Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2962

Sextadim-Treibgut – von Kai Hirdt – Handlung:
Mit Hilfe des Shod-Spiegels haben Atlan, Fitz Klem und Jas Poulson den Spross LORINA verlassen. Ziel soll der Spross YETO in der Milchstraße sein. Doch der Transport geht schief. Die fremde Umgebung wirkt heruntergekommen. Zwei riesige Käfer greifen mit Fangfäden die Gruppe an. Noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, müssen sich die drei Reisenden zunächst ihren Angreifern geschlagen geben. Sie werden eingesponnen und abtransportiert. Von der Raumstation, auf der sie sich mutmaßlich befinden, ist nicht viel zu sehen. Atlan erhascht einen Blick nach draußen. Ein rotes, undefinierbares Wallen ist alles, was der Arkonide erkennt. Ihre beiden Entführer nehmen mittels Translator Kontakt auf. Sie heißen Kychar und Madoyar und sind vom Volk der Tonzer. Ihre Gefangenen halten die beiden Tonzer für wertvolles Treibgut, das sie an einen Haodh namens Strymer verkaufen wollen.
Als die beiden Fremdwesen losziehen, um Strymer zu holen, kann sich Atlan mit Hilfe des Kommandokleids des Bhals aus dem Kokon befreien. Er hilft auch Poulson und Klem. Poulson ist angeschlagen. Er, der lange Jahre Gefangener war, ist von der Situation überfordert und möchte schnellstens durch den Shod-Spiegel verschwinden. Doch eine größere Gruppe von Tonzern verhindert das. Und dann trifft auch Strymer ein. Er ist ein Gemen. Strymer begutachtet das „Treibgut“ und kommt zu dem Schluss, dass es wertlos sei. Er ist zudem verärgert, weil ihm angeblich dadurch ein großes Treibgut im Shod-Raum, das er beobachtet, entgehen könnte. Er droht den Tonzern mit einem Jäger, einem Ghatu. Dann verschwindet er und der Nistvater der Tonzer bedeutet Kychar und Madoyar, sich mit dem Gemen zu versöhnen.
Atlan und seine Begleiter erfahren, dass das Konglomerat im Dakkarraum schwebt, von den Gemen als Shod bezeichnet. Verschiedene Spezies hat es hierher verschlagen. Die Gemeni und die Paslaimonen wachen über den Komplex. Über Membranen, Schnittstellen zwischen dem 4D-Raum des Konglomerats und dem Dakkarraum, gelangt Treibgut in die Station. Manchmal auch über die Shod-Spiegel, von denen es mehrere gibt. Beim Durchgang durch den Shod-Spiegel kann es auch zu einer Zeitverschiebung kommen. Die Tonzer glauben, dass außerhalb des Konglomerats nichts mehr existiert. Kychar und Madoyar behaupten, Atlan und den beiden Menes Gift injiziert zu haben. Die beiden Tonzer wollen sich in den Dienst von Strymer stellen und die Menschen sollen ihnen helfen.
Wohl oder übel zieht die Gruppe los. Sie treffen auf die ersten Paslaimonen, Gnomenhafte Wesen, die sich auf Stelzen bewegen. Die Gruppe erregt Aufsehen. Ein Ghatu in einem schwarzen Trutzkleid wird auf sie aufmerksam. Und auch ein Paslaimone spricht sie an. Er spürt das Amulett, das Klem trägt und würde es gerne sehen. Klem verweigert das und die Gruppe macht sich auf die Suche nach Strymer, immer verfolgt von dem Jäger. Um ihn abzuhängen, gehen sie in eine Membran. Die Tonzer können sich leidlich darin orientieren. Atlan bekommt etwas Hilfe durch das Kommandokleid und Klem durch das Amulett, das ihn mehr wahrnehmen lässt, als die anderen. Poulson hat am meisten unter den Bedingungen der Membran zu leiden. Schließlich treffen sie auf Strymer. Der Gemen zeigt ebenfalls Interesse an dem Amulett, das er als Dakkarstrahler bezeichnet.
Er will die Gruppe testen, die daraufhin zwischen zwei Membranen eingeschlossen wird. Als sie sich befreien, ist Jas Poulson verschwunden. Wahrscheinlich im Dakkarraum verweht. Fitz Klem ist untröstlich. Er gibt Strymer die Schuld und will sich rächen. Die Gelegenheit kommt bald. Strymer will Treibgut bergen und Atlan und Klem schließen sich ihm an. In der unwirklichen Welt der Membran finden sie ein Gebäude voller Technik, in dem ein totes Fremdwesen liegt. Man trennt sich. Während Atlan mit Kychar loszieht, bleiben Klem und der Gemen zusammen. Der Menes will den Gemen überraschen und mit dem Amulett berühren. Doch Strymer ist clever und trickst Klem aus. Der Haodh verschwindet mit dem Amulett. Stattdessen bekommen es Atlan und Fitz Klem mit einem Ghatu zu tun, der ihnen gefolgt ist.

 

Rezension:
Autor Kai Hirdt setzt die Abenteuer Atlans und seiner Begleiter fort. Der Arkonide hatte zuletzt in den Bänden ab 2950 eine fulminante Rückkehr spendiert bekommen und Kai Hirdt tat alles, um diesen guten Eindruck zu bekräftigen. Er hält sich nicht lange mit Rückblicken auf und versetzt Figuren und Leser direkt ins Geschehen.
Die Geschehnisse des Romans lassen sich am besten mit dem Titel eines Buches von Lewis Carroll vergleichen: „Durch den Spiegel und was Alice(Atlan) dort fand.“ Der Autor selbst geht auch in einer Textstelle auf Alice ein. Das Szenario, das die Protagonisten hinter dem Spiegel erwartet, ist mindestens ebenso fantastisch, wie in den Werken Carrolls beschrieben. Gnome, die sich auf Stelzen voran bewegen. Roter Schnee, der die Membranen optisch heraushebt. Riesenkäfer, rot befellte Hundeähnliche, bleiche dreiäugige Wesen und ausgefallene Architektur, um einiges zu benennen.
Trotzdem geriet die Welt nicht zu absonderlich. Der Autor schafft eine Atmosphäre, in die man als Leser sehr gut eintauchen und sehr viele Eindrücke gewinnen konnte, ohne sich aber in diesem Szenario zu verlieren. Dafür sorgt auch die ständige Bedrohung. Sei es durch die Käfer, das angeblich injizierte Gift, die Jäger der Gemeni, Strymer und die Membranen. Die Grundidee der Geschichte ist mindestens so alt wie die Serie selbst. Der Held will schnell irgendwohin, nimmt ein Transportmittel, das er nicht kennt und landet im Nirgendwo. Dort muss er sich behaupten. Was in 2950 mit der Sonde der Atopen zuletzt auch gut geklappt hat und in 2952 mit dem Transmitter nach Achtrant wird jetzt mit dem Durchgang durch den Shod-Spiegel erreicht. Dennoch nutzt sich die Idee nicht ab. Das liegt auch am Vorankommen der Figur Atlan. Während an anderer Stelle die unsterblichen Hauptfiguren nicht unbedingt eine gute Figur abgeben, ist Atlan auf Erfolg eingestellt.
Der Arkonide erobert Sprosse, Trutzkleider und Kommandokleider, schickt Jäger und Bhals reihenweise auf die Bretter und zeigt auch den Bewohnern des Konglomerats eine lange Nase. Von seinen Erfolgen können Perry Rhodan, Reginald Bull und Co nur träumen. Die Art, wie man die Figur Atlan zurzeit in der Serie marschieren lässt, gefällt mir. Allerdings ist da schon ein recht auffälliges Missverhältnis zwischen der Atlan-Ebene und den anderen Erzählsträngen. Perry Rhodan, der zuletzt vor verschlossenen Türen stand und dessen Ausflug ins Goldene Reich wenig Früchte trug, könnte ein wenig Fortschritt auch gut tun.

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