Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2954

Das Kleid des Jägers – von Leo Lukas – Handlung:
Atlan hat Vhor gefangen genommen. Auch dank der Hilfe von Klems Amulett. Als der Gemen im Gerangel mit dem Anhänger in Berührung kommt, wird er bewusstlos. Atlan, Fitz Klem, Jas Poulson und Timothy Floyd entern einen Kopter und fliehen mit ihrem Gefangenen. Während Atlan die Steuerung des ungewöhnlichen Helikopters beansprucht, bleiben seine Begleiter nicht untätig. Schnell finden sie heraus, dass der Translator die Verfolger auf ihre Spur gebracht hat, weil sich das Gerät mit Informationssäulen verbindet, die sie passieren. Da sie unbebautes Gebiet anfliegen, ist die Gefahr einer schnellen Entdeckung gebannt. Dennoch brauchen sie schnell ein Ziel. Die beiden Besatzungsmitglieder der JAMES COOK liefern Atlan entscheidende Hinweise, die sie in der Gefangenschaft aufgeschnappt haben. Es gibt eine Forschungseinrichtung für Fremdwesen. Mit den Systemen des Kopters werden die Koordinaten ermittelt. Leider ist das Ziel einige Flugstunden entfernt und zu weit für die Energievorräte der Maschine. Sie bereiten den Kopter für ein Ablenkungsmanöver vor. Sollten ihnen die Verfolger nahe kommen, soll der Kopter alleine weiterfliegen und im Idealfall abstürzen und explodieren. Die Sicherheitskräfte würden mit der Sichtung des Wracks viel Zeit verlieren.
Die Verfolger sind schneller heran, als erwartet. Während alle anderen ausgestiegen sind, schnappt sich Timothy Floyd den Kopter und kann die Verfolger narren. Er lässt die Flugmaschine abstürzen und stirbt dabei. Atlan und seine Begleiter haben dadurch wieder etwas Luft bekommen. Atlan lässt sich auch die Version vom Absturz der JAMES COOK von Jas Poulson erzählen. Seine Geschichte ist anders als die, die Atlan von den gauchen gehört hat. Die Menes hatten nach drei Transitionen die Kontrolle verloren. Allerdings deutet alles darauf hin, dass es einen Einfluss von außen gegeben haben muss.
Die Gruppe kann auf dem Weg zur Station, die auf einer Insel liegt, einen Wagen mit einem jungen Gauchen stoppen, der sie mitnimmt. Da sie alle noch Ganzkörpermasken tragen und Atlan dem Gauchen ein Märchen auftischt, kommen sie bis an die Küste. Es gelingt Atlan mit einer gehörigen Portion Frechheit und viel Glück auch an Bord eines Schiffes zu kommen, das die Insel anfährt. Während der ganzen Zeit gibt ihr Gefangener keinen Mucks von sich.
Auf der Insel angekommen, lässt Atlan die Wissenschaftler der Station wecken, damit diese Vhor untersuchen können. Zwei Gauchen, Bonouch und Strochnor sind Atlan aus der Erzählung der beiden Menes bekannt. Diese Gauchen haben die Überlebenden der JAMES COOK untersucht. Die Leiterin der Forschungseinrichtung, Bonouch, ist sehr wissbegierig. Aber auch misstrauisch. Ein Bruder von ihr ist beim Absturz der JAMES COOK getötet worden. Während sie mit ihren Kollegen den ungewöhnlichen Gefangenen durchleuchten, stellt sie selbst Nachforschungen zu den drei Gauchen an, die Vhor auf die Insel brachten.
Die Untersuchungen verschiedener Wissenschaftler, darunter ein Gauche namens Rusochnum, zeigen, dass es sich bei Vhor und seinem Anzug um eine Art Symbiose handelt. Der Anzug ist viel mehr als eine Rüstung, die Waffen und Verteidigung bereitstellt. Sie ist auf neuronaler Ebene mit dem Gemen verbunden. Sie filtert Nahrung aus der Umgebungen und verarbeitet sie zur Weitergabe an den Körper, der in ihr steckt. Warum Vhor allerdings bewusstlos ist, finden die Wissenschaftler nicht heraus. Auch die erneute Berührung mit dem Amulett ändert nichts am Zustand.
Bonouch deckt die Identität von Atlan, Klem und Poulson auf. Aber sie will Stillschweigen bewahren. Erst recht, als Atlan ihr Fakten liefert zur Ähnlichkeit der Historie der Völker der Menes und der Gauchen. Doch inzwischen ist auch die Sekuritantin Touchad wieder im Anflug. Mit einem Unterseeboot wollen Atlan, seine Gefährten und einige Gauchen fliehen. Auf dem Weg dorthin schultert sich Atlan den Gefangenen auf die linke Schulter. Als Vhor derart dicht an Atlans Zellaktivator kommt, erwacht der Jäger zum Leben und dreht durch. Im Chaos werden die Verfolger aufgehalten aber auch Vhors Kopf verdampft. Mit der Leiche schaffen sie es an Bord der KOCHNEK und fliehen. Unterwegs öffnet sich das Panzerkleid des Jägers. Atlan streift sich den Panzer über und erlebt Erinnerungen des Jägers, die Jahrhunderte oder gar Jahrtausende in die Vergangenheit reichen. Es gibt eine Verbindung zwischen Atlans ZA, dem Jäger und Klems Amulett.

 

Rezension:
Der Roman von Leo Lukas knüpft nahtlos an die Vorgängerromane an. Auch Details, wie die Ortung der Flüchtigen über den als gestohlen gemeldeten Translator, werden in seiner Geschichte verarbeitet. Inzwischen erscheint die Welt der Gauchen und die Welt der Menes schon sehr vertraut. Der Autor schreibt beileibe keine schlechte Geschichte, dennoch tat er sich etwas schwer oder ich empfand es zumindest so, diesen bekannten Welten neue, frische und andere Details zu verpassen. Eine Originalität wird über die Details hergestellt. Und darüber, wie jeder Autor ein kleines bisschen anders mit der Sache umgeht. Leo Lukas geht tatsächlich etwas anders mit der Sache um, als seine Mitautoren. Aber das Besondere stellt sich erst ganz am Ende der Geschichte ein. Atlans Symbiose mit dem Trutzkleid des Jägers, das der Autor in eingeschobenen Kapiteln zwar permanent behandelt hat, die Erklärung dazu aber erst kurz vor Schluss liefert.
Die Aktionen der Figuren laufen, trotz des bedauernswerten Schicksals von Timothy Floyd eine Spur zu glatt ab. Nennenswerte Hindernisse gab es nicht oder wurden mit Enthusiasmus und einer großen Portion Frechheit, wie es der Autor nennt, besiegt. Das ist ein Merkmal, das die Geschichte mit den anderen Romanen seit Atlans Wiederkehr teilt. Es ist ein auffälliges Merkmal, das mich normalerweise stören sollte. Da die erste Zyklushälfte aber den Protagonisten genügend Widerstände bescherte, kann ich mit dem Fortgang, wie er zur Zeit praktiziert wird, sehr gut leben. Das macht auch mal Spaß.

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