Schachmatt – von Roman Schleifer
Im Dezember 3430 haben Perry Rhodan, Takayo Sukurai, Juki Leann und Darren Zitarra Terminus infiltriert. Sie verfolgen das Ziel, die Daten des Hyperinmestrons aus den Positroniken von Terminus zu löschen und ihre Position festzustellen. Während Takayo Sukurai und Juki Leann den Weg dazu über SCHMIEDE suchen sollen, verdingen sich Perry Rhodan und Darren Zitarra als Kämpfer. Die besten Kämpfer werden nach TERMINUS-ALPHA gebracht, eine Station, die aus 9 Superschlachtschiffen der Imperiumsklasse aufgebaut ist und das Zentrum der Macht darstellt. Der Unsterbliche und der Zeitspringer nehmen in HERR an Ausscheidungskämpfen teil. Beide können sich durchsetzen und werden nach TERMINUS-ALPHA geflogen.
Rhodan ahnt nicht, dass Galbraith Deighton mit dem Vario-400 Tage zuvor auf TROSS angelangt ist. Durch das Kirlian-Leuchten, das die Cynos zur Erinnerungsmanipulation einsetzen, ist der Vario schwer beschädigt worden. Ein zwölfstündiger Neustart zum Abbau der gefährlichen Potentialfelder ist notwendig. Dem Vario stehen jedoch nur noch für neun Stunden Energie zur Verfügung. Dennoch leitet Deighton die Prozedur ein. Nach zwölf Stunden erwacht der Vario wieder und kann sich an alles erinnern. Die beiden Männer versuchen an ein Raumschiff zu gelangen. Dazu wollen sie nach TERMINUS-ALPHA wechseln.
In TERMINUS-ALPHA ist der Cyno Caruso vom Freiheitsbund längst über die Infiltration von Rhodans Gruppe informiert. Mit seiner Bundesschwester Arma Aylom erörtert er die Lage. Eine Unbekannte gibt es. Einer ihrer Brüder wurde ermordet. Caruso will sich Rhodan schnappen.
Perry Rhodan und Darren Zitarra schleichen durch Geheimgänge von TERMINUS-ALPHA. Dabei rettet der Zeitspringer Rhodan bei der Begegnung mit einem Roboter das Leben. Kurz vor einem Positronikraum erwischt es Zitarra. Der dabrifanische Agent wird schwer verletzt. Rhodan betritt den Positronikraum und wird bereits erwartet. Caruso stellt sich ihm vor und nimmt ihn gefangen. Zitarra wird medizinisch versorgt und er und Rhodan eingesperrt. Rhodan Trumpf im Ärmel sticht nicht, denn auch Takayo Sukurai und Juki Leann hat Caruso geschnappt. Mit einem hat Caruso allerdings nicht gerechnet. Die beiden Zeitspringer verschwinden zu einem Sprung in Zukunft und Vergangenheit. Er ist allerdings zu kurz. Nach ihrer Rückkehr nimmt Caruso die beiden mit in ein Labor. Er führt ihnen Psi-Energie zu, um sie für seine Zwecke einzusetzen. Juki Leann soll wertvolle Informationen aus der Zukunft besorgen, um dem Freiheitsbund zum Sieg zu verhelfen.
Auf der CART RUDO sind Alaska Saedelaere und Renier Bievre verunsichert. Als sie an Bord zurückkehrten, regte sich kein Lebenszeichen. Besatzungsmitglieder liegen bewusstlos in den Gängen. Die beiden vermuten, dass das Schiff gekapert wurde und schreiten zur Tat. Über die Belüftungsanlage wird ein Toxin verbreitet, das die Besatzung und die unbekannten Machthaber in den Tiefschlaf versetzen soll. Dumm nur, dass Cynos dagegen immun sind. Caruso überwältigt Saedelaere und Bievre. Mit dem Professor kehrt Caruso nach TERMINUS-ALPHA zurück. Saedelaere wird paralysiert und eingesperrt. Der Zufall kommt ihm zur Hilfe. Ein Cyno, der nicht über ihn Bescheid weiß, liftet neugierig die Maske und wird irrsinnig. Auch andere Cynos verfallen dem Irrsinn. Der noch paralysierte Saedelaere wird plötzlich von einem Roboter durchs Schiff getragen. Saedelaere begreift. Eine weitere Fraktion macht sich dem Umstand mit seinem Gesichtsfragment zunutze. Drei Cynos offenbaren sich ihm. Sie sind Gegner von Terminus.
Bievre wird zu Rhodan gesperrt. Der hat zwischenzeitlich zusammen mit Sukurai vergeblich nach einem Ausweg gesucht. Plötzlich erscheint Juki Leann und „entführt“ Rhodan in Raum und Zeit. Die Zeitspringerin erscheint sehr verwirrt und kann Rhodans Fragen nur mühsam beantworten. Leanns Fähigkeiten sind offensichtlich in unglaublichen Ausmaß gesteigert worden. Sie springt auch durch den Raum. Sie sind an Bord eines rochenförmigen Raumschiffes mit einem Götzen. Es ist das Jahr 3440. Über Datenholos sieht Rhodan einen Sternenschwarm, der in die Milchstraße einfällt. Unzählige Bewohner der Planeten verdummen und sterben. Rhodan sieht die verzweifelten und hilflosen Anstrengungen der Milchstraßenzivilisationen, der Gefahr durch den Schwarm zu begegnen.
Juki Leann bringt Rhodan zurück in die Zelle. Caruso und Arma Aylom besuchen die Gefangenen. Sie geben sich als Cynos zu erkennen. Sie berichten vom Heimlichen Imperium und der Gefahr des Schwarms. Rhodan und das Solare Imperium sollen mit Terminus zusammenarbeiten, um diese Gefahr zu eliminieren. Perry Rhodan muss diese Informationen erst verdauen und er bleibt misstrauisch. Er glaubt nicht, dass die beiden Cynos die ganze Wahrheit gesagt haben. Rhodan soll als erstes Schmitt und Nostradamus finden und ausliefern. Die beiden Brüder würden den Pro-Cynos angehören, die die Milchstraße unterjochen wollen. Er, Caruso würde den Kontra-Cynos angehören, die das verhindern wollen. Sollte Rhodan die beiden Brüder nicht binnen eines Monats finden, würden die Kontra-Cynos sicherheitshalber das Solsystem zerstören, um die Milchstraße zu retten.
Rezension
„Seht mal, eine Maske!“
Dieser Satz, von einem Cyno ausgesprochen, als er sich dem paralysierten Alaska Saedelaere nähert, ist eindeutig meine Lieblingsszene in dem Roman.
Mit Band 11 bereitet Roman Schleifer die Bühne für das Finale in zwei Wochen. Alle Fraktionen werden in Stellung gebracht. Da sind die Cynos des Heimlichen Imperiums, die nun wissen, wo Terminus liegt. Da ist Alaska Saedelaere und die CART RUDO, die das Heimliche Imperium unfreiwillig unterstützen. Da ist Terminus selbst, der Freiheitsbund der Cynos. Rhodan und seine Truppe. Und nicht zu vergessen Galbraith Deighton mit dem Vario-400. Auf die Figur Takayo Sukurai geht der Autor nur wenig ein. Im Roman zuvor wurde die Leibwächterin als Cyno enttarnt. Und augenscheinlich eine, die nicht dem Freiheitsbund angehört. Denn sonst hätte sie in Terminus, das sie erreichen wollte, längst ein und ausgehen können. Sie ist demnach ein Mitglied des Heimlichen Imperiums und mit Schmitt und Nostradamus assoziiert. Vielleicht sogar mit einem von beiden identisch.
Wie dem auch sei. Mit Band 11 steuert der Mini-Zyklus dem Höhe- und Endpunkt zu. Die unterschiedlichen Figuren, Charaktere haben es gemeinsam ans Ziel geschafft. Die andersgearteten Motive der Figuren, insbesondere die Gruppe Rhodan, sorgten in allen bisherigen Romanen für Reibungspunkte. Für den vorletzten Band hätte ich mir das klein-klein an gegenseitigen Animositäten mit denen Roman Schleifer das Duo Rhodan/Zitarra begleitet etwas zurückhaltender gewünscht. Nicht etwa aus der Welt, aber reduziert auf entscheidende Momente des gemeinsamen Vorgehens. So aber war jeder Satz, jede Aktion und jede Beschreibung von der Abneigung geprägt, die der Zeitspringer Rhodan gegenüber empfindet. Das ging mir nach ein paar Seiten ziemlich auf die Nerven.
Leider setzt der Autor bei der Begegnung Carusos mit Rhodan erneut auf die gleiche Masche, wie zuvor das Herausstellen von Rhodans vermeintlichen Schwächen und dem Überlegenheitgebaren. Gut hingegen hat mir gefallen, dass Roman Schleifer keinen Respekt vor Perry Rhodan zeigte. Er nutzt seine Figur Zitarra genüsslich, um den Unsterblichen und Sympathieträger der Massen ein ums andere Mal eins auszuwischen. Auch hier ein Tick zu oft aber es war mal was anderes. Und anderes mag ich. Dann wieder ein Umschwung und der Autor garniert uns den selbstgefälligen Rhodan, der den Weg aus dem Gefängnis finden wird, um siegreich zu triumphieren. Das war mir zu blasiert.
Später werden Rhodans Überlegungen stellenweise nicht mehr nachvollziehbar. Der Terraner sucht nach einen Ausweg. Takayo Sukurai und er sind alleine in der Zelle, da die Zeitspringer inzwischen die Aufmerksamkeit Carusos auf sich gezogen haben. Rhodan und Sukurai finden keinen Ausweg. Rhodan überlegt alleine weiter, da Sukurai eingeschlafen ist. Der Unsterbliche setzt seine Hoffnungen in die CART RUDO. Doch das war zu diesem Zeitpunkt der Geschichte falsch. Denn etliche Kapitel zuvor hatte Caruso die Karte CART RUDO bereits ausgespielt und in seiner arroganten Art Rhodan auch genüsslich präsentiert. Rhodan wusste da also schon über die CART RUDO Bescheid. In dieser Situation wird nun auch Professor Bienlein, äh Bievre in Rhodans Zelle geschubst. Dem Terraner entgleiten die Gesichtszüge. Mit der CART RUDO wird’s also nichts. Aber wie gesagt, das wusste der Leser/Rhodan eigentlich schon. Und nun reagiert Rhodan mit einer plötzlich vorausbedachten alternativen Lösung, die er sich, so teilt uns der Autor mit, irgendwann ausgedacht hat. Und die das Szenario mit der CART RUDO mit einschloss. Und die uns der Autor nicht verrät. Da bin ich mal auf Band 12 gespannt.
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