Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3115

Springer gegen Dame – von Kai Hirdt

Die Meute Jochzor konnte dem Plan des TLD etwas entgegensetzen. Der Gegner vom Chaoporter sollte eigentlich an Bord eines schwer bewaffneten TLD-Schiffes gelockt werden. Die Munuam manipulierten jedoch erfolgreich den Transmitter und materialisierten auf dem Medoschiff CLAUDIA CHABROL. Dort haben sich Jochzor und seine Leute nun eingenistet und mit den manipulierten Mehandor und dem ebenfalls mit Mitteln gefügig gemachten TLD-Agenten Anselm Harriman mehrere Trümpfe in der Hand.

Doch auch Aurelia Bina in der Maskierung einer der Deserteure ist mit auf die CHABROL gelangt. Sowohl die Posmi als auch Fedor Grimm wissen, dass es nicht damit getan ist, die Meute einfach nur zu stoppen. Den Jägern des Chaoporters muss ein Erfolg ihrer Mission vorgegaukelt werden. Denn sonst werden neue Jäger kommen. Doch zunächst hat Aurelia das Nachsehen. Zwar wird sie in ihrer Maske nicht enttarnt, aber die Meute Jochzor kann die Posmi außer Gefecht setzen. Damit hätte die Meute einen wichtigen Teil ihres Auftrags erfüllt. Nun können sie die beiden anderen Deserteure töten.

Die Ereignisse an Bord der CLAUDIA CHABROL spielen den Jägern in die Karten. Doch mit der Mehandor Aoshana ist eine Figur mit im Spiel, die beide Seiten nicht so richtig einschätzen können. Und auch Fedor Grimm hat noch nicht alle Trümpfe ausgespielt.

Rezension 

Die Romane um die Meute Jochzor wurden bislang von drei verschiedenen Autoren geschrieben. Man hat sich wohl darauf verständigt, diese Bedrohung durch Angehörige des Chaoporters nicht allzu bierernst zu schildern. Auch in der Geschichte von Kai Hirdt gibt es den einen oder anderen lockeren Spruch und die eine oder andere witzige Einlage. Kai Hirdt zieht die Zügel dennoch straffer an, als sein direkter Vorgänger Leo Lukas. Allerdings erst nach dem Ausbruch der „Furor mehandoris“ an Bord der CLAUDIA CHABROL. Denn mit zunehmendem Fortschreiten der Handlung gibt es schon die eine oder andere Szene, die den Ernst der Lage schonungslos darstellt. Und es gibt Opfer.

Kai Hirdt lässt das Geschehen mehrmals die Richtung wechseln, bzw. lässt er den Leser im Unklaren darüber, wer der konkurrierenden Parteien mit seinen Plänen im Soll ist und wer noch was in der Hinterhand hat. Seine Geschichte ist komplex aber nicht unübersichtlich. Aoshanas Einsatz, insbesondere in Kampfsituationen, hätte ich ihr so nicht zugetraut, nach den Schilderungen ihrer geistigen Beeinträchtigung in den Romanen zuvor. Das war grenzwertig, aber die Heldin wider Willen machte das aber auch sympathisch und als Leser drückte ich der Figur beide Daumen, dass sie da unbeschadet rauskommt. Typisch Kai Hirdt ist nicht immer alles so, wie es scheint. Dass am Ende Fedor Grimm die Oberhand behielt, war allerdings abzusehen. Der TLD-Agent wurde in seinen Aktionen lediglich aus dem Blickwinkel von Anselm Harriman betrachtet. Da musste einfach noch was kommen.

Okay, die Sache mit dem Traktorstrahl der CLAUDIA CHABROL, mit der die Besatzung kleinere Flugkörper in den Kurs der Korvette bewegte, war an den Haaren herbeigezogen. Einer mit einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit fliegenden Korvette, wohlgemerkt. Aber sonst lässt sich der Autor mal wieder viel einfallen. Am Ende hätte es mich interessiert, was aus der Bombe im Kopf des TLD-Agenten Anselm Harriman wurde? Da der nächste Band ebenfalls von Kai Hirdt stammt, rechne ich mit einer Antwort dort.

Das war wieder eine kurzweilige Geschichte von Kai Hirdt. Nicht so locker, wie der Roman der Vorwoche aber mit einer sympathischen Heldin.


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