Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2947

Rhodans letzte Hoffnung – von Kai Hirdt – Handlung:
Die SARAH CONSTANT II mit Perry Rhodan aus der Wanderer-Enklave und Adam von Aures ist zum Planeten Sumurdh geflogen. Eigentlich hatte Adam von Aures vor, den 55-jährigen Perry Rhodan an Bord des Sprosses KYLLDIN verjüngen zu lassen. Doch das geht nicht mehr. Das Schiff der Gemeni ist beim Angriff mehrerer Machtblöcke der Milchstraße zerstört worden. Dennoch wollen sich die beiden einzigen Besatzungsmitglieder der SARAH CONSTANT II auf dem Planeten umsehen. Die Arkoniden habe am Krater ein Lager errichtet und es interessiert Adam von Aures, was sie dort treiben.
Mit Hilfe seiner Nanogenten verpasst er dem Schiff eine Tarnkappe und sie können unweit der Arkoniden unbemerkt landen. Über dem Krater, den der Spross in den Planeten Sumurdh gerissen hat, kommt es immer wieder zu höherdimensionalen Energiephänomenen. Enklaven-Perry und Adam tarnen sich als Arkoniden und machen sich auf dem Weg zum Krater. Der Zufall spielt ihnen in die Hände. Ein Schiff de Arkoniden, die KRATAZZ, ist von einer Energieentladung über dem Krater getroffen worden und abgestürzt. Adam und Perry finden drei Leichen. Und nehmen die Identität zweier Verstorbener an. Sie finden die KRATAZZ und geben sich als Suchtrupp vom Lager aus. Gegenüber den Rettungskräften vom Lager hingegen, geben sie sich als Opfer aus. So gelangen sie in die Basis der Arkoniden. Dort gibt es einen zentralen Bereich, der hermetisch abgeriegelt ist. Konnten die Arkoniden etwa Physiotrone bergen, die sie dort untersuchen?
Das Ergebnis ernüchtert sie. Die Arkoniden untersuchen und identifizieren dort die Opfer der Katastrophe. Zahlreiche Arkoniden waren an Bord des Sprosses, als dieser vernichtet wurde. Adam von Aures und Perry Rhodan sind enttäuscht. Da fliegt auch noch ihre Tarnung auf. Auf der Flucht geraten sie in eine der Leuchterscheinungen über dem Krater. Rhodan wird dadurch stark beeinträchtigt. Adam von Aures schleppt seinen Begleiter zur SARAH CONSTANT II und gemeinsam können sie von Sumurdh entkommen.
Als Enklaven-Rhodan sich den Schmutz aus dem Gesicht wäscht, ist Adam von Aures erstaunt. Perry Rhodan ist verjüngt. Er gleicht nun dem Perry Rhodan dieses Universums. Die beiden wollen nun dem Spross YETO folgen und wechseln bei einer Werft die ausgebrannten Hawk-Konverter. Adam stellt tagelange Untersuchungen an Rhodan an. Erste Analysen scheitern. Schließlich nutzt Adam von Aures die Gliedmaßen Homunks, die er sich „überstülpt“. Mit der Hilfe der höherdimensionalen Ausstrahlung der künstlichen Gliedmaßen untersucht er die ÜBSEF-Konstante von Rhodan. Er kann das Phänomen nicht gänzlich klären. Aber er kommt zu einem tragischen Ergebnis. Die Leuchterscheinung über dem Krater löste ein Zeitphänomen aus. Aber da Rhodan nicht aus diesem Universum stammt, wurde auch seine 6-D-Hülle beschädigt. Er läuft nicht synchron zu diesem Universum und wird sterben. Er muss zurück in die Enklave.
Unterwegs dorthin ersinnt Adam von Aures jedoch eine andere Lösung. Seine Kontakte zu Mitgliedern des Techno-Mahdis bescheren ihm Zugriff auf geheime Daten der LFG. Wissenschaftler der Liga erforschen Biophore in der Station Sunset City auf dem Planeten Last Hope. Als Rhodan KOLTOROC besiegte sind in einer Phiole wenige Biophore zurückgeblieben. Enklaven-Rhodan muss mit einer Biophore geimpft werden. Das kann ihn retten.
Die SARAH CONSTANT II wird von den Wachschiffen der LFG zerstört, die das Schiff trotz der Nanogenten-Tarnung entdeckt haben. Nicht jedoch die ebenfalls getarnte Rettungskapsel, die Adam und Perry auf Last Hope bringt. Nach einem längeren Marsch und Kontakt zu einem Marschiere-Viel holt sie ein Gleiter ab. Der Insasse, Pain Faaling, ist ein Anhänger des Techno-Mahdi. Er erkennt Adam von Aures. Und dieser eröffnet seinen Plan. Sie wollen eine Biophore und wenn möglich die Forschungsergebnisse stehlen. Sie holen sich Projekt Genesis.
Rezension:
Autor Kai Hirdt reiht die Geschehnisse, die auf dem Planeten Sumurdh spielen nicht chronologisch aneinander. Er beginnt seine Geschichte auf Sumurdh, als die Tarnung der ungebetenen Gäste Perry Rhodan und Adam von Aures auffliegt. Dann wechselt er in die Vergangenheit und schildert die Geschehnisse, die sich wenige Stunden zuvor ereigneten. Mit temporalen Hüpfern führt er die beiden Zeitstränge zusammen. Bei der obigen Zusammenfassung bin ich stattdessen chronologisch vorgegangen.
Und Kai Hirdt hat sich auch für die Erzählsituation etwas einfallen lassen. Alle Ereignisse werden aus der Sicht des Enklaven-Rhodans beschrieben. Ich erinnere mich nicht, wann zuletzt ein ganzer Roman in der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Kai Hirdt bedient sich durchgehend dieser Erzählperspektive.
Diese Erzählweise passte sehr gut zu diesem Roman und drückt ihr seinen Stempel auf. Oder sollte ich sagen, der Roman wird erst zu etwas durch diese Erzählperspektive? Denn der Geschichte mangelte es aus meiner Sicht etwas an Substanz. Da sind also Perry Rhodan, jener aus der kleinen Spielwelt der Superintelligenz ES und der Adaurest unterwegs, um Rhodan verjüngen zu lassen. Adam von Aures gibt vor, die Menschheit mit „diesem“ Rhodan unterstützen zu wollen. Dazu schrieb ich schon in einer meiner Rezensionen, dass Adam von Aures von falschen Voraussetzungen ausgeht. Er wirft ES vor, den Rhodan dieses Universums zu manipulieren. Dass der Rhodan aus der Enklave im Grunde nur ein Spielzeug aus einem parallelen Universum ist und damit mindestens ebenso manipuliert sein könnte, ignoriert er.
Egal, der 55-jährige aus der Enklave muss jünger werden. Spross KYLLDIN soll das richten. Wir entsinnen uns. Die Lebensuhr eines jeden kann in einem Physiotron des Sprosses um 62 Jahre oder 124 Jahre zurückgestellt werden. Das würde für Enklaven-Rhodan nicht passen. Aber der Spross ist eh zerstört. Nun wird Rhodan mit einem Zeitphänomen konfrontiert, das ihn exakt die Verjüngung beschert, die Adam von Aures sich wünschte.
Hier komme ich wieder zur Erzählperspektive zurück. Ohne die Ich-Form hätte mich dieses Geschehen wohl kaum beeindrucken können. Doch mit der Ich-Perspektive schafft Kai Hirdt eine geeignete Form, um einige Klimmzüge, die die Handlung nimmt, abzuschwächen und gleichzeitig die Person des Rhodan interessant und natürlich erscheinen zu lassen. Der Rhodan aus der Enklave macht sich viele Gedanken. Zu seiner Welt, zu dieser Welt, zu seiner Familie usw. Das bringt Kitt in die Geschichte, die sonst wohl auseinandergefallen wäre.
Das letzte Wort des Romans ist dann der eigentliche Höhepunkt. Mit dem Wort „Genesis“ wird erstmals der Zyklusname erwähnt. Diese Vorgabe des Exposés, den Namen des Zyklus an exponierter Stelle zu platzieren, erfüllt Kai Hirdt vorbildlich. Der Schlussgong rettet die Geschichte. Und der Schreibstil, der dem Roman Leben einhaucht. Wenn jetzt die Biophore das Gleiche tut, kann nichts mehr schiefgehen. Oder?

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