Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3010

Willkommen auf Gongolis – von Susan Schwartz

Perry Rhodan ist mit der BJO BREISKOLL zum vereinbarten Treffpunkt mit der TREU & GLAUBEN, dem Schiff von Kondayk-A1, gereist. Der NDE-Agent, oder vielmehr sein Vorgesetzter, der Terraner Cyprian Okri, meldet sich. Reginald Bull stimmt einem Treffen zu. Jedoch soll es nicht im Ephelegonsystem stattfinden, sondern auf neutralem Boden. Dem Habitat Gongolis. Während die BJO BREISKOLL zurückbleibt, bringen die NDE-Agenten Perry Rhodan und sein Team, bestehend aus dem Siganesen Tenga, dem Mutanten Donn Yaradua und dem Terraner Lanko Wor, nach Gongolis. Mit einem Beiboot erreichen die vier Reisenden das Habitat, das aus drei Zellen von Kugelraumern der JUPITER-Klasse und der Zelle eines arkonidischen GWALON-Kelches zusammengesetzt ist, die mit Röhren verbunden sind. Rhodan macht Maske und tritt als Leo Tibo auf. Offiziell ist er ein Sicherheitsbeauftragter des Händlers Kondayk-A1, der für seinen Herrn die Lage auf dem Habitat erkunden soll. Aber Rhodan will in Kontakt zu einem Terraner namens Kenttä Tuomistuin kommen, um mit Reginald Bull zu sprechen. Über 100.000 Galaktiker tummeln sich in diesem Vergnügungsparadies. Einer von Ihnen ist der Terraner Ragnu Sholter. Er arbeitet bei der Einlasskontrolle des Habitats und er ist ein Spieler. Durch seine hohen Spielschulden hat er sich erpressbar gemacht. Er übermittelt regelmäßig Listen von Einreisenden an seinem Auftraggeber. Als Leo Tibo mit seinen Begleitern einreist, ist dies von großen Interesse. Rhodans Team wird angegriffen und wenig später auch Lanko Wor entführt. Erweist sich das anberaumte Treffen auf Gongolis als eine Falle?

Rezension 

Urlaubsbedingt hinke ich der Serie inzwischen drei Wochen hinterher. Dies ist die beschönigte Version, um meinen Rückstand zu erklären. Tatsächlich war ich auch im Urlaub, aber die Wahrheit ist, der neue Zyklus der Serie spricht mich momentan nicht an. Ich betreibe mein Blog seit Band 2500. Seit 10 Jahren veröffentliche ich regelmäßig meine Ansichten zu den Romanen. Es gefiel mir nicht immer alles. Zyklen haben eine ausgeprägte Wellenform. Mal geht es hoch her, mal weniger hoch. Im Zyklus „Mythos Erde“ hingegen herrscht Ebbe. So langweilig, wie sich das Zyklusgeschehen momentan präsentiert, war es in den letzten 10 Jahren nicht. Und auch nicht in der Zeit, bevor ich online ging. Selbst bei Atlan herrscht Ebbe. Stürmte der Arkonide im letzten Zyklus nach seiner Rückkehr aus den Jenzeitigen Landen unaufhaltsam voran, spendiert man ihm nun drei Hefte Zwangspause, um die RAS TSCHUBAI zu reparieren. Und der Titelheld? Hat die Eigenschaft des Sofortumschalters zugunsten des ImmeraufderStelleTreters aufgegeben.

Ich fasse mal das klein bisschen Positive aus dem Roman von Susan Schwartz zusammen. Die Charakterisierung des Terraners Ragnu Sholter gefiel mir. Die Zeichnung der Figur förderte zwar keine Überraschungen zu Tage, aber wenigstens wurden das Handeln dieser Figur, ihre Moralität, ihre Empfindungen und ihre Wahrnehmungen glaubhaft von der Autorin dargestellt. Der Rest? Alle anderen Figuren blieben blass. Einschließlich Perry Rhodan. Das Setting? Bunt, aber ohne Atmosphäre. Das Geschehen? Plätschert so vor sich hin. Komme ich heute nicht an Informationen, dann eben morgen. Oder übermorgen. Oder überübermorgen.

Zurück zur Haupthandlung. Die Erde ist nur noch ein Mythos. Und auch Susan Schwartz ward nicht müde, ein paar neue Legenden zu diesem Thema hinzuzufügen. Aber dieses Bild zum Kernelement Mythos Erde, das unmittelbar vor Erscheinen von Band 3000 und mit den Geschehnissen von Band 3000 eine geheimnisvolle Zugkraft entwickelte, verblasst immer mehr. In den Romanen „lebt“ die Mythos Erde-Thematik nicht mehr. Es gab dieses Heft, als Perry die vermeintliche Stadt Terrania findet. Das war eine echte Verknüpfung mit dem Thema. Alles andere sind nur Geschichtchen, die nicht den Mythos untermauern sondern nur dummen Aberglauben verbreiten. Das Zyklusthema hat seinen Reiz verloren.

Auch dadurch, dass die Figuren selbst eher dem Aberglauben folgen, statt sich mit der Realität ihrer Situation auseinanderzusetzen. Da war man in der vermeintlichen Stadt Terrania, aber niemand beschäftigt sich mit den Beobachtungen, die man dort gemacht hat. Es findet auch kaum eine emotionale Auseinandersetzung damit statt. Die ersten 10 Romane erzählen viele abgeschlossene Geschichten. Wo ist die „Serie“ geblieben? Diese Einzelromane haben inzwischen eine eigene Dynamik entwickelt. Als Leser erwarte ich kaum noch etwas von den Geschichten. Und werde in meiner Erwartungshaltung bestätigt. Die Betschiden-Romane ab Band 1001 sind dagegen schon als reißerisch zu bezeichnen.


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