Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2950

Der Sternenwanderer – von Uwe Anton/Christian Montillon – Handlung:
An Bord einer Atopischen Sonde erlangt Atlan das Bewusstsein wieder. Er weiß nicht, wie lange er geschlafen hat und wo er sich befindet. Aber Julian Tifflor hat für den Arkoniden ein Hologramm programmiert. Der Atopische Richter kündigt an, dass er sich von diesem Universum, in dem er sich nicht halten kann, abwenden wird und Thez folgt. Auch die Atopische Sonde wird sich nicht lange halten können. Atlan soll von ihr Gebrauch machen, solange es geht. Sein Ziel ist allerdings nicht die Milchstraße. Und Atlan muss nicht befürchten, dass erneut Jahrhunderte vergangen sind. Die Sonde konnte ein paar Abkürzungen nehmen. Es sind nur wenige Jahre vergangen. Das Hologramm erlischt und Atlan ist auf sich gestellt. Die Sonde gruppiert sich um und erschafft ein kleines Raumschiff, das Atlan vage an eine Space-Jet erinnert. Die Kontrollen sind einfach gehalten. Das Schiff befindet sich in einem Sonnensystem mit acht Planten. Und nach Auskunft des Bordrechners wird das Schiff nur noch wenige Stunden halten und danach zerfallen. Ein fremder Kugelraumer mit 350 Meter Durchmesser nähert sich. Die Fremden sprechen Englisch. Allerdings in einer Form, die Atlan nicht bekannt ist. Die Grammatik scheint erhalten zu sein, nur die Wörter haben sich abgeschliffen. Der fremde Kugelraumer trägt den Namen SWORD OF CESSAIR. Und Atlan wird per Traktorstrahl an Bord geholt.
Derweil geht der Metallurg Oliver Mäuser auf dem Planeten Cessair seiner Arbeit nach. Ein neuer Stollen soll am nächsten Tag in die Erde getrieben werden und er untersucht eine Probe des Erzes, das dort abgebaut werden soll. Es ist ungewöhnlich rein und lässt in ihm den Verdacht aufkommen, dass es künstlich bearbeitet wurde. Die Menes, wie sich Mäusers Volk nennt, leben erst ein paar Jahrtausende auf Cessair. Von wo genau sie kamen, ist unklar. Die Metalle werden für Raumschiffe benötigt. Die Menes haben damit begonnen, zu anderen Sternen zu reisen. Und sind dabei auf die Gauchen gestoßen. Reptiloiden eines nahen Sternensystems. Die Gauchen sind technologisch fortgeschrittener. Die Menes hegen gegenüber den Gauchen einen Verdacht. Die Reptilienwesen, die sich gut tarnen können, sind auf Cessair tätig und sabotieren die Raumfahrt der Menes. Oliver Mäuser hat sogar einen neuen Arbeitskollegen in Verdacht ein Außerirdischer zu sein. Fitz Klem heißt der Neue und Oliver Mäuser stellt ihm eine Falle. Er will Klem bei einem angeblichen Unfall verletzen, um dessen Blut untersuchen zu können. Doch es kommt anders. Klem entpuppt sich als Mitarbeiter der Gesellschaft für Informationsbeschaffung und –auswertung. Die GIBA ist der Geheimdienst der Menes. Und Klem einer ihrer besten Agenten.
Oliver Mäuser wird von Fitz Klem rekrutiert. In einer Geheimzentrale wird dem Metallurgen Bildmaterial eines Gauchen in der Nähe des Abbaugebietes gezeigt. Klem und seine Vorgesetzte befürchten einen terroristischen Anschlag. Tatsächlich kommt es kurz darauf in der Nähe zu Explosionen. Bergbaugerät wird zerstört. Mäuser und Klem fliegen mit einem Gleiter an den Ort des Geschehens und können zwei Gauchen verfolgen. Einen nehmen sie gefangen. Er wird in einem Krankenhaus behandelt. Der Reptiloide will sich nur mit Oliver Mäuser unterhalten, der den verletzten Gauchen rettete. Der Gauche gibt nicht viel preis. Er und seinesgleichen wollten bei ihrem Anschlag Opfer unter den Menes vermeiden. Und es sind sehr viel mehr Gauchen auf dem Planeten getarnt im Einsatz. Dann tötet sich der Fremde.
Atlan wird untersucht und verhört. Es sind Menschen, die ihn untersuchen. Doch plötzlich wird Alarm gegeben. Der Arkonide wird zu Kommandant Geo Rabsilber gebracht, der auch die Flotte der Menes befehligt. Ein Angriff der Gauchen steht bevor und Rabsilber könnte Hilfe benötigen. Und Atlans Lebenserfahrung hilft tatsächlich, als die Flotte der Gauchen in das System eindringt. Obwohl die Angreifer technisch überlegen sind, werden sie geschlagen und flüchten. Die Menes haben sich als sehr trickreich gezeigt und mit getarnten Torpedos und Asteroiden den Angreifern schwere Verluste beigebracht. Dazu kam die eine oder andere taktische Hilfe von Atlan. Nun erfährt Atlan auch, warum ihn der Kommandant vertraute. Geo Rabsilber hält Atlan für den Sternenwanderer. Der Legende nach jemand, der in großer Not Hilfe bringt. Der Arkonide wird nach Cessairs Welt in die Hauptstadt Port Morrison gebracht, die sich im viktorianischen Baustil präsentiert. Atlan wird von Erstminister Feliodor Whitecross empfangen. An seiner Seite ist ein Berater. Ein Cucullat. Angeblich eine einheimische Spezies auf Cessair, die dort in geschützten Regionen lebt. Das Wesen ist grundlegend humanoid, etwa ein Meter groß mit blättriger blauvioletter Haut und steckt in einer Mischung aus Mantel und Panzer. (Anmerkung: Das Wesen ist ein Gemen, was Atlan nicht weiß). Obwohl Atlan den Menes unschätzbare Hilfe brachte, wird das Gespräch durch den Cucullat schnell in eine andere Richtung gedrängt. Der Sternenwanderer soll ein Menes sein. Der Cucullat legt ein Röntgenbild von Atlan vor, auf dem die Brustplatten deutlich zu sehen sind. Atlan wird fortgebracht, doch Geo Rabsilber verhilft ihm zur Flucht. Der Arkonide ist in Port Morrison auf sich gestellt. Er versucht hinter das Geheimnis der Menes zu kommen, die unzweifelhaft noch vor der Gründung der Dritten Macht von der Erde hierher verschlagen wurden.
Oliver Mäuser und Fitz Klem werden für ihren Einsatz gelobt und bekommen gleich den nächsten Auftrag. Ein Fremder ist in Port Morrison entkommen. Ein Fremder, der eine Brustplatte statt Rippen hat. Mäuser und Klem können den Arkoniden schnell aufspüren. Der Cucullat hatte die Kleidung Atlans mit einer ortbaren Chemikalie versehen. Fitz Klem entpuppt sich als sehr wissbegierig und er übergeht seine Vorgesetzten. Er und Mäuser haben Atlan, der die Kleidung gewechselt hat, an einem ruhigen Ort gebracht. Dort erfährt Atlan, dass mit den Cucullaten etwas nicht stimmt. Sie können nicht von dieser Welt stammen. Sie sind Pflanzenabkömmlinge und passen nicht zur Biosphäre des Planeten. Atlan bemerkt in der Nähe von Klem etwas Merkwürdiges. Sein Zellaktivator arbeitet verstärkt. Es scheint etwas mit dem Amulett zu tun zu haben, das Klem um den Hals trägt. Klem verrät, dass er das Amulett von einer Ahnin hat, die sehr alt ist. Um die dreihundert Jahre. Klem verrät auch, dass die Menes nicht so alt werden. Nur die Träger des Amuletts werden so alt.

 

Rezension:
Eine neue Ära. Nicht nur in diesem Zyklus. Auch ich trete in eine neue Phase ein. Mit Band 2950 beginnt mein Abonnement der Erstauflage. Jahrzehntelang habe ich jeden Freitag am Zeitschriftenstand das Heft aus dem Regal genommen. In den letzten Jahren wurde das immer schwieriger. Beim Supermarkt in der Nähe bekam ich das Heft immer seltener. Ich musste zum Bahnhofskiosk fahren. Wer die Verkehrssituation am Nord-Ostsee-Kanal in der Mitte Schleswig-Holsteins kennt weiß, dass der Kanaltunnel eine Dauerbaustelle ist. Und die Fähre, die von mir nur 1-2 Minuten entfernt ist, wird dadurch entsprechend stärker frequentiert, was zu längeren Wartezeiten führt. Also habe ich vor drei Wochen das Abo abgeschlossen. Das erste Heft, die Nummer 2950, wurde zwar nicht am Freitag geliefert, aber Samstag war es im Briefkasten. Ich werde sehen, wie sich die Lieferung entwickelt.
Doch nun zum Roman. Nach den eher enttäuschenden Geschichten (in Bezug auf den Zyklus) der letzten Wochen habe ich dieses Heft wieder mit Genuss gelesen. Die beiden Autoren ergänzen sich großartig. Die Kapitel mit Oliver Mäuser (Sieger eines Wettbewerbs um den Auftritt eines Lesers in einem Roman) stammen von Christian Montillon. Die Kapitel dazwischen von Uwe Anton. Der Roman war flüssig zu lesen und schleudert einen der beliebtesten Charaktere der Serie nebst Leser an einen völlig neuen und unbekannten Ort. Und doch zeigen sich schnell Zusammenhänge zu anderen Handlungsebenen. Zumindest für den Leser, der hier einen Wissensvorsprung vor Atlan hat. Denn uns sind die Gemeni bekannt. Und möglicherweise sind die Gemeni schon längere Zeit an der Spezies Mensch interessiert. Denn die Menes hatten ihre Vorfahren unzweifelhaft auf der Erde. Das Thema Menschenzoo scheint ein vorherrschendes Motiv in diesem Zyklus zu sein. Die Thoogondu retteten (angeblich) ein Schiff der Terraner und verbrachten es in ihre Heimatgalaxis, wo die Terraner das ZSI gründeten. Immer unter Beobachtung ihrer Retter. ES schuf Enklaven mit Menschen der Erde aus verschiedenen Zeiten und/oder Universen. Und nun die Gemeni, die wohl auch ein paar Menschen der Erde entführten und woanders ansiedelten.
Diese Elemente sind der Kitt, der die Geschichte zusammenhält und sie interessant macht. Zumindest so interessant, dass man auch zum Roman der nächsten Woche greift, um zu lesen, wie es weitergeht. Die Figur des Atlan bietet gegenüber ähnlichen Situationen, in die andere Hauptfiguren der Serie geraten, einen unschätzbaren Vorteil. Der Extrasinn kann wie eine zweite Figur eingesetzt werden. Und dieses Merkmal nutzen die beiden Autoren weidlich aus, um den Leser mit immer neuen Blickwinkeln, Überlegungen und gewonnenen Erkenntnissen zu bombardieren. Die Geschichte ist von den beiden Autoren perfekt auf Atlan zugeschnitten. Seine Erfahrung durch die Jahrtausende auf der Erde und sein Extrasinn machten ihn zur idealen Hauptfigur dieses Abenteuers.

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