Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2955

Der Shod-Spiegel – von Leo Lukas – Handlung:
Atlan hat sich das Trutzkleid des Ghatus, des Jägers, übergestreift. Das Eigenbewusstsein des Körperpanzers rekapituliert die Ereignisse. Das Zusammenspiel mit seinem Partner Vhor machte aus beiden erst den erfolgreichen Jäger. Einen, der allen potentiellen Gegnern weit überlegen war. Umso überraschender erscheint die aktuelle Situation. Die Berührung mit dem einzigen Stoff, der einen Ghatu außer Gefecht setzen kann, hat dazu geführt, dass die dualen Bewusstseine ausgeschaltet wurden. Zum Neustart bedarf es in der Regel der Psi-Quelle eines Sprosses. Doch hier wurde die Bewusstseinsgemeinschaft durch einen Vitalenergiespeicher unbekannter Herkunft aktiviert. Vhor wurde getötet und als ob dies nicht genug sei, hat sich der Träger des Vitalenergiespeichers in das Trutzkleid gezwängt, das sich erbittert wehrt.
Atlan ist bereit, sich ein zweites Mal mit dem Trutzkleid zu verbinden. Die Gauchen Bonouch und Rusochnum überwachen das Wagnis. Derweil steuert der dritte Gauche an Bord, Darchnard, das Unterseeboot KOCHNEK ins offene Meer, um den Verfolgern zu entkommen. Unterstützt wird er dabei von Fitz Klem und Jas Poulson.
Die Verfolger sind nicht untätig. Die Luftwaffenoffizierin Dshechnell hat das Kommando inne und auch die Sekuritantin Touchad wurde von ihr hinzugezogen, trotz deren Versagens bei der Jagd auf den Sternenwanderer. Neun Beiboote wurden ausgesetzt, die sich auch im Meer bewegen können. Sie sind dabei, die KOCHNEK einzuholen und einzukreisen. Doch die beiden Menes an Bord haben einen Abwehrplan. Mit den wissenschaftlichen Sonden der KOCHNEK können sie Sensoren und Funk der Beiboote stören und sich wieder absetzen. Die Fahrt geht zu einem unübersichtlichen Korallenriff. Dort führen die Flüchtigen einen weiteren Schlag gegen die Verfolger durch, der ihnen erneut Luft verschafft.
Inzwischen ist Atlan wieder mit dem Trutzkleid verbunden. Unterstützt wird er von seinem Extrasinn, der mit dem Kleid des Jägers kommuniziert und es überzeugen will, den Träger anzuerkennen. Nebenbei erhält Atlan wichtige Informationen. Die Sprosse können untereinander über intergalaktische Entfernungen kommunizieren. Dazu dient der Shod-Korresponder. Der jeweilige Bhal des Schiffes kann mit einem anderen Spross in Verbindung treten. Dazu trägt er ein Kommandokleid. Ansprechbar sind aber auch die Initiatoren der Sprosse. Das sind die vorzugsweise kindlichen Personen, die das Vitalpotential zum Wachstum aus einem Samenkorn angestoßen haben. Die Substanz, die einen Ghatu außer Gefecht setzen kann, ist Eiris in einem gefrorenen Aggregatzustand. Jener Stoff also, mit der Superintelligenzen ihr Territorium markieren.
Atlan wird zunächst von den beiden Wissenschaftlern zurückgeholt. Er erläutert den Gefährten seine Erlebnisse und sein Vorhaben, an Bord der LORINA zu gehen und mit dem Spross YETO in der Milchstraße in Kontakt zu treten. Möglicherweise könnte man auch einen Shod-Spiegel verwenden, um darüber zu dem anderen Spross zu reisen. Moschran hatte sie auf dieses Gerät hingewiesen, als sie im Wrack eines Sprosses unterwegs waren. Atlan lässt sich von Rusochnum als Vhor tarnen. Mit der Rettungskapsel verlassen er und die beiden Menes das Tauchboot. Über die Rüstung kontaktiert Atlan den Spross LORINA und sie werden an Bord geholt. Atlan übergibt die beiden „Gefangenen“ an den Ghatu Ourud. Der ist von Atlan als Vhor nicht so richtig überzeugt. Doch zunächst kann sich Atlan frei bewegen. Zu seiner Überraschung trifft er in diversen Lebensbereichen an Bord verschiedene Spezies. Fremde, die er bislang nicht kannte, aber auch Gauchen. Und er trifft auf Menschen. Sie nennen sich nicht Menes sondern Ennlishe. Ihre Hauptaufgabe an Bord ist das interpretieren des Verhaltens ihrer Verwandten, der Menes. Atlan erkennt schnell, dass die Population an Bord durch Satis-Liquor permanent ruhiggestellt wird. Ein Ennlish führt Atlan zum Shod-Korresponder. Im gleichen Raum steht auch der Shod-Spiegel. In diesem Augenblick erscheint Tharc, der Bhal des Sprosses. In seiner Begleitung sind Ourud und die beiden Menes, die unter dem Einfluss von Satis-Liquor stehen.
Als Tharc fragt, ob Atlan mit dem Sternenwanderer in Verbindung stehen würde, gibt Atlan seine Identität teilweise preis. Der Bhal glaubt ihm und gewährt ihm die Benutzung des Shod-Korresponder. Atlan übermittelt Yeto Carell an Bord des Sprosses YETO eine Botschaft. Die Benutzung des Geräts ist sehr anstrengend. Mehr als seinen Namen, NGC 151 und Heimat kann der Arkonide nicht übermitteln. Er wird bewusstlos. Als er zu sich kommt, ist die Situation unverändert. Er nutzt das Überraschungselement und schaltet Ourud und Tharc aus. Er raubt das Kommandokleid des Bhals und aktiviert den Shod-Spiegel. Zusammen mit den beiden Menes tritt Atlan durch den Spiegel, in der Hoffnung auf eine Reise in die Milchstraße. Sein letzter Gedanke ist jedoch, dass etwas furchtbar schief läuft.

 

Rezension:
Am Ende läuft’s schief. Furchtbar schief sogar. Davor jedoch läuft’s glatt. Furchtbar glatt sogar. Na ja, der triviale oder vielmehr populäre Aufbau eines Heftchenromans, dem andere Autoren so gerne folgen wird in diesem und den Romanen davor nicht unbedingt gefolgt. Der zweite Österreicher im Team, Michael Marcus Thurner, folgt ja ganz gerne den folgenden Punkten:
  1. Starker Beginn, Einstieg mit Action
  2. Ruhigere Phase in der erklärt wird, was in dem Roman geschieht, was die Aufgabe ist
  3. Es muss Hindernisse geben, Zwischenhöhepunkte
  4. Es gibt einen Hauptbösewicht
  5. Der Held könnte scheitern
Die Action ist reduziert. Und die Aufgabe des Helden schnell klar. Er will nach Hause telefonieren oder im Idealfall nach Hause reisen. Hindernisse gibt es in dem Roman. Sie sind jedoch nicht geeignet, Atlan aufzuhalten. Sie werden von den Figuren der zweiten Garde bei Seite geräumt. Als Hauptbösewicht muss das Trutzkleid herhalten. Und das wird von Atlans Extrasinn in Schach gehalten. Und dass der Held scheitern könnte, ist ein Gefühl, das weder in diesem Roman noch in den Romanen seit 2950 auch nur ansatzweise aufgekommen ist.
Der Begriff des Sternenwanderers wird präzisiert. Atlan sieht nicht sich, sondern ES, den Wanderer in dieser Rolle. Und die Eiris wird wieder erwähnt. Nicht nur Ernst Ellert trägt davon etwas mit sich, auch Fitz Klem.
Atlan bekommt von den Autoren einen ungewöhnlich starken Auftritt bei seiner Rückkehr in die Serie verpasst. Dagegen wirkt Rhodans Familienausflug ins Goldene Reich beinahe schon peinlich. Nur Reginald Bull kann mit dem Arkonidenhäuptling einigermaßen mithalten.
Mir hat das Doppel von Leo Lukas Spaß gemacht. Aber jetzt sollte es langsam wieder ein bisschen ernsthafter zugehen.

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