Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2945

Herr der Schutzgeister – von Susan Schwartz – Handlung:
Ende November 1551 NGZ ist die RAS TSCHUBAI abflugbereit. Perry Rhodan hat seine Rede an die Bürger des ZSI gehalten. Aber noch fliegt das Riesenschiff nicht los. Der Unsterbliche befürchtet, dass der Heimflug sabotiert werden könnte. Denn der Herr der Schutzgeister, der Barong, ist noch immer nicht identifiziert und gefasst worden. Sichu Dorksteiger forscht weiter an den geheimnisvollen Holzkästchen, die nach ihren Erkenntnissen Signale aus dem UHF- und SHF-Spektrum annehmen und obwohl die Kästchen leer sind, auch entnehmen können.
Derweil geht Täller, der den letzten Anschlag des Barong verhindern konnte, wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Er besucht Ogygia, das riesige Biotop des Schiffes. Hier halten sich auch zumeist diejenigen Besatzungsmitglieder auf, zu denen der junge Mandaame inzwischen ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Der Ganymedaner Kek Chamowitsch, der Biotop-Moderator gehört zu ihnen. Täller trifft auch Schota Pataraia und seinen Teampartner Iava, einen Posbi. Die beiden haben für das Zellplasma, das in verschiedenen Komponenten des Schiffes benötigt wird, eine neue Nährlösung kreiert. Vierter im Bunde ist Anubyd Tesson. Der Chemiker ist schweigsam und dem Jungen etwas unheimlich.
Perry Rhodan ist nach Aponte zurückgekehrt und trifft sich mit der Solastratorin und dem Thoogondu Doomadh. Er erzählt Doomadh von der HaLem-Armee und den Robotern, die dort auftauchten. Der ehemalige Mentor räumt ein, dass die Beschreibung auf gondische Roboter hindeute. Er verneint aber, dass Gondu Narashim etwas mit dem Angriff zu tun habe. Doomadh kontaktiert den Gondu und bestätigt, dass der nichts von der HaLem-Armee und gondischen Robotern weiß. Die beiden Statuen an Bord der RAS TSCHUBAI will Rhodan den Thoogondu aber nicht überlassen. Das ZSI bekommt sie zur weiteren Untersuchung. Doomadh berichtet auch, dass der Gondu ihm mitteilte, dass die Beweise im Prozess gegen Vogel Ziellos manipuliert wurden. Die Anklage wurde fallengelassen. Die Ziele der Manipulatoren sind dem Gondu unbekannt.
Auf der RAS TSCHUBAI sind Teams unter der Leitung von Sicherheitschef Klavs Luetyens gebildet worden. Sie sollen dem Barong auf die Spur kommen. Täller ist mit Gucky auch dabei. Der Kreis der Verdächtigen kann eingeschränkt werden. Die Teams sollen die Personen unter die Lupe nehmen. Und Gucky verspricht, ein Auge auf Täller zu haben. Und der Junge stürzt sich gleich ins Abenteuer, als er von Kek Chamowitsch mitgenommen wird. Der zeigt Täller in seinem Versteck, einen sogenannten Stillen Raum, der nicht überwacht werden kann, ein Holzkästchen. Chamowitsch beteuert, nichts von der besonderen Bedeutung des Fundes zu wissen. Und das Kästchen ist nicht leer. Ein winziges blaues Samenkorn liegt darin. Als Täller es vorsichtig berührt, wird er gestochen. Das Kästchen fällt zu Boden und das Samenkorn heraus. Gucky, der Täller überwacht erscheint. Der Ilt entlastet Chamowitsch, der nicht der Barong ist. Aber schon ergibt sich das nächste Problem. Alle Versuche, auch solche mit Psi-Kräften, das Samenkorn zu bewegen, scheitern. Bei dem Versuch einer Schmerzteleportation hat Gucky die Vision eines riesigen Raumschiffs.
Sichu Dorksteiger rückt mit mobilen Geräten an und erkennt, dass das Samenkorn wächst. Wenn es nicht entfernt werden kann, wird es die RAS TSCHUBAI von innen zerreißen. Parallel wird das Holzkästchen kriminaltechnisch untersucht. Anubyd Tesson gerät ins Visier der Ermittler, doch der hat das Holzkästchen nur gefunden. Als er einen merkwürdigen Einfluss ausmachte, hat er es in Ogygia vergraben. Dort wurde es von Chamowitsch entdeckt, weil Tiere es ausgruben. Tesson ist nicht der Barong.
Zehn Tage später ist der Barong noch immer nicht gefasst und das Samenkorn misst einen Meter. Evakuierungsmaßnahmen werden eingeleitet. Und schon gibt es das nächste Problem. ANANSI verhält sich merkwürdig. Als Fehlerquelle wird ihr Plasma-Anteil ausgemacht, der mit unbekannten Sporen befallen ist. Der Metabolist Donn Yaradua wird hinzugezogen. Er bringt das Plasma wieder ins Gleichgewicht und heilt es. Doch nicht nur das Zentralgehirn des Schiffes ist betroffen. Auch TARAS verhalten sich aufsässig. Nicht infizierte Roboter müssen die infizierten Kollegen bekämpfen. Schließlich kommt man dahinter, dass die neue Nährlösung für das Zellplasma den Befall ausgelöst hat. Nun enttarnt sich auch der Barong. Es ist der Posbi Iava. Als er versucht, Perry Rhodan zu töten, wird er von TARAS zerstört.
Nun konzentriert sich alles auf das Samenkorn. Donn Yaradua kann das Wachstum verlangsamen. Sichu will mit einem Suspensionsalkoven das Samenkorn umschließen und dann soll Gucky das Paket per Schmerzteleportation ins All schaffen. Aus dem Samenkorn meldet sich ein Gemen. Duhadun will die RAS TSCHUBAI samt Besatzung aufnehmen, da dem Schiff auf der Heimreise große Gefahr drohe. Und Täller soll an Bord des Sprosses TÄLLER wechseln. Nach eingehender Beratung des Bordrates lehnt Perry Rhodan das ab. Der Gemen bekommt ein Ultimatum. Als es verstreicht, setzen Sichu und Gucky ihren Plan in die Tat um. Der im Alkoven suspensierte Spross wird vom Ilt erfolgreich per Schmerzteleportation ins All transportiert. Dort verschwindet der Spross spurlos.
Die RAS TSCHUBAI kann nun endlich aufbrechen. Eine letzte Ungewissheit herrscht noch bezüglich des letzten, des siebten Mitglieds der Schutzgeister. Es konnte nicht identifiziert werden. Was Rhodan und die anderen nicht wissen, es ist Dezio Gattai, der Archäologe. Er hatte die Rufe des Barong immer wahrgenommen, war ihnen aber nicht gefolgt. Er will das Schiff und die Besatzung aber unter Beobachtung halten. Vielleicht müsse er doch noch mal handeln.
Rezension:
Der Untertitel versprach einen Showdown. Und Autorin Susan Schwartz tat einiges, um dieses Versprechen zu erfüllen. In dem gut geschriebenen Roman macht sie den Leser mit dem Freundeskreis von Täller bekannt. Dieser Personenkreis entpuppte sich dann als der Kreis jener Verdächtigen, unter denen der geheimnisvolle Barong zu finden sein sollte. Falsche Spuren wurden gelegt und dann nach und nach die verdächtigen Personen gesiebt, bis schließlich der Posbi Iava als Herr der Schutzgeister identifiziert und zur Strecke gebracht wurde. Der Aufbau war zwar schnell zu durchschauen aber die Autorin konnte doch die Spannung bis zum Schluss halten, wer denn das ganze angezettelt hatte.
Zwei Faktoren beeinflussten diese Suche. Zum einen musste Susan Schwartz Aufräumarbeit betreiben und zum anderen eine Verbindung zwischen den Handlungsebenen Goldenes Reich und Gemeni herstellen.
Diese Einflüsse auf die Geschichte lockerten die Handlung um den Barong auf und sorgten für die notwendige Ablenkung. Die „Aufräumarbeit“ betraf einige Handlungselemente, die bislang nicht zu einem Abschluss gebracht worden waren. Eine Korvette, die noch unterwegs war und der Täuschung der Thoogondu diente, musste zurückgeholt werden. Die Geschehnisse um die Anklage gegen Vogel Ziellos wurden nochmals aufgegriffen und die HaLem-Armee thematisiert. Dass überhaupt Aufräumarbeit betrieben werden musste, lässt sich der Autorin nicht anlasten. Das ist der übergreifenden Zyklusstory, bzw. dessen Fortgang geschuldet. Und natürlich ist es auch nicht schlimm, dass am (vorläufigen?) Ende dieses Handlungsstranges noch etwas offen ist. Allerdings gehörten eben zwei geradezu unerhörte Vorfälle dazu, für die bislang keine Antworten gegeben wurden. Perry Rhodan hatte erst spät in dieser Handlungsebene sein anfängliches Zögern, was die Aufklärung dieser Vorfälle angeht, abgelegt. Immerhin konnte er so dem ZSI die Augen öffnen. Mehr Licht ins Dunkle der Manipulationen der Thoogondu brachte er aber auch nicht. Von daher erscheint das Fallenlassen der Anklage gegen Vogel Ziellos etwas merkwürdig. Ja, die Autoren haben daran gedacht. Nein, sie klären das nicht weiter auf. Und auch die Helden wollen nach Hause. Und so bleibt zunächst ungeklärt, ob der Gondu lügt.
In die gleiche Kerbe schlägt die Thematik der HaLem-Armee. Mittlerweile liegen die Geschehnisse dazu 46 Romane zurück. Aber ich meine mich entsinnen zu können, dass die HaLem-Armee die Köpfe bewegten, um ein Himmelsphänomen zu beobachten, das letztlich dazu diente, Rhodan nach Sevcooris zu locken. Nun behauptet der Gondu, von der HaLem-Armee nichts zu wissen, obwohl diese ja mit der Einladung in Verbindung steht. Und Rhodan hakt nicht nach. Der Held zeigt sich einmal mehr kritiklos. Dabei ist der Zeitpunkt günstig. Er steht vor dem Abflug.
Bleibt noch die Verbindung zwischen den Handlungsebenen Goldenes Reich und Gemeni. Im Herrschaftsgebiet der Thoogondu zeigt sich ein weiterer Spross. Dieses Geschehen hat mich überrascht. Positiv überrascht. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt.
Ein unterhaltsamer Roman, der die bedeutendsten Ereignisse dieser Handlungsebene allerdings nicht klärt.

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