Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3004

Der Vital-Suppressor – von Christian Montillon

Nach der Befreiungsaktion aus dem Gefangenenlager der Cairaner sind Giuna Linh und ihr Mann Lanko Wor an Bord der TREU & GLAUBEN in Sicherheit. Doch Lanko liegt im Koma und der Bordarzt des Schiffes, der Ara Spand, kann nichts für seinen Patienten tun. Sowohl Linh als auch Spand stellen die Hypothese auf, dass der komatöse Zustand durch den Entzug aus dem Wirkungsbereich des Vital-Suppressors ausgelöst wurde. Sie überzeugen Cyprian Okri und seinen Begleiter Kondayk-A1 in die Ausweglose Straße zurückzukehren. Die beiden Agenten des Nachrichtendienstes Ephelegon wollen dort weitere Informationen sammeln. Denn wenn das Gerät der Cairaner eine solche Auswirkung zeigt, dann würde es schwierig werden, ganze Planeten davon zu befreien.

Andernorts ist auch Perry Rhodan auf die Ausweglose Straße aufmerksam geworden. Der Unsterbliche hat wieder das Gespräch mit Zemina Paath gesucht. Der Paau, jener ominöse Koffer der ebenso geheimnisvollen Frau, zeigt Rhodan eine Darstellung der Milchstraße. Allerdings kein normaloptisches Bild, sondern ein Hypersexta-Diagramm. Es zeigt Regionen mit erhöhter Vitalenergie. Eine der Regionen ist das Afallachsystem. Dort liegt nach Auskunft von Zemina Paath eine Strafanstalt der Cairaner. Eine Ausweglose Straße. Perry Rhodan will mehr erfahren und fliegt mit der BJO BREISKOLL das Ziel an. Aus dem Datenverkehr wird deutlich, dass den Gefangenen Vitalenergie entzogen wird. Als Aktivatorträger wähnt sich Perry Rhodan gewappnet gegen diesen Einfluss. Er will in die Ausweglose Straße eindringen. Dies ist kurz zuvor auch dem Einsatzteam der TREU & GLAUBEN gelungen. Als auch Perry Rhodan eintrifft, geht man gemeinsam daran, mehr über den Vital-Suppressor zu erfahren und wenn möglich die Gefangenen aus diesem grausamen Gefängnis zu befreien.

Rezension 

Der Exposé-Autor verfolgt gleich drei verschiedene Handlungsebenen in seiner Geschichte. Im Einstieg lernen wir den Sliwaner Tsaras kennen, der mit zwei weiteren Gefangenen ums Überleben in der Ausweglosen Straße kämpft. Dann sind da noch die beiden NDE-Agenten und das Gaunerpärchen aus Heft 3000. Und Doktor Spand. Und schließlich Perry Rhodan, den der Autor mal alleine in den Einsatz schickt. Abgesehen von ein paar TARAS. Die Perspektive aus Sicht der Gefangenen war gut geschrieben und der Überlebenskampf packend geschildert. Parallel erhielt man als Leser weitere Informationen. Beispielsweise den Verdacht Rhodans, dass Vitalenergie geerntet würde. Der Unsterbliche geht daraufhin in den Einsatz und trifft dort auf die NDE-Agenten. Bis dahin waren die Abläufe spannend und plausibel. Ich mag diese Art von Geschichten, wenn mehrere Gruppierungen ein- und dasselbe Ziel verfolgen und sich dann im Showdown begegnen. Nur hätte ich gerade dann, als Perry Rhodan darüber nachdenkt, dass Vitalenergie gesammelt würde, zumindest mal den Helden die Überlegung anstellen lassen, welchen Sinn es dann macht, die Gefangenen in Lebensgefahr zu bringen und gar zu töten? Tote kommen als Vitalenergiespender nicht mehr in Betracht.

Rhodan hat seit seiner Ankunft schon eine Menge an Informationen gesammelt und Gerätschaften erbeutet. Die Implantate scheinen eine wichtige Rolle zu spielen. Olubfaner waren damit ausgerüstet. Auch einem Tier in der Ausweglosen Straße konnte ein Implantat, das womöglich gegen die Ausstrahlung des Vital-Suppressors immun macht, entnommen werden. Und schließlich wird auch noch ein spezieller Hyperkristall eingeheimst. Leider vergisst man, auch den paralysierten Cairaner Patphan Dasdoid mitzunehmen. Dennoch, diese „Erfolge“ muten etwas merkwürdig an. Sehr schön eigentlich, dass auch eine weitere Partei, nämlich das Team von der TREU & GLAUBEN beiträgt. Dennoch stellt sich die Frage, warum diese Erfolge erst mit Eintreffen Rhodans erzielt werden. Die NDE-Agenten wissen nur sehr wenig und ihre Erfolge erzielten sie just in dem Moment, als Rhodan nach 500 Jahren wieder auftaucht. Was taten die Terraner bis zum Eintreffen des Heilsbringers Rhodan? Das ist ein Rätsel. Eines, das hoffentlich bald geklärt wird.

Unklar ist nach diesem Roman auch, welche Ortungsmöglichkeiten den Cairanern zur Verfügung stehen. Bislang war von Mentaltastern die Rede, die Perry Rhodan und Atlan aufspüren können. Damit dies nicht zu einfach wird, hat man sich deshalb getrennt. Denn wenn beide zusammen sind, scheint es einfacher zu sein, sie zu entdecken. Nun spricht Christian Montillon in seiner Geschichte davon, dass die Cairaner die Zellaktivatoren orten können. Ich hoffe auch hier auf baldige Aufklärung dieses Rätsels.

Der Roman war flott geschrieben und hat mich gut unterhalten. Störend wirkten auf mich nur die allzu auffälligen platzierten Versuche des Autors, mit den bekannten Mustern die Aufklärung zu verzögern. Damit meine ich umständliche Erklärungen Rhodans, warum er nicht ins Solsystem fliegt oder nicht sofort zu Bull. Und warum Nachrichten des NDE zur Kontaktaufnahme mit Bull solange brauchen und einiges mehr. Hier hätte ich mir gewünscht, dies geschickter in der Story zu verstecken.

Der Ausspruch des Paau „Diese Information steht nicht zur Verfügung“ könnte zu einem geflügelten Wort in diesem Zyklus werden. Natürlich kann man das mit Humor nehmen. Als Spott auf ähnliche Muster, wie sie in jedem Zyklus auftreten und zu einem festen Bestandteil der Hauptstory geworden sind. Es kann aber auch nerven, wenn man es zu häufig einsetzt.

 


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