Im Land der Sternengötter – von Ben Calvin Hary
Auf Terra herrscht am 02. Juni 2069 NGZ am Grund des Atlantiks Volksfeststimmung. Atlans Tiefseekuppel wurde von dem Arkoniden Kelen da Masgadan erworben und in ein Museum umgebaut. In der Kuppel hatte Atlan da Gonozal als einziger Überlebender des Untergangs von Atlantis die Jahrtausende im Tiefschlaf verbracht. Der Unsterbliche ist nach Terra gereist und wird die Laudatio zur Eröffnung halten. Auch Perry Rhodan hat sich zusammen mit seiner Ehefrau Sichu Dorksteiger in Schale geworfen. Beide wohnen dem Ereignis bei. Die Ator wird schnell abgelenkt. Einige Informationsholos werden gestört und zusammen mit Kelen da Masgadan findet die Wissenschaftlerin den Grund für die Störung. Ein geheimer Raum am Grund des Bauwerks enthält einen unbekannten Transmitter. Derweil erkennt Atlan unter den Besuchern Rowena, eine ihm bekannte Arkonidin. Diese hat ein Artefakt, das Atlan als Talagon bezeichnet, in der Kuppel platziert. Die Ereignisse überschlagen sich. Rowena verletzt Atlan schwer und flieht durch den Transmitter. Der Unsterbliche bittet Rhodan, das Talagon auf die andere Seite zu bringen und zu verhindern, dass er es bekommt. Perry Rhodan nimmt das Artefakt an sich. Bevor der Durchgang sich verschließt, springen er und Sichu durch den Torbogen.
Sie landen auf dem Atlantis der Vergangenheit, in der Zeit als Arkoniden dort siedeln und einige Jahre vor dem Untergang des Kontinents. Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger erkennen sehr schnell, wo und vor allem, wann sie sich befinden. Sie haben eine Zeitreise gemacht und sind in ihrer Abendgarderobe denkbar schlecht gerüstet. Rowena, die vor ihnen den Transport in die Vergangenheit absolviert hat, erkennt, als sie dem Gouverneur Kors da Masgadan berichtet, dass der Talagon, den sie an einem fernen Ort in Sicherheit glaubte, wieder auf Atlantis erschienen ist. Perry Rhodan trägt das Artefakt und Rowena heftet sich an seine Fersen. Der Terraner und seine Frau erhalten Unterstützung durch eine Nachfahrin der Lemurer, eine Atlanterin namens Caysey. Rhodan ahnt nicht, dass sich zur gleichen Zeit ein mächtiges Wesen auf dem Weg nach Larsaf III macht, wie die Erde zu jener Zeit heißt, um sich das Artefakt zu holen.
Rezension
Ben Calvin Hary hat mir vor kurzen 3 Autogrammkarten zukommen lassen. Dafür herzlichen Dank! Die Karten zeigen ein wenig seinen Werdegang. Ein Exemplar ohne Berufsbezeichnung, eines mit der Bezeichnung „YouTuber“ und eines mit der Bezeichnung „YouTuber & Autor“. Ganz klar, dass bald eine vierte Variante in Auftrag gegeben werden muss. „YouTuber & Autor & Exposé-Autor“!
Nebenbei bemerkt, es gibt auch eine gedruckte Leseprobe zum Roman und Lesezeichen. Siehe Abbildungen unten. Für Abonnenten liegt zudem eine DIN A3 Karte von Atlantis ca. 8005 Jahre v. Chr. bei. Auf der Umschlaginnenseite des ersten Hefts findet sich eine kleinere Ausgabe der Karte. Wir Leser können also den Weg der Helden verfolgen.
Ben Calvin Hary hat diese neue Miniserie als Exposé-Autor geplant und wie immer wird der Auftaktroman der 12 Hefte umfassenden Serie vom Exposé-Autor selbst geschrieben. Einen weiteren positiven Eindruck hinterlässt das Titelbild des ersten Romans. Arndt Drechsler-Zakrzewski hat es gezeichnet. Zwei arkonidische Heroen flankieren ein Tal, während futuristische Flugkörper es durchfliegen. Hat etwas HDR-mäßiges. Ich finde es großartig. Ein tolles Titelbild!
Die Geschichte wird vom Autor aus verschiedenen Blickwinkeln eingeführt und vorangebracht. Als Leser wird mir eine Sicht von Rowena gezeigt, eine von Perry Rhodan und Sichu Dorksteiger und eine von Caysey. Am Ende tritt dann auch noch er auf. Der große Unbekannte.
Ben Calvin Hary hat keine leichte Aufgabe. Er muss das vorhandene Material zu Atlantis sichten und in seiner Geschichte berücksichtigen. Frühere Romane (bspw. 50, 60 und 70) sind teils widersprüchlich. Der Autor findet einen erfrischend einfachen Kniff. Als Atlan seinen Freund Perry durch das neue Museum führt, lässt ihn der Autor erklären, dass seine Augenzeugenberichte nicht immer als historische Quelle taugen, da vieles von ihm nur geschätzt und anderes verkürzt wiedergegeben wurde. Damit entledigt sich der Autor geschickt einiger Ungereimtheiten aus früheren Romanen und kann etwas befreiter seine eigene Geschichte entwickeln.
Der Autor schlägt ein hohes Tempo an. Die rasanten Ereignisse gönnen dem Leser keine Atempause. Es gibt ein bekanntes Schema. Ein ominöser Herr, dessen Untergebene sich vor ihm fürchten. Schlüsselelement der Serie scheint das geheimnisvolle Artefakt zu sein, das dem dunklen Herrn gestohlen wurde und in Rhodans Besitz geraten ist. Rhodan soll verhindern, dass es der ursprüngliche Besitzer wieder erhält. Das Schicksal der Galaxis steht auf dem Spiel. Soweit die Eckdaten.
Trotz des hohen Tempos und sehr vielen Informationen, die in den Roman einfließen, wie beispielsweise die Geschehnisse des Kriegs gegen die Maahks, schafft der Autor dennoch feine Charakterisierungen seiner Figuren. Insbesondere Sichu Dorksteiger und Caysey werden von ihm gut in Szene gesetzt und auch Neu-Leser bekommen sofort einen Eindruck von Rhodans Ehefrau. Rowena bleibt naturgemäß mit ihren Motiven etwas im Dunkeln.
Insgesamt ein gelungener Auftakt zur neuen Miniserie!