Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2967

Das zweite Terra – von Michael Marcus Thurner – Handlung:
Die Okulus-Dunkelwolke, 700 Lichtjahre vom Solsystem entfernt, beherbergt 5 Sterne. Einer davon ist Lyo. Ihn umkreisen sechs Planeten, von denen der zweite Trowno heißt. Der Planet wird auch als das zweite Terra bezeichnet. Denn hier läuft seit mehr als 2500 Jahren ein Projekt der Menschheit. Trowno dient als Backup-Planet der Heimat der Menschen. Den Auftrag dazu hatte Perry Rhodan nach den verherrenden Dolan-Angriffen erteilt. Mit umfangreichem Terraforming dient Trowno als Reservoir der irdischen Flora und Fauna. Mehr als 20.000 Wissenschaftler und anderes Personal begleiten das Vorhaben.
Einer von ihnen ist Magnus Rohoff. Er ist Kommandant der PIÈ BONMARCHALL. Die Raumstation aus acht ausgemusterten und aneinandergekoppelten LFT-Boxen umkreist den Planeten. Zu Rohoffs Aufgaben gehört auch, Kontrolle über die Wissenschaftler auszuüben. Gurumul Zierotin, der Hüter Trownos, bringt ihn dabei mit seinen eigentümlichen Ansichten zum Verzweifeln. Nun aber wird seine Aufmerksamkeit auf den fünften Planeten, den Gasriesen Thyello, gelenkt. Ein unbekannter Impuls wurde aufgefangen, der auf Thyello gerichtet war. Der Kommandant entsendet seine Stellvertreterin mit dem Jagd-Kreuzer BABA JAGA. Aimare Tournefort sieht sich den fünften Planeten genauer an. Thyello hat die neunfache Masse Jupiters. Sollte irgendetwas seinen energetischen Haushalt stören, könnte eine Umwandlung zu einem Braunen Zwerg eingeleitet werden. Dadurch wäre auch Trowno bedroht. Vor Ort wird der Bathyskaphe eingesetzt, ein Spezialschiff, um in die dichte Atmosphäre des Planeten einzutauchen.
Das Vorgehen führt zu einer unerwarteten Reaktion. Ein riesiges Schiff taucht aus den Tiefen des Planeten auf. Fünf aneinander gereihte Kugeln. Ein Funkspruch geht ein. Jemand, der sich Eins-das-Ganze nennt, fragt, in welcher Beziehung die Gemeinschaft (gemeint sind die Terraner) zum Wanderer steht. Tourneforts Versuche einer Kommunikation werden von den Fremden immer wieder mit dieser einen Frage beantwortet. Außerdem wird der Funk im Lyosystem durch den Perlenraumer massiv gestört. Magnus Rohoff bekommt Daten, bevor der Funk zur BABA JAGA ausfällt. Eine Space-Jet verlässt in seinen Auftrag die Dunkelwolke und ruft um Hilfe. Admiralin Patoman, die über die Thoogondu informiert ist, verspricht Hilfe. Bis die Flotte eintrifft, werden jedoch Stunden vergehen. Der Kommandant beschließt die Evakuierung der Besatzung der PIÈ BONMARCHALL auf den Planeten. Gurumul Zierotin soll dazu eine alte Station vorbereiten. Das wenige Militär der Raumstation bezieht Verteidigungspositionen.
Die Besatzung des Bathyskaphen macht inzwischen eine beunruhigende Entdeckung in tieferen Schichten der Thyello-Gashülle. Sie kann ihr Wissen jedoch nicht weitergehen, weil ihr Schiff zerstört wird. Aimare Tournefort entsendet zwei Space-Jets, um Kontakt zu Magnus Rohoff halten zu können. Das fremde Schiff schießt eines der Kleinraumschiffe ab und die BABA JAGA muss fliehen. Während ein Großteil der Besatzung der Raumstation auf Trowno evakuiert wurde entbrennt im Orbit der Kampf. Der Perlenraumer will offensichtlich Informationen sammeln. Tausende Balkenroboter dringen in die PIÈ BONMARCHALL ein. Die Verteidiger erzielen zwar einige Erfolge, weil sie eine Schwäche der Roboter ausnutzen, müssen jedoch die Station bald aufgeben. Tournefort hat mit der BABA JAGA auch keine Chance. Der Kreuzer wird zerstört und die Besatzung rettet sich zum großen Teil auf den Planeten. Rohoff vernichtet die PIÈ BONMARCHALL per Selbstzerstörung. Inzwischen liegen neue Informationen vor. Das Perlenschiff ist eine Pentasphäre, die von einem Thoogondu namens Zatholons Haruurid aus jahrtausendlangem Schlaf geweckt wurde. Eins-das-Ganze ist eine Positronik, die auf ihren Herrn, den Hooris-Prozessor wartet. Die Pentasphäre ist nicht das einzige Schiff. Auf Thyello warten über 500 Schiffe auf den Einsatz.
Nun greifen die Roboter der Pentasphäre auch die Station auf der Oberfläche an, worin sich die Menschen gerettet haben. Die Terraner können die Angreifer täuschen. Sie zerstören die Station, haben sich jedoch zuvor in die Tiefe des Planeten zurückziehen können. In dieser Lage trifft die RAS TSCHUBAI ein. Perry Rhodan lässt die Terraner von Trowno evakuieren und verlässt die Dunkelwolke. Die Pentasphäre von Eins-das-Ganze macht keine Anstalten, der RAS TSCHUBAI zu folgen.

 

Rezension:
Dem Roman von Michael Marcus Thurner liegt eine interessante Idee zugrunde. Die Erde musste in den letzten Jahrtausenden so manchen Angriff wegstecken. Die Gefahr, dass dadurch Unwiederbringliches verloren geht, ist groß. Zum Erbe der Menschen gehören jedoch nicht alleine die Menschen selbst. Die haben sich auf so viele Planeten ausgebreitet, dass die Spezies Mensch in jeden Fall überleben wird. Aber die Erde hat eben auch eine typische Tier- und Pflanzenwelt hervorgebracht, die es zu bewahren gilt. Ein Langzeitprojekt soll Flora und Fauna schützen. Im Fall der Fälle können dann Tiere und Pflanzen wieder angesiedelt werden.
Zwei Fragen drängen sich mir allerdings auf. Warum wird für dieses immens wichtige und teure Projekt ein System mit einem Gasriesen gewählt, der aufgrund seiner Größe beständig Gefahr läuft, sich in einen Braunen Zwerg zu verwandeln und damit das System destabilisieren würde? Und warum untersucht niemand in 2500 Jahren diesen Gasriesen, um eben Bedrohungen für Terra II auszuschließen, da doch das technische Equipment für solche Erforschungen vorhanden ist?
Die Menschen, die an einem solchen Vorhaben beteiligt sind, müssen schon eine gewisse Leidenschaft an den Tag legen. Generationen vor ihnen haben daran gearbeitet und Generationen nach ihnen werden immer noch Menschen daran arbeiten. Der Autor fängt ein paar dieser Typen ein. Den Hüter, der, begleitet von einem Gehstock mit Positronik, sich ganz dem Projekt verpflichtet hat. Einigen Menschen auf der Station, die dort geboren wurden und deren Leben das völlige Gegenteil zeigt. Denn sie lehnen das Biotop ab. Sie fühlen sich in der klinischen Atmosphäre der Station sicherer.
Leider spielen der Planet und die Idee mit zunehmenden Verlauf des Romans immer weniger eine Rolle. Die Bedrohung durch die Thoogondu wird vom Autor in den Vordergrund gerückt. Der Autor setzt eine ganze Riege unterschiedlicher Figuren ein. Beispielsweise eine Armada an Piloten, von denen jeder der Beste im ganzen System ist. So was hat man selten in einem Roman. Für mich waren es zu viele Nebenfiguren. Eine Konzentration auf wenige Figuren hätte der Geschichte gut getan. Ein wenig verlieren auch die Hauptfiguren an Ausdruck. Der Wandel des spleenigen Hüters zum Militär kam etwas schnell und etwas klischeehaft daher.
Perry Rhodan hatte nur einen Kurzauftritt. Ich bin gespannt, wie der Titelheld in den nächsten Romanen mit der Situation, an mehreren Fronten kämpfen zu müssen, umgeht.
 

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Kommentare

Eine Antwort zu „Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2967“

  1. Avatar von A. Fischer
    A. Fischer

    Ich bin schon seit Längerem der Ansicht, dass sich in der Milchstraße keine glaubwürdigen Handlungsstränge mehr erzählen lassen. Es macht keinen Sinn, dass so viele so bedeutende Dinge nach Jahrtausenden ans Licht kommen (ich verweise auch auf die Probleme der Haluter). Ich habe beim Lesen Ähnliches gedacht wie Sie. Von diesem Planeten hätten wir schon hören müssen, als die Erde aus dem Mahlstrom zurückkehrte. Wieso konnte diese Invasionsflotte in der Milchstraße versteckt sein, ohne dass jemand – ES, TRAITOR etc – etwas davon bemerkte? Im Grunde fing dieser Widerspruch bereits mit der plötzlich aufgetauchten HaLem-Armee an.

    Diese Unlogik ist verbunden mit dem unauslöschlichen Drang der Autoren, irgendwie eine Verbindung zur Heimatgalaxis und zum Solsystem zu haben. Die war selbst gegeben, als die Abruse umging. Man merkt den Unterschied zur Atlan-Handlungsebene, die nicht unentwegt Stirnrunzeln hervorruft. Statt ES hätte man besser die Milchstraße entsorgt. Im Perryversum kann man so schöne Geschichten erzählen, aber irgendwie muss es immer vor der Haustür sein. Etwas skurril auch die Darstellung von „kosmischen Menschen“, für die Terra aber dann doch immer der Nabel der Welt ist.

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