Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3169

Die Chaos-Bastion – von Uwe Anton

In Cassiopeia sind neben der LEUCHTKRAFT auch zwei Großbeiboote der RAS TSCHUBAI unter dem Oberbefehl von Farye Sepheroa-Rhodan zurückgeblieben. Die Besatzungen der BJO BREISKOLL und die FELLMER LLOYD sollen die Aktivitäten der Chaoskräfte auskundschaften. Denn auch FENERIK hat Raumschiffe zurückgelassen. Auf etwa 10.000 Schiffe werden die Kräfte des Chaoporters geschätzt. Dreiviertel davon entfallen auf Trikuben der Munuam.

Sieben Tage ist es her, dass FENERIK in Richtung Milchstraße abgezogen ist. Nach einem Scharmützel mit FENERIKS Truppen, trifft sich Farye an Bord der LEUCHTKRAFT mit Soynte Abil und Vetris-Molaud. Das Kosmokratenschiff regeneriert unterhalb des Ereignishorizonts eines Schwarzen Lochs. Wie Farye bemerkt, hat die Kosmokratenwalze auf die Anwesenheit des Unsterblichen mit einer Metamorphose reagiert. Räumlichkeiten wurden in gewisser Weise vetrisiert.

Im Gespräch wird man sich schnell einig, dass ein Spähtrupp auf dem Kommandoschiff der Munuam eingeschleust werden soll, um Informationen zu den Präliminaren Bastionen zu erbeuten, die von den Chaostruppen in ganz Cassiopeia errichtet werden. Welchem Zweck dienen die eineinhalb Kilometer hohen Türme, die auf unbewohnten Welten errichtet werden?

Mit einem von Soynte Abil zur Verfügung gestellten tefrodischen Schiff, nähert sich ein Einsatzteam der ZASTRUD, dem Flaggschiff des Munuam Likzurds. An Bord einige Terraner, die angeblich aus tefrodischer Gefangenschaft haben fliehen können und nun überlaufen wollen. Versteckt an Bord sind der Swoon Namm Tarrd, der den Rückzug zu Kemurs Schiff, der ke-wohlfeil, bewerkstelligen soll. Bestens getarnt sind auch Shema Ghessow und Damar Feyerlant, die den eigentlichen Datendiebstahl durchführen werden. Wird die Aktion gelingen und können wertvolle Informationen erbeutet werden?

Rezension

Wenn für eine Serie wie Perry Rhodan wöchentlich Romane geschrieben und veröffentlicht werden, dann stehen die Autoren vor der Herausforderung, zwei Geschichten zu erzählen. Da ist einmal die Zyklusgeschichte selbst, die vorangebracht werden muss. Umfang und Inhalte werden vom Exposé vorgegeben. Zu diesem Handlungsrahmen denkt sich der Autor eine weitere Geschichte aus, die im Idealfall mit der Rahmenhandlung harmonisiert, so dass eine homogene Gesamtstory entsteht, in der man als Leser den Eindruck bekommt, dass die Figuren nicht anders, als beschrieben, handeln mussten, um die Gesamtstory plausibel voranzutreiben.

Uwe Anton lässt seine Figuren ein typisches Kommandounternehmenszenario durchführen. Mit einer Lügengeschichte als Hintergrund begeben sich einige seiner Figuren zum Zweck der Ablenkung in Gefahr, damit andere im Geheimen an die erhofften Daten gelangen können. Es geht mal wieder gegen die Munuam. Zu diesem Volk aus dem Chaoporter sind nun schon einige Romane in diesem Zyklus verfasst worden. Neues kann der Autor zu dieser Spezies nicht hinzufügen. Die wiederkehrende Idee des Romans ist, was mich angeht, zumindest für diesen Zyklus doch schon ziemlich ausgelutscht. Gerne wieder gegen andere exotische Außerirdische in folgenden Zyklen. Aber gegen die Munuam brauch ich das nicht mehr. Überzeugen konnte mich die Geschichte um desertierte Terraner in Cassiopeia auch nicht. Die Munuam übrigens auch nicht. Und da wäre ich wieder bei der eingangs aufgeworfenen Konstellation, ob sich eine konforme Gesamtstory mit den beschriebenen Elementen hat bilden lassen. Hat es nicht.

Erstrahlen die Geschehnisse, wie sie Uwe Anton uns schildert, hinterher wenigstens im Lichte neu erworbenen Wissens? Auch hier bringt uns der Roman nicht weiter. Am Ende der Geschichte lässt der Autor seine Figuren wild spekulieren. An und für sich ein Element, das ich manches Mal in den Geschichten vermisse. Die Figuren gelangen an neue Informationen, doch beschäftigen sie sich zu wenig damit. In dieser Geschichte ist jedoch Schmalhans Küchenmeister. Da war einfach nichts, über das es sich zu spekulieren lohnte.

Wenn die Cassiopeia-Handlungsebene neben der Milchstraßenhandlung bestehen soll, muss dort eine ordentliche Schippe draufgelegt werden. Sonst entsteht schnell der Eindruck, dass sich die Figuren dort auf dem Abstellgleis befinden. Diese Geschichte wirkt momentan auf mich, wie der zu lang geratene Vorspann des nächsten Romans.


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