Der Geist von Hellgate – von Verena Themsen
Im Orbit um Hellgate dockt die zurückgekehrte BJO BREISKOLL an ihrem Mutterschiff an. Atlan hat die RAS TSCHUBAI verlassen und trifft sich mit Perry Rhodan auf Hellgate. Die beiden Unsterblichen bringen sich auf den aktuellen Stand ihrer Erlebnisse und beschwören den Geist von Hellgate herauf. Die beiden Männer schmieden Pläne. Perry Rhodan will die Heimat der Cairaner aufsuchen und Atlan, der inzwischen einiges über neue Völker und Allianzen in seiner Heimat Thantur-Lok herausgefunden hat, will in der Milchstraße den Hebel ansetzen, um die Rätsel dieser Zeit zu lösen.
Zunächst jedoch muss die RAS TSCHUBAI aufgerüstet werden, denn den Flug zur Heimat der Cairaner kann das Schiff zwar bewältigen, nicht jedoch den Rückflug. Die mobile Werft HEPHAISTOS der LFG soll den Umbau bewerkstelligen. Die Werftbesatzung ist über die wahre Identität der Besatzung der RAS TSCHUBAI nicht informiert. Aber Sabru, die Sicherheitschefin der Werft ist sehr neugierig. Und die Ekhonidin verfolgt auch noch andere Pläne. Die Führung der RAS TSCHUBAI, allen voran Sichu Dorksteiger, Gucky, Atlan und Perry Rhodan sehen sich unversehens mit neuen Herausforderungen konfrontiert, als Naats, Zain-Konstrukte, Piraten und ominöse Hintermänner ein Auge auf HEPHAISTOS werfen.
Rezension
Gleich zu Beginn des Romans schafft Verena Themsen eine Szene, in der sich für mich viel von dem ausdrückte, wie diese Geschichte auf mich wirkte. Die Ekhonidin Sabru führt mit dem Naat Kloog ein Gespräch über Blumen. Und der Naat denkt über eine Frage sehr lange nach, obwohl die Ekhonidin sicher ist, dass er die Antwort kennt. „Er suchte lediglich die Worte sorgfältig aus, in die er sie kleidete.“
Diesen Eindruck, den Sabru da äußert, hatte ich in Bezug auf den Roman der Autorin. Woran genau das lag, kann ich nur schwer beschreiben. Aber der Text wirkte auf mich ebenfalls sorgfältig, zudem sehr lebendig, unterhaltsam und kurzweilig. Abgesehen natürlich von den technischen Ausschweifungen, die wohl mal wieder sein mussten. Die ich aber dennoch nicht übertrieben fand. In allen anderen Beschreibungen und Handlungen erzeugt die Autorin mit wenigen Worten eine hohe Aussagekraft. Auch die Dialoge waren kurz und stimmig mit genau dosierten Gefühlen. Vieles wurde schnell auf den Punkt gebracht. Und die Geschichte mit Sabru und der Wendung war einfach überzeugend geschildert.
Der Roman stellt zudem Weichen. Alle bisherigen Ereignisse fließen hier zusammen. Mit den Erkenntnissen, die Atlan zudem aus seiner Heimat gewonnen hat, werden neue Schauplätze und neue Rätsel eingeführt. Naats, Freischaren und geheimnisvolle Technologiegeber. Dazu die Vermutungen zum Antagonist hinter verschiedenen Gruppierungen, wie den Cairanern. Als wäre das nicht genug, packt die Autorin auch noch die Thesanit in ihre Geschichte. Die Zain-Konstrukte dürfen auch noch ran, obwohl hier das Fluidum des Unbekannten nicht richtig ausgespielt wurde.
Zur Entwicklung des Zyklus trägt der Roman ebenfalls etwas bei. Die erwähnte Weichenstellung werden auch die Einsätze der Figuren betreffen. Offen ist noch, mit welchen Partnern die drei Hauptfiguren ihre weiteren Abenteuer bestreiten werden. Aber Bull bleibt wohl Statthalter, Rhodan geht auf Fernreise und Atlan wird der Aufräumer vor Ort sein. Diese wohlbekannte und wenig innovative „Aufgabenteilung“ ist ein Wehrmutstropfen in einem ansonsten sehr guten Roman.
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