssen dies freiwillig tun. Die unterschiedlichen Parteien beschließen, den Turmbau zwischen Pentu und Farton zu manipulieren.

Auch die Gharsen greifen manipulativ in das Geschehen ein und Worfzuc sucht eine militärische Lösung. Nur leider sind die Armudana den Gharsen und Munuam hoffnungslos unterlegen. Können die Terraner einen Weg aus dem Dilemma finden?

Rezension  

Vom jetzigen Stand des Zyklus ausgehend habe ich keine Ahnung, in welche Richtung sich der entwickelt. Wenn man nur im Dunkeln tappt, dann müssen wenigstens die individuellen Autorenleistungen für Erhellung sorgen. Kai Hirdt ist ein Autor, der sich einiges einfallen lässt, um interessante Geschichten zu gestalten. Eine, in der nicht alles so klar scheint, wie es die Bedingungen hergeben. Und die Einschränkungen für diesen Roman schienen klar. FENERIKS Truppen haben eine kleine rückständige Welt okkupiert und wollen die Bewohner in den Frondienst des Chaoporters zwingen. Die Terraner können nicht mit einer Raumflotte aufkreuzen und die Trojaner auch nicht. Die beiden Parabegabten vor Ort waren ebenfalls in ihrem Handeln eingeschränkt, da die Gharsen den Einsatz von Psi-Kräften bemerken würden.

Wie will Kai Hirdt diese Situation auflösen? Der Autor peilt eine Lösung an, die schon gegen TRAITOR den Erfolg brachte. Man kann die Chaosmächte nicht besiegen. Man muss sie zum Abzug bewegen. Das Mittel zum Zweck ist die Freiwilligkeit der Teilnehmer im Dienst für die Chaos-Bastion. Der Autor verfolgt den Plan, die Gharsen zu diskreditieren, damit sich keine Freiwilligen finden lassen. Um dies zu erreichen, müssen die Handlungsträger manipuliert werden, die das Sagen auf dem Planeten haben. Die Manipulierten erkennen in seltener Klarheit bald, dass sie manipuliert werden und sie erkennen auch, wer sie zu beeinflussen sucht. Und greifen ihrerseits zum Mittel der Manipulation. Das war schon beinahe humorvoll. Zum einen, als Farye Sepheroa-Rhodan merkt, dass sie reingelegt wurde. Zum anderen, als die Terraner versuchen, die Schwerkraft beim Turmbau zu manipulieren und die Gharsen dagegenhalten. Dieses Wechselspielchen hat der Autor gut in Szene gesetzt.

Irgendwann erkennt der Autor, dass dies alleine wohl nicht reichen würde. Auf jeden Planeten gibt es genug Bekloppte (Zitat aus dem Roman), die sich dennoch freiwillig melden würden. Also wirft der Autor ein neues Element in den Ring: Die „kosmokratisch imprägnierte“ Welt. Der Parabegabte Feyerlant erkennt dies bei seinem Einsatz in der Kyro-Bank. Es gibt Lebewesen, die nicht als Schutzherren taugen. Der Mutant manipuliert die Kyro-Bank, die nun glaubt, dass die Armudana solche Wesen seien. Damit ist die Aktion der Gharsen gescheitert und sie ziehen ab.

War der Roman bis dahin auf Lug und Trug aufgebaut, zieht der Autor nun etwas überraschend einen Joker. Das Element einer „kosmokratisch imprägnierten“ Welt bedarf dringend einer Definition. Es könnte sonst ein Allheilmittel gegen die Mächte des Chaos sein. Etwas gedrängt kommen am Romanende die erbeuteten Informationen daher. Sie weisen aber den Weg zum nächsten Roman. Es geht gegen einen Audh.

 


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