Unter dem Neutronenstern – von Michael Marcus Thurner
Farbaud, der im Glanz, hat sich an Bord der RAS TSCHUBAI häuslich eingerichtet. Der Quintarch will Sextadim-Kanoniere für FENERIK rekrutieren. Da er in Anzu Gotjian eine Kandidatin erkennt, reift bei den Terranern der Plan, sie als Doppelagentin auf den Chaoporter zu entsenden. Gotjian wird auf ihre Aufgabe vorbereitet. Mit ihrer besonderen Gabe erkennt die Mutantin aber zunächst eine Änderung beim Chaoporter. Er wird langsamer und verändert auch die Richtung.
Sein Ziel ist ein Neutronenstern. Der sehr kompakte Stern hat vor langer Zeit eine Dunkelwelt in sein Gravitationsfeld gezogen. Die Instrumente der RAS TSCHUBAI ermitteln, dass der Planet aber nur noch wenige tausend Jahre überleben wird. Dann stürzt er in den Stern. Und noch etwas können die Orter der RAS TSCHUBAI erkennen. Der Planet ist bewohnt. Nachkommen von Tefrodern siedeln in streng abgeschirmten Habitaten, die sie vor der Strahlung des Neutronensterns schützt.
Ein Team, dem u.a. Farbaud, Perry Rhodan, Gucky und Anzu Gotjian angehören, nimmt Kontakt auf und landet in der Nähe eines der Habitate des Planeten Prudh. Sie werden von Kumrath Quoise empfangen. Der Politiker ist aalglatt. Nicht zuletzt wegen Gucky kommen die Besucher schnell hinter die Machtverhältnisse des Planeten. Auch Maahks leben in eigenen Bereichen. Auf beiden Seiten haben sich Mutanten entwickelt, die Soliden. Und es gibt unterschiedliche gesellschaftliche Strömungen.
Als Farbaud behauptet, herausgefunden zu haben, dass das Ende des Planeten in Kürze bevorsteht, eskaliert die Situation. Der Quintarch macht der Planetenbevölkerung einen ungewöhnlichen Vorschlag.
Rezension
Der aus Österreich stammende Autor Michael Marcus Thurner ist seit Monaten mit dem Motorrad unterwegs. Er durchquerte schon ein Dutzend und mehr Länder in Europa. Das hat ihn nicht davon abhalten können, Ereignisse in seiner Heimat in diesem Roman zu verewigen. Es sind bestimmte Typen von Politikern, die hier ihr Fett abbekommen. Das ganze gipfelt in der beinahe schon genüsslich geschilderten Tötung des Kumrath Quoise am Romanende.
Gegen die Figur Kumrath Quoise sind selbst Perry Rhodan und Gucky, ja sogar Farbaud machtlos. Obwohl die Fakten klar belegt werden können, zieht Quoise sein Ding durch und lügt bis zum unvermeidlichen Ende. Neben diesem unerfreulichen Charakter tummeln sich noch zahlreiche andere Figuren in Thurners Roman. Beinahe schon zu viele. Auch die geschilderten gesellschaftlichen Strömungen haben ihre Entsprechung in der realen Welt. Das war beinahe schon zu viel des Schlechten. Anzu Gotjian spielt natürlich auch wieder eine Rolle. Und der Quintarch, der nicht nur sprichwörtlich seine Fäden spinnt. Die Motive Farbauds bleiben unklar. Auch, ob er oder FENERIK den Neutronenstern manipuliert haben.
Der Figur Perry Rhodan bleibt nur die Rolle des Beobachters. Der Autor versucht zwar, den Titelhelden aus der Rolle des Statisten hervorzuheben, es bleibt jedoch bei dem Versuch. Da Rhodan keine Mittel hat, um irgendetwas in dieser Geschichte zu bewirken, bleibt dem Autor nur ein schriftstellerisches Mittel. Er zügelt im Gegenzug den Gegenspieler Rhodans. Farbaud wird eingebremst.
Die zweite Zyklushälfte zündet noch nicht so richtig. Zumindest nicht bei mir. Im Sturz des Chaoporters, der mal langsam, mal schneller in Richtung Milchstraße geht und hier eine Abweichung vom Kurs erhält, lässt sich eine Analogie zum Zyklusgeschehen beobachten. In wieweit beide Abläufe kontrolliert erfolgen, muss sich noch zeigen.