Ansichten zu Perry Rhodan Atlantis 04

Der Raumschiffsfriedhof – von Olaf Brill

Den Zeitreisenden ist mit Caysey die Flucht von der Venus geglückt. Einmal mehr konnten sie die Verfolgerin, die Arkonidin Rowena, abschütteln. Mit der LT-IV, einem schrottreifen Ultraleichtkreuzer, gelingt eine Transition. Mit der BEST HOPE, wie das Schiff getauft wurde, versuchen Perry, Sichu und Caysey an den Ort zu gelangen, an dem die Raumschlacht stattgefunden hat, dem der Kreuzer nur mit Müh und Not entkommen konnte. Das Talagon hat Perry Rowena wieder abnehmen können. Was Rhodan nicht weiß, Rowena wendet sich in ihrer Not an Atlan. Er soll ihr helfen.

Die BEST HOPE schafft mit diesem einen Sprung 50 Lichtjahre. Dann fallen erneut alle Systeme aus. Mit Mühe kann Sichu dem Schrotthaufen erneut Leben einhauchen. Aber sie brauchen dringend Ersatzteile und auch Caysey benötigt Medikamente. Die Begegnung mit den Venusrobben hat der schwangeren Atlanterin geschadet. Als die stellare Navigation wieder halbwegs funktioniert, rückt das System eines Blauen Riesen, der bei den Maahks Grxlira genannt wird, ins Blickfeld von Rhodan. Der Terraner vermutet, dass es einen Grund geben muss, warum diese Koordinaten in der Bordpositronik gespeichert wurden. Dort könnte Atlan zu finden sein. Grxlira ist sieben Lichtjahre entfernt. Mehr schafft die BEST HOPE sowieso nicht mehr. Logbuchaufzeichnungen verraten Perry und Sichu ein wenig mehr über eine Verschwörung. Die Schlacht, in der Atlan angeblich starb, war eine Falle. Und Atlan soll nicht gestorben sein.

Die BEST HOPE schafft den Sprung ins Grxlira-System. Dort entdecken sie einen Raumschiffsfriedhof. Maahk-Walzen und arkonidische Kugelraumer in großer Anzahl konzentrieren sich auf ein begrenztes Raumvolumen. Während sich die drei orientieren ahnen sie nicht, dass sie schon länger beobachtet werden. Seit sie die Transition in 7 Lichtjahren Entfernung gebracht hat, sind sie ins Blickfeld dreier Unither geraten, die als Schrottsammler das Trümmerfeld plündern. Das Talagon ist ein starker Hyperstrahler und verspricht für die Unither zur fetten Beute zu werden.

Doch das sind nicht die einzigen Schwierigkeiten, die auf die Besatzung der BEST HOPE lauern. Über allem schwebt die Gefahr, dass Maahks und Arkoniden zurückkehren und nach den Resten der Raumschlacht sehen wollen.

Rezension 

Vier Romane, vier verschiedene Autoren. Auch in Olaf Brills Geschichte stehen wieder Perry, Sichu und Caysey im Mittelpunkt. Diesem Trio stellt der Autor allerdings ein weiteres Trio gegenüber. Eines, das sich aus Unithern zusammensetzt, die mit ihrem Raumschiff den Schiffsfriedhof plündern. Drei unterschiedliche Charaktere, die sich da zusammengefunden haben. Glongg, der gerne den Anführer spielt, auch wenn es diese Position gar nicht gibt und die drei ihre Entscheidungen gemeinsam treffen. Per Losverfahren werden dann die Aufgaben verteilt. Mekkhur, der jüngste und unerfahrenste des Trios, zieht dabei meist das schlechteste Los und ist überzeugt, dass Glongg das Losverfahren manipuliert. Und dann ist da noch Gilthenk, der jede Sekunde erwartet, dass Arkoniden oder Maahks zurückkehren, und sie für ihre Plünderungen bestrafen. Im Personenkasten des Romans steht, dass die drei selten einer Meinung sind.

Das trifft das Handeln, wie es Olaf Brill dann im Roman schildert, eigentlich nicht. Denn auch wenn sie unterschiedlicher Meinung sind, was nicht so deutlich wird, handeln sie doch zielgerichtet und vor allem gemeinsam. In die Beschreibungen der Schrottsammler lässt der Autor den einen oder anderen Hintergrund zu diesem Volk einfließen. Insbesondere welche Eigenheiten die Unither an den Tag legen. Dies erlaubt es Rhodan, bei dem Konflikt die eine oder andere Entscheidung zu treffen.

Das Konfliktpotential wird vom Autor sehr geschickt und auch interessant aufgebaut. In dem er Perry einen Maahkraumer nach Informationen durchsuchen lässt, Sichu ein arkonidisches Schiff nach Ersatzteilen, trennt er das Trio. Caysey bleibt mit dem Talagon auf der BEST HOPE. Jeden der drei hetzt der Autor nun einen Unither hinterher. Drei interessante Schauplätze mit drei unterschiedlichen Duellen bahnten sich an. Mit den Beschreibungen der Unither und diesen Konfrontationen tobt sich der Autor aus.

Doch schlagartig bricht diese Konstellation wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Denn der Autor lässt nun die Maahks aufmarschieren. Und das bedeutete auch das abrupte Ende der Auseinandersetzung zwischen den beiden Trios. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Vorgeschichte der Schrottsammler und die Reparaturen an der BEST HOPE nach der 1. Transition etwas kürzer zu gestalten. Dann hätte der Konflikt mit den Unithern etwas länger angedauert und hätte Möglichkeiten eröffnet, dieses Thema nicht ganz so schlagartig zu beenden. Offen ist dabei auch geblieben, welche Idee denn Caysey zum Schutz des Talagon hatte, als sie Besuch von Gilthenk bekam. Denn dass das Talagon vernichtet wurde, glaube ich nicht.

Der Autor legt am Ende allerdings noch mal nach. Denn ein alter und zugleich junger Freund Rhodans erscheint mit einer weiteren bekannten Person auf ungewöhnlichen Terrain. Ein unterhaltsamer Roman, der die Auseinandersetzung der so unterschiedlichen Figuren-Gruppen etwas vorschnell beendet.

 

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