Ansichten zu Perry Rhodan Extra Nr. 16

Die Phantome von Epsal – von Michael Marcus Thurner – Handlung:
Die Geschichte ist im 16. Jahrhundert NGZ angesiedelt und spielt zwischen den Ereignissen zwischen Band 2899 und 2900 der Erstauflage. Perry Rhodan ist mit Sichu Dorksteiger verheiratet. Der Terraner reist allerdings ohne sie zum Planeten Epsal, um dort eine alte Freundin zu besuchen. Begleitet wird er von zwei Ertrusern, die ihm von Sichu als Leibwächter zur Seite gestellt wurden. Der Unsterbliche muss zunächst offizielle Termine bestreiten. Er wird vom epsalischen Residenten Juf Kantenau empfangen. Der Politiker gilt als schwach. Seit geraumer Zeit gibt es Ränkespiele im Militär Epsals mit Auswirkungen auf die Politik. Die Generalin Vilma Sankaji hat viel Unterstützung aus dem Militär und hält nicht viel von Demokratie. Rhodan absolviert die lästigen Pflichten und wird dabei vom jungen Epsaler Odin Goya unterstützt.
Derweil bereitet der Epsaler Sponzanto ein Attentat vor. Seine Auftraggeberin erwartet einen Mord von ihm. Während der Pressekonferenz hat Sponzanto die Lage beurteilt und Rhodan und seine Leibwächter analysiert. Aber er wird Unterstützung durch sechs weitere Personen haben, die nichts voneinander wissen.
Nach dem offiziellen Programm reist der Terraner in Begleitung von Juf Kantenau zum nordöstlichen Kontinent Betheny. Dort steht die Cart-Rudo-Akademie, die von Pearl TenWafer, der ehemaligen Kommandantin der LEIF ERIKSSON geleitet wird. Die Akademie besitzt einen legendären Ruf. Pearl bittet Perry um einen Gefallen. Sie möchte, dass der jetzige Jahrgang an Absolventen der Akademie in die Flotte der LFG wechselt. Rhodan soll dazu ein paar motivierende Worte an den Jahrgang richten. Während der Zeremonie starten Sponzanto und seine Leute einen Angriff. Rhodans Leibwächter sterben, Juf Kantenau kann entkommen und auch Pearl TenWafer wird ein Opfer des Attentats. Vor ihrem Tod bittet sie Rhodan darum, Epsal nicht im Stich zu lassen und keinen Offizier zu trauen. Er soll den Weißen Staat helfen und die Erbtafel suchen. Sie gibt ihm einen Schlüssel. Er soll Astonia Wolf aufsuchen und die Lahoori. Und sie macht eine letzte Bemerkung. Rhodan hat Schuld an diesen Zuständen.
Im Chaos des Anschlags hat Perry Rhodan Hilfe von Odin Goya erhalten, dem Adjutanten von TenWafer. Und ein junger Absolvent der Akademie, der Soldat Devon Konta, hat ebenfalls geholfen. Nun rückt das Militär an und Rhodan entschließt sich mit den beiden jungen Epsalern unterzutauchen und den Hinweisen TenWafers nachzugehen. Er will das Geheimnis von Epsal lüften.
Rhodans Begleiter bringen ihn vom Gelände der Akademie. Die beiden Epsaler haben zwar von den Lahoori gehört, den Phantomen von Epsal. Doch sie glauben nicht daran, dass diese Geschöpfe in den Kälteregionen des Planeten tatsächlich existieren. Sie halten die Geschichten darüber für Märchen, die man Kindern erzählt. Die drei fliegen nach Akran-City. Ein den Rekruten bekannter dubioser Geschäftsmann namens Simlov verschafft ihnen Ausrüstung und die Adresse der ominösen Astonia Wolf. Während sie noch bei Simlov sind, wird über Trivid die Absetzung Kantenaus verbreitet. Eine Militärdiktatur übernimmt das Ruder. Zu ihnen gehört auch Vilma Sankaji. Rhodan kann eine Hyperfunknachricht an eine Kommandantin der LFG senden. Die Flotte weiß nun Bescheid, dass er lebt und greift nicht ein.
Der Terraner und seine Begleiter reisen zu Astonia Wolf, die in einer seltsamen Kommune namens Karindell lebt. Unterwegs müssen sie dem Militär ausweichen und der Natur des Planeten trotzen. Rhodan Mikrogravitator gibt den Geist auf, so wie vieles an der Ausrüstung Simlovs. Aber sie erreichen Astonia Wolf. Rhodan erfährt, dass der Weiße Staat, eine Vereinigung weniger Epsaler, sich für den Schutz der Lahoori einsetzt, die auf Ashpal im Norden leben und tatsächlich existieren. Und es gibt die Obugaab, Tiere mit besonderen Fähigkeiten. Plötzlich zieht Devon Konta seine Waffe und tötet Astonia Wolf. Bevor er auch Rhodan töten kann, wird er von Odin Goya erschossen. Die beiden fliehen erneut und suchen einen Verbindungsmann von Simlov auf. Karkus Potnasce, der Verbindungsmann leidet unter einem Gendefekt. Rhodan erfährt erstmals, dass offensichtlich viele Epsaler unter rezessiven Genen leiden, die immer mal wieder hervorbrechen. Er gibt Rhodan einen Ring, der ihm helfen könnte und Ausrüstung.
Odin und Perry erreichen Kornath im Norden. Immer verfolgt von Sponzanto. Bei einem Händler ersteht Rhodan eine Statue, die angeblich einen Lahoori zeigt. Er sucht den Künstler auf. Auf dem Weg dorthin geraten sie in eine Kontrolle des Militärs. Der Ring hilft Rhodan. Er ist ein Erkennungszeichen unter Epsalern, die eine variogene DNS-Sequenz in sich tragen. Der Künstler ist nicht anzutreffen aber ein Epsaler namens Jostoman bietet Rhodan an, ihn und Odin Goya in den Norden zu bringen. Es ist militärisches Sperrgebiet und er kennt Wege.
Im eintönigen Eisland trifft Rhodan tatsächlich auf ätherische Wesen, die einen riesigen Baum umtanzen. Es sind die Lahoori. Rhodan erfährt von dem Leid, das diesen Wesen von den Epsalern zugefügt wird. Ihnen und den Obugaab. Der riesige Frostbaum sondert eine Flüssigkeit ab, die als Rauschmittel verkauft wird. Jostoman gibt sich als Sponzanto zu erkennen. Es kommt zum Kampf, bei dem der Attentäter stirbt und Odin verletzt wird.
Perry Rhodan birgt die Erbtafel, einen alten Datenspeicher aus dem Baum. Er stammt von John Marshall und enthält 2000 Jahre alte Aufzeichnungen über die genetischen Experimente aus der Anfangszeit der Siedler auf Epsal. Das Gen-Programm hatte auch Schattenseiten. Die Genetiker implementierten in den Siedlern auch Gen-Sequenzen des Planeten. Daraus entstanden auch die Lahoori und Obugaab. Die Experimente wurden tabuisiert. Sie wurden auch gemacht, weil in der Anfangszeit das Solare Imperium den Siedlern zu wenig Unterstützung gab. Rhodans Schuld.
Teile des Militärs haben die Bedeutung des Baumes erkannt und machen damit Geschäfte. Es ist jedoch nicht Generalin Vilma Sankaji, wie Rhodan vermutet, sondern die Generalin Sansi Corona, wie Sponzanto vor seinem Tod verrät. Rhodan kehrt zurück in die Hauptstadt und kann mit der Flotte der LFG und mit Vilma Sankaji die Parallelgesellschaft des Planeten aufdecken. Dann verlässt er Epsal, nicht ohne sich versichern zu lassen, dass das Lahoori-Thema aufarbeitet wird. Epsal soll zu seiner Geschichte stehen.
Rezension:
Lässt man sich in der Perrypedia die Einträge zum Planeten Epsal anzeigen oder seinen Bewohnern, den Epsalern, reibt man sich verwundert die Augen. Das Material ist überschaubar. Nur wenige Handvoll Sätze wurden dort zusammengetragen. Zu einer Welt und zu Bewohnern, die gefühlt seit Rhodans Aufbruch ins All einen festen Stellenwert in der Serie einnehmen. Michael Marcus Thurner konnte nicht auf viele Fakten zurückgreifen. Er erwähnt, dass Epsaler keinen Kaffee vertragen. Sehr viel mehr ist dem Wiki auch nicht zu entnehmen. Nun, nach diesem Roman, dürfte der Eintrag deutlich umfangreicher werden.
Die Geschichte brauchte einige Zeit, um mich zu anzusprechen. Der Beginn mit den unvermeidlichen und für mich langweiligen politischen Terminen, gefolgt von dem unvermeidlichen Attentat. Ein Szenario, das dutzendfach in der Serie schon so oder so ähnlich geschildert wurde. Zuletzt erst im ZSI der Perry Rhodan Erstauflage.
Mit den Hinweisen, die Rhodan von Pearl TenWafer erhält wird es interessanter. Die Schilderungen der Epsaler und der widrigen Umwelt bestimmt die weitere Handlung. Die Abläufe ähneln sich dann wieder. Man sucht Kontaktmänner auf und erhält Ausrüstung. Zwei, dreimal geschieht das so. Die Warnung von Pearl TenWafer bewahrheitet sich. Trau keinem Militär, hat sie Rhodan mitgegeben.
Rhodan erhält erste Hinweise auf die Gen-Problematik der Epsaler. Hier hätte ich mir eine noch deutlichere Auseinandersetzung mit dem Thema gewünscht. Erste Hinweise hätten viel früher und versteckter angebracht werden können. Am Ende kommen noch der Drogenhandel und die Unterdrückung der ungeliebten Ergebnisse der Gen-Experimente dazu.
Epsal verliert an Ruf und gewinnt gleichzeitig an Bedeutung. Ein unterhaltsamer Roman von Michael Marcus Thurner.

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