Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3152

Die Schwarzen Gärten von Ogygia – von Michael Marcus Thurner

Nachdem festgestellt wurde, dass der Neutronenstern Giat seinen einzigen Begleiter, den Planeten Prudh, binnen kürzester Zeit vernichten wird, läuft die Evakuierung. Es war Farbaud, der einen ganz und gar ungewöhnlichen Vorschlag gemacht hatte. Die Bevölkerung von Prudh, immerhin 800 Millionen Tefrodernachfahren und Maahks, würden im Saum des Chaoporters eine neue Heimat finden. Aus der Kluft entsendet FENERIK Raumschiffe der Faaol. Die Bewahrfabriken der Faaol machen sich an die Aufgabe der Evakuierung. Obwohl Perry Rhodan skeptisch ist, erledigen sie ihre Aufgabe binnen Stunden. Etwa 21 Millionen Bewohner wollen sich nicht retten lassen und gehen mit Prudh unter. Farbaud zeigt wie zuvor keinerlei Gefühle. In Rhodan wächst die Wut auf den Quintarchen.

Derweil macht die Kamashitin Nonovasene Resnidsha Shemiramyr eine seltsame Beobachtung in Ogygia. Wie alle Kamashiten ist Semiramis, wie Axelle Tschubai ihre Freundin nennen darf, psisensibel. Ihre paranormale Rückkopplung lässt sie Veränderungen in der Natur zuverlässiger erkennen, als es Maschinen könnten. Die Kamashitin erkennt eine Schwärze, die sich in Ogygia ausbreitet. Perry Rhodan und Anzu Gotjian unternehmen mehrere Versuche, um Farbaud aus der Reserve zu locken. Doch der ungebetene Gast bleibt undurchschaubar. Er lässt sich kaum in die Karten blicken. Und das wenige, das er preisgibt, kann nicht überprüft werden.

An Bord mehren sich Zwischenfälle unter den Besatzungsmitgliedern, die offenbar Psychosen entwickeln. Zunächst wird dies den allgemeinen Belastungen der letzten Tage zugeschrieben. Es kommt zu Verletzungen. Semiramis ist selbst betroffen und braut sich einen Pflanzensud, der den Einfluss unterdrückt. So kann sie Perry Rhodan und die Schiffsführung warnen. Der fremdartige Einfluss geht von Ogygia aus. Darauf angesprochen, räumt Farbaud ein, dass er, bzw. seine Sextatronik dafür verantwortlich ist. Er hat Gran-Legaten in der RAS TSCHUBAI ausgesetzt. Die Fäden verändern Ogygia und üben einen unheilvollen Einfluss auf die Menschen aus, die sich in der Landschaft aufgehalten haben.

Farbaud ist von den Fähigkeiten der Terraner enttäuscht. Aber er zieht die Gran-Legaten zurück. Inzwischen erhöht FENERIK wieder das Tempo. Rhodan und Gucky spekulieren, dass der geheimnisvolle Attraktor, oder derjenige, der ihn manipuliert, ein Interesse daran haben könnte, dass FENERIK in der Milchstraße eintrifft, wenn der Chaoporter noch nicht wieder vollständig hergestellt ist.

Rezension  

Michael Marcus Thurner spielt im zweiten Teil seines Doppels mal wieder mit den Ängsten der Besatzungsmitglieder eines Raumschiffes. Der Autor hat darin Erfahrung. Etwas an Bord wendet sich gegen die Besatzung und erzeugt Chaos. Gut, dass eine Kräuterhexe an Bord ist, die einen Sud mixt und sich immunisiert und dadurch die Verantwortlichen warnen kann. Die brauchen dann nur noch den Verursacher identifizieren, was ziemlich einfach ist. Eine höfliche Bitte von Rhodan genügt und der Quintarch zieht sein Einflussmittel zurück. Das Geschehen könnte sich auf zwei Arten deuten lassen.

Es läuft unter der Rubrik, den Dualismus von Kosmokraten und Chaotarchen auf eine völlig neue Weise zu ergründen. Das ist natürlich ein interessanter Ansatz, der hier verfolgt wird und auch etwas, das ich gerne lesen möchte. Alleine in der geschilderten Auseinandersetzung der Romangeschichte entsteht bei mir jedoch nicht der Eindruck, dass sich aus dem Spannungsverhältnis, das der Autor schildert, neue Deutungen dieser Mächte ergeben. Natürlich ist es ein interessantes Spiel, wenn nun statt Gegensätzen, die scheinbar zu einer Unvereinbarkeit führen, nun durch die eine oder andere Begebenheit vielleicht ein komplementäres Verhältnis angedeutet werden könnte.

Aufgrund der in der Serie vorherrschenden Ambivalenz wird es jedoch keine genau definierten Zuordnungen geben, die es erlauben würden, die Grundelemente der Serie, Ordnung und Chaos, aus Lesersicht einordnen zu können. Der Zyklus wird uns da nicht weiterbringen. Aus Autorensicht ist das wahrscheinlich auch gar nicht gewünscht. Es sind noch viele Geschichte zu schreiben.

Also bleibt nur die zweite Deutung der Geschehnisse. Audry, die aus Little Shop of Horrors, giert nach dem Blut der Besatzung. Es entwickelt sich eine Gruselgeschichte mit SF-Elementen.

Die Geschichte fand ich unterhaltsam, dennoch, ich hoffe, dass Tempo von FENERIK zieht bald an.


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