Die Dunkle Schwere – von Michael Marcus Thurner
Von Zarut ist die RATBER TOSTAN in Richtung Dunkle Schwere unterwegs. Dem Schwarzen Loch im Zentrum von M15. Die NIKE QUINTO hat Monkey und Zemina Paath an Bord genommen und verfolgt den Schlachtkreuzer, der auf keine Funkanrufe reagiert. Zuvor hatte die TOSTAN Fluchtkapseln eines Nuruschiffes aufgenommen. Darin sind mutmaßlich der cairanische Konsul Orpard Surrutaio und zwei Tomopaten. Wie es scheint, wurde die RATBER TOSTAN entführt.
An Bord des Schlachtkreuzers ist die Situation für Daan Gudati, den Kommandanten nicht eindeutig. Der Halboxtorner kämpft gegen einen unsichtbaren Feind. Trotz Mentalstabilisierung hat sich jemand in seine Gedanken eingeschlichen und kontrolliert ihn. Schulterreiter nennt Gudati den bösen Geist. Der hat auch einen Namen. Saessbekker. Der Phersune hat eine einzigartige Fähigkeit. Er kann zwei andere Wesen kontrollieren. Er steckt im Konsul und in Daan Gudati. Letzterer soll ihn zur Stummen Station bringen, die irgendwo im Umfeld der Dunklen Schwere zu finden sein muss. Gudati kämpft gegen den Geist, der seine Gedanken beeinflusst. Er kann nicht verhindern, dass Saessbekker eine angebliche Meuterei initiiert, die es ihm ermöglicht, das Schiff alleine zu fliegen. Die hochrangigen Offiziere der Zentralebesatzung werden in Gewahrsam genommen. Und doch gelingt es dem Kommandanten ein Signal zu aktivieren, der es der NIKE QUINTO ermöglicht der TOSTAN zu folgen. Auch die Bordpositronik des Schlachtkreuzers ist misstrauisch. Einige Offiziere können sich befreien und verstecken.
Während sich an Bord ein Widerstand bildet, hat auch Monkey einen Plan, wie er auf den Schlachtkreuzer kommt. Zusammen mit der Thesan will er den Vorkommnissen auf den Grund gehen. Ihn erwarten aber mit den beiden Tomopaten zwei Gegner, die er selbst als Oxtorner nicht unterschätzen darf.
Rezension
Autor Michael Marcus Thurner scheint ein Faible dafür zu haben, wenn es darum geht, Konflikte an Bord von Raumschiffen zu schildern. Insbesondere Schreckensszenarien der Art, dass fremde Invasoren oder durchgedrehte Positroniken gegen Leib und Leben der Besatzung vorgehen. Zur exquisiten Liste von Raumschiffen, die Thurner zum Horrorszenario für ihre Besatzungen werden ließ, zählen die GEMMA FRISIUS, die JULES VERNE, die ORION, die GORATSCHIN und nun die RATBER TOSTAN.
Ein Phersune mit einer besonderen Fähigkeit ist es diesmal, der Angst und Schrecken verbreitet. Saessbekker ist uns schon bekannt. Thurner war es, der die Figur in 3016 das erste Mal verwendete. Als Hirngespinst, als Dämon. Nun als Schulterreiter, der dem Kommandanten beeinflusst. Ihn gegen seinen Willen Dinge tun lässt. Und ihn als Dummerchen bezeichnet. Was so harmlos und wie eine Neckerei klingt, entpuppt sich als tödliches Spiel. Außerdem verbreiten die Tomopaten Tod und Zerstörung auf dem Schiff. Der Roman bringt ein wenig Licht in eine Ungenauigkeit des Vorgängerromans, als Zemina Paath die Abbildung eines Phersunen nicht erkannte. Nun erinnert sie sich vage.
In dieser Geschichte schien kein Platz für eine detaillierte Figurencharakterisierung. Aber der Autor schafft für Daan Gudati einen Hintergrund. Einen, der erklärt, warum er Wege findet, um den ungebetenen Gast hinters Licht zu führen. Und einen, der sogar ein wenig die Eigenarten seiner ebenso unfreiwilligen Heimatwelt Oxtorne zur Sprache bringt. Der Roman hat mir gut gefallen. Der Cliffhanger am Ende drängte sich geradezu auf. Doch zunächst wechselt das Geschehen wieder zu Perry Rhodan.
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