Bouner Haad und insbesondere Tenshuun konnten die Strafaktion der Cairaner nicht verhindern. Allerdings wurde Tschirmayn nicht 450.000 Lichtjahre in den Leerraum versetzt, wie von den Cariranern geplant, sondern in den Halo der Milchstraße. Nun versucht der Einsatztrupp aus Terranern, TARA-Psi und den drei Halutern einen Weg aus dem Sternenrad zu finden, um endlich die gewonnenen Informationen an die Liga und andere Galaktiker zu übermitteln. Das Kleinraumschiff, der Schlitten, wie ihn die Haluter nennen, kann eine Lichtschleuse durch den Weißen Schirm nicht alleine bewältigen. Wie schon beim Eindringen in das Sternenrad muss ein geeignetes Raumschiff gefunden werden, das den Schlitten huckepack durch den Schirm transportiert.
Ein erster Versuch scheitert an den Kontrollen der Cairaner. Ein Schiff der Shenpadri scheint die Lösung zu sein. Doch nur der Haluter Madru Bem wird mit dem Schlitten den Ausbruchsversuch wagen. Die anderen bleiben im Sternenrad. Die Gruppe kommt wieder in Kontakt zu Dupa Emuladsu. Die Cairanerin ist überzeugt davon, dass ihr nur die Eindringlinge bei der Suche nach ihren Sohn Aipu helfen können. Das ist nicht unproblematisch. Bouner Haad hat zwar Aipu gesehen, als er Tenshuun befreite. Doch nun ist das Zentrum für die Steuerung des Hyper-Schubs noch stärker bewacht. Und die Jägerin Nuanit Takkuzardse ist der Gruppe dicht auf den Fersen. Und eine robotische Amme verbreitet merkwürdige Botschaften.
Rezension
Der dienstälteste Autor beschäftigt sich erneut mit dem Sternenrad. Nichts gegen dieses interessante Machtmittel an sich, darin kann man noch einige spannende Geschichten ansiedeln. Aber „nur“ Aipus Spur zu folgen war für meinen Geschmack etwas dünne für diesen Handlungsort. Gut, es werden diverse Begrifflichkeiten zum Ende hin fallengelassen, die vielleicht später noch an Bedeutung gewinnen könnten. Nur sind es eben bloße Erwähnungen und kein Einbinden in eine spannende Handlung. Die Geschichte war bodenständig. Schwerpunkt waren viele Emotionen, Mutter-Kind-Beziehungen, Kindheitserinnerungen, mechanische Kindermädchen, etc. Bei „diesem“ Handlungsort will ich jedoch Exploration genießen. Die Figuren sollen sich explorativ verhalten. Diesen phantastischen Handlungsort untersuchen und erkunden. Davon enthielt die Geschichte nichts.
Der Roman von Arndt Ellmer beginnt etwas sperrig für meinen Geschmack. Die Dialoge wirkten etwas zu aufgesetzt, bzw. zu theatralisch. Bildeten die Figuren durch die erlebten Abenteuer zuletzt eine eingeschworene Gemeinschaft, platziert der Autor nun, wie ich finde ohne erkennbaren Anlass oder in Bezug auf ein bestimmtes Ereignis, ein paar gekränkte Beziehungselemente.
So mancher Gedanke der einen oder anderen Figur erscheint aus der Luft gegriffen und nicht immer plausibel im Kontext der Geschehnisse. In der zweiten Romanhälfte setzt Arndt Ellmer in seiner Handlung mehrfach auf das Element des Verwirrspiels. Wer bekommt die Gruppe zu fassen? Dupa Emuladsu oder Nuanit Takkuzardse? Wer verfolgt welche Pläne? Zu einer Geheimniskrämerei gestaltet der Autor auch das Spiel mit den Täuschungsmöglichkeiten der SERUNS. Einige der Aktionen sind mir dabei zu sprunghaft geraten. Letztlich wurden die „Handlungsziele“ wohl erreicht. Auf der Zielgeraden des Zyklus fehlte mir allerdings, wie im ersten Absatz erwähnt, eine dem phantastischen Szenario folgende atmosphärisch dichte und aufregende Handlung mit Wow-Effekten. In dieser Phase des Zyklus will ich Staunen. Mal sehen, ob das Oliver Fröhlich mit seinem Roman nächste Woche schafft.