Ansichten zu Perry Rhodan Terminus Heft 12

Der Plan der Cynos – von Uwe Anton – Handlung:
Perry Rhodan bleiben 60 Minuten, um Caruso eine Antwort zu geben. Der Plan des Cynos sieht vor, dass Schmitt und Nostradamus gefunden und ausgeliefert werden müssen. Sollte Rhodan die beiden Brüder nicht binnen eines Monats finden, würden die Kontra-Cynos sicherheitshalber das Solsystem zerstören, um die Milchstraße zu retten. Takayo Sukurai kommt Rhodans Antwort zuvor. Sie manipuliert den telepathischen Sender im Körper eines der Raumsoldaten. Ein starkes Signal verlässt Terminus trotz der Abschirmung. Die Position des Machtzentrums der Kontra-Cynos ist nicht länger geheim. Arma Aylom betritt die Zelle und trifft auf Takayo Sukurai, die sich als Cyno endgültig zu erkennen gibt. Im Zweikampf tötet sie Aylom, die zu einem Obelisken wird.
Auf der CART RUDO haben drei Pro-Cynos das Schiff aus der Gewalt der Kontras befreit. Mit der unfreiwilligen Hilfe von Alaska Saedelaere. Der Maskenträger mobilisiert die Besatzung der CART RUDO. Icho Tolot und Gucky werden befreit. Der Ilt war von den Kontra-Cynos in einer Zelle mit Anti-Psi-Strahlern isoliert worden.
Inzwischen muss Perry Rhodan wohl oder übel den Plänen seiner ehemaligen Leibwächterin folgen. Die Cyno will eines der Raumschiffe mit einem modifizierten Hyperinmestron kapern. Sie benötigt Renier Bievres Hilfe, die der Zeitspringer und die CART RUDO als Rückendeckung. Sie verlassen die Zelle, befreien die terranischen Raumsoldaten des kleinen Kommandotrupps und schlagen sich zu einer Rohrbahn durch, der sie zu einem Transmitter bringen soll. TERMINUS-ALPHA wird evakuiert. Die Psi-Kräfte von Takayo Sukurai machen ihnen den Weg frei. Niemand hält sie auf. Und wenn doch, kann die Cyno das Hindernis beseitigen. Das Ziel ist einer der Raumhäfen auf SCHMIEDE. Unterwegs quetscht Rhodan ein paar Informationen aus Takayo Sukurai heraus. Caruso hat nur bei zwei Aspekten die volle Wahrheit gesagt. Es gibt zwei Fraktionen unter den Cynos und der Schwarm wird kommen. Alles andere wurde arrangiert. Juki Leann hat Rhodan im Auftrag von Caruso eine andere Wirklichkeit gezeigt, damit der Terraner mit den Kontra-Cynos zusammenarbeitet.
Rhodan erfährt, dass die Cynos seit einer Million Jahren auf die Rückkehr des Schwarms warten, um ihn zurückzuerobern. In dieser Zeit haben sich andere Cynos abgespalten. Die Kontra-Cynos wollen den Schwarm in die Milchstraße integrieren und sich zu den Herrschern der Sterneninsel aufschwingen. Mit dem Hyperinmestron soll der Schmiegeschirm um den Schwarm geknackt werden, um die Götzen und die Steuerwelten des Schwarms angreifen zu können. Die Söldner sollen dies bewerkstelligen. Die Kontra-Cynos werden auch Sol vernichten, um die Anführer der Pro-Cynos, Schmitt und Nostradamus, zu töten. Vor den beiden Brüdern haben die Kontra-Cynos sehr viel Respekt. Schmitt und Nostradamus könnten auf einen Schlag tausende oder gar zehntausende Kontra-Cynos töten. Takayo Sukurai hat sich auf die Spur der Kontra-Cynos begeben. Von Wloto Gribsen sollte sie aktuelle Informationen von Nosmo erhalten. Sie wusste nicht, das Tezen Sadinoha ein Kontra-Cyno war. Wloto Gribsen hat mit seiner Restsubstanz die Zeitspringer durchdrungen und damit sogar Rhodans Plan, das Solsystem zu schützen, unterstützt. Im Arcane-System hat sie drei Brüder an Bord der CART RUDO geholt. Beinahe wären sie aufgeflogen, weil die Zeitspringer von Cynos angezogen werden.
Während Rhodan und die anderen hoffen, nach SCHMIEDE zu gelangen, versuchen Galbraith Deighton und der Vario-400 in der Maske des Tom Bistamurtis nach TERMINUS-ALPHA zu gelangen. Mit einem Transporter sind sie fast am Ziel, als das Schiff kehrt macht und nach SCHMIEDE fliegt. Ihnen ist die Evakuierung dazwischengekommen. Auch Darren Zitarra und Juki Leann machen eigene Pläne. Die Zeitspringerin erkennt in den blauen Kristallen auf ihrer Haut ein Muster. Sie weiß plötzlich, dass die Partikel aus kristallisierter Eiris bestehen.
Per Transmitter gelangen Takayo Sukurai, Perry Rhodan und die anderen nach SCHMIEDE. Zuvor ist es dem Unsterblichen gelungen, mit Gucky unbemerkt von der Cyno in Kontakt zu treten. Auf SCHMIEDE tasten sie sich an einem Cyno-Schiff namens TAGIRA heran. Auf dem Raumhafen steht auch die CART RUDO. Gucky schafft für Rhodan und die anderen Kampfanzüge und Waffen heran. Takayo Sukurai will mit Gucky die Absperrung deaktivieren, die das Schiff mit dem Hyperinmestron schützt. Sie versagt, wird bewusstlos und mit ihr der Ilt. Terminus-Truppen nehmen die Gruppe unter Beschuss. Auch Tolot und andere Unterstützungskräfte aus der CART RUDO sind eingekreist. Inzwischen sind Galbraith Deighton und der Vario-400 auf Rhodan und die anderen aufmerksam geworden. Der Vario-400 entdeckt den Sender, der die TAGIRA abschirmt. Er opfert sich und sprengt ihn in die Luft. Auch die beiden Zeitspringer tauchen auf. Juki Leann sagt Rhodan, dass sie eine Vision gehabt hätte. Sie unterbreitet Rhodan einen Plan, um die Cynos zu überlisten.
Endlich kann die TAGIRA gekapert werden. Caruso meldet sich und bezeichnet Sukurai als eine Imago. Mit Bluffs versucht der Kontra-Cyno Rhodan und die anderen aufzuhalten. Sie starten aber dennoch von SCHMIEDE und Bievre setzt das Hyperinmestron ein, um den Schutzschirm um Terminus zu beseitigen. Eine Flotte der Pro-Cynos erscheint und greift alle Welten von Terminus an. Dabei sterben auch zahlreiche Söldner. Rhodan kann endlich Takayo Sukurai überlisten. Die Zeitspringer haben Bievre in die Vergangenheit transportiert, so dass der Wissenschaftler Zeit hatte an einem Generator zu arbeiten, der das ganze Schiff mit Hyperenergie flutet und auch eine Cyno außer Gefecht setzen kann. Takayo Sukurai wird in eine Psi-gesicherte Zelle gesperrt. Mit dem Hyperinmestron greift Rhodan die Schiffe der Pro-Cynos an. Er zerstört sie nicht, erregt aber so deren Aufmerksamkeit. Schmitt meldet sich. Rhodan verhandelt mit dem Anführer der Pro-Cynos. Das Töten der Söldner muss aufhören. Die Kontra-Cynos hingegen werden nicht verschont. Die TAGIRA, als das letzte verbliebene Schiff mit einem Hyperinmestron wird manipuliert. Es soll zur Explosion gebracht werden.
Caruso greift mit seinen Psi-Kräften Perry Rhodan an. Auf einer mentalen Ebene entbrennt ein Zweikampf. Gucky kommt zur Hilfe. Parallel dazu haben die Pro-Cyno inzwischen TERMINUS-ALPHA zerstört. Das letzte was Rhodan sieht, ist, wie Caruso zu einem Obelisken wird. Einer von unzähligen in einem riesigen Feld von Obelisken, die keine Schatten werfen.
Schmitt will mit Rhodan gemeinsam gegen den Schwarm vorgehen. Die Verdummung kann man nicht stoppen. Rhodan will die Milchstraße mobilisieren. Er nimmt Takayo Sukurai als Beweis mit ins Solsystem. Schmitt ist überraschend einverstanden. Die TAGIRA wird zerstört. Die CART RUDO tritt die Heimreise an. Zuvor meldet sich Schmitt. Er wird den Schirm um Terminus wieder errichten. Die abgeschotteten Terraner und andere Entführte können dort eine eigene Zivilisation aufbauen.
Auch die beiden Zeitspringer wissen, was sie tun werden. Sie suchen Schmitt auf. Mit neun alten Cynos transferiert sich die Gruppe in den Kuiper-Gürtel. Dazu jede Mange technisches Gerät. Danach springen die Zeitspringer nach Wanderer und treffen Homunk. ES hat die beiden benutzt, um die Zeitlinie zu wahren.
Rhodan sucht Takayo Sukurai in der Zelle auf. Die Ruhe seiner Gefangenen macht Rhodan misstrauisch. Zu Recht. Sie hat noch ein Ass im Ärmel. Die CART RUDO nimmt Kurs auf den Kuiper-Gürtel. Die neun Cynos dort haben einen Psi-Block gebildet und ein mächtiges psionische Netz vom Umfang des Solsystems gebildet. Noch während Rhodan mit seiner ehemaligen Leibwächterin spricht, verschwinden seine Erinnerungen. Die neun Cynos sterben bei der Aktion, Rhodan und den anderen eine neue Erinnerung zu geben. Und als das geschehen ist, war alles nur ein harmloser Ausflug der CART RUDO zum Rande des Solsystems. Takayo Sukurai verspricht ihm als letztes, dass sie sich eines Tages wiedersehen werden.
Fünfter September 1523 NGZ. Perry Rhodan hat seine Erinnerung wieder. Zu gerne würde er jetzt mit jemanden reden, der damals dabei war. Professor Voss reißt den Unsterblichen aus seinen Gedanken. Als Rhodan verwirrt aufblickt, sieht er Takayo Sukurai vor sich. Sie lächelt ihn an und sagt, dass sie es doch versprochen hatte, dass sie sich wiedersehen würden. Bevor Rhodan etwas sagen kann, steht wieder Jonathoan Voss vor ihm.

 

Rezension:
Der erste Satz und die erste Seite eines Romans geben häufig den Ausschlag dafür, ob die Geschichte den Leser anregt und über diesen ersten Satz, die erste Seite hinaus motivieren kann. Uwe Anton beginnt seinen Roman mit einem Auszug aus einem Interview seiner Hauptfigur. Zum 1000. Geburtstag hat Perry Rhodan am 08. Juni 2936 folgendes gesagt: „Obwohl ich mich bislang immer für die richtige Option entschieden habe, fürchte ich mich davor, eines Tages trotz der besten Absichten eine falsche Entscheidung zu treffen.“
An diesem Satz blieb ich hängen. Ich habe ihn mehrmals gelesen, um zu ergründen, ob es wirklich in der Absicht des Autors lag, einen über 1000 Jahre lang unfehlbar agierenden Menschen zu präsentieren. Terminus, so haben es Uwe Anton als Exposé-Autor und seine Mitstreiter angelegt, führt zurück in die Zeit des Solaren Imperiums. Zackige Meldungen der Art, „Jawohl Sir“ oder „Ja, Sir, jawohl Sir“ wurden von Uwe Anton und den Co-Autoren lässig heruntergeschmettert. Und mit dem militärischen Umgangston kehrte auch der Großadministrator zurück. Der unfehlbare Staatsmann, der Risikopilot, der Strahlemann, der Held! Der niemals verliert, der immer die richtigen Entscheidungen trifft. 1000 Jahre „immer“ die richtige Entscheidung! „Dieser“ Perry Rhodan ist schon lange tot. Begraben von einer 56-jährigen Serienentwicklung. Heißt die Rückkehr in die Serienhistorie automatisch auch eine Rückkehr in Darstellungen, die sich längst überholt haben oder kann der damalige Serienjargon auch nur auf der Basis einer solchen Darstellung funktionieren? Uwe Anton und seine Co-Autoren haben die Frage in allen Heften von Terminus längst beantwortet. Aber im letzten Band wird dies im ersten Satz nochmals überdeutlich in Erinnerung gerufen.
Ich habe nochmals meine Rezension zum Terminus-Auftakt durchgelesen. Vor 24 Wochen schrieb ich: Die (Handlungs)Zeit Solares Imperium ist mir, ich muss das einräumen, etwas fremd geworden. Mich haben immer die Romane mehr angesprochen, die den Zerfall des SI und den weiteren Weg der Menschheit zum Inhalt hatten. Der Zerfall hatte etwas Morbides, das mir irgendwie gefallen hat. Und der weitere Weg der Menschheit griff endlich das Thema aus Band 1 wieder auf, nämlich den Weg des Menschen in die Zukunft. Mit dem SI traten die Menschen unter Rhodans Führung lange auf der Stelle.
Jetzt nach 12 Heften Terminus habe ich für mich auch den Grund gefunden, warum die Menschheit auf der Stelle getreten ist. Die Führungsfigur Perry Rhodan ist auf der Stelle getreten. Die Figur hatte sich nicht entwickelt. Nicht in 1000 Jahren und auch nicht in den 500 weiteren Jahren danach, in denen Terminus spielt.
Nun aber weiter mit dem letzten Band. Terminus wurde zu Ende erzählt und Uwe Anton hat seine Geschichte vollgepackt. Alle offenen Handlungsfäden galt es abzuschließen, Fragen abschließend zu beantworten und Figuren ihrer Bestimmung zuzuführen.
Was der Leser schon länger weiß, wird nun auch der Hauptfigur zuteil. Die gut aussehende Leibwächterin Takayo Sukurai ist eine Cyno. Mit dieser Enthüllung und unter dem Druck des Ultimatums von Caruso zeigt sich Perry Rhodan alles andere als der berühmte Sofort-Umschalter. Mehr als einmal knirscht unser Held in hilfloser Manier mit den Zähnen, muss stutzen oder entgeistert stieren, wenn andere Entscheidungen fällen. Und das sind nur einige wenige Auszüge für Rhodans schwache und wenig selbstbewusste Darstellung in diesem Roman.
Nach der Demaskierung Sukurais folgt eine längere Fluchtsequenz. Das Ziel ist die Übernahme eines Cyno-Schiffs. Vom dramaturgischen Aufbau her, sprach mich dieses Szenario an. Die Figuren werden eingesammelt und letztlich an einem Punkt zentriert. Also werden zunächst die Raumsoldaten von Rhodans kleinem Trupp befreit. Die wirken recht munter. Wie sie ihre Erinnerungen zurückbekamen, verursacht durch das blaue Kirlian-Leuchten wird nicht erklärt oder ich habe es überlesen. Auch dass Arma Aylom erwähnte, dass alle paralysiert seien, bevor sie im Zweikampf mit Takayo Sukurai unterliegt, schien bei der Befreiung keine Rolle mehr zu spielen. Ebenso merkwürdig das Interesse der Cyno an der Gesundheit der Soldaten.
Die Flucht wird durch die Kräfte der Cyno entschieden. Hoffnung keimte auf, als Rhodan unbemerkt von Takayo Sukurai mit Gucky Kontakt aufnimmt. Doch zunächst war von einer eigenen Strategie des Unsterblichen nichts zu erkennen. Mit Galbraith Deighton und dem Vario-400 werden zwei weitere Figuren zur Übernahme eines Cyno-Schiffs vom Autor zum Ziel geschickt. Wir erinnern uns. Nachdem Rhodan auf Olymp erfolglos die Anwerbung als Söldner durchlaufen hatte, haben es ihm Galbraith Deighton und der Vario-400 gleichgetan. Sie sind noch vor Rhodan bei Terminus eingetroffen. Um was zu tun? Was haben die beiden bewirkt? Die beiden wissen das auch nicht. Sie wollen nach TERMINUS-ALPHA, um dort an ein Schiff zu kommen. Ausgerechnet TERMINUS-ALPHA, das Machtzentrum. Mit viel Glück landen die beiden auf SCHMIEDE. Nebenbei erwähnt, dort befinden sich die Raumhäfen. Also warum nicht gleich so?
Auch die CART RUDO wird in Marsch gesetzt. Auch hier spielen die Terraner und ihre Verbündeten nur eine untergeordnete Rolle. Die Befreiung erfolgt durch die Pro-Cynos im Auftrag von Takayo Sukurai. Ich mutmaße, dass die Kontra-Cynos zuvor die CART RUDO ins Terminus-System brachten. Denn nun, nach der Übernahme, landet das Schiff auf SCHMIEDE. Ebenso wie Tolots eigenes Schiff.
Und schließlich packt der Autor auch noch die beiden Zeitspringer an. Die erkennen plötzlich ihre Bestimmung. Oder wie Juki Leann sich später gegenüber Rhodan ausdrückt: Sie hatte eine Vision. Auch die beiden Zeitspringer machen sich auf den Weg nach SCHMIEDE.
Somit sind alle relevanten Figurengruppen an einem Ort. Nur Caruso ist erstaunlich still. Takayo Sukurai berichtet von dem Schutz, mit dem die Cyno-Schiffe unerlaubten Besuch fernhalten und den sie abschalten könne. Sie scheitert, als sie von Gucky per Teleportation auf das Cyno-Schiff mitgenommen wird. Später opfert sich der aufgetauchte Vario-400, um diesen Schutz, der außerhalb (!) des Schiffes aufrechterhalten wird, zu beseitigen. Takayo Sukurais Aktion habe ich daher nicht verstanden. Und der Opfergang des Vario war wohl in Anlehnung an den späteren Opfergang des Vario-500 eingebaut worden. Da die Ziele des Duos Galbraith Deighton und Vario-400 aber wenig herausgearbeitet wurden, setzte der Opfergang des einen auch keine Emotionen frei.
Es folgt der Showdown. Die TAGIRA wird erobert und die Pro-Cynos erscheinen mit einer Flotte. Nun greift Rhodans Plan, der teilweise in einer Rückblende erläutert wird und in der es ihm gelingt, Takayo Sukurai außer Gefecht zu setzen. Das gefiel mir wieder gut, auch wenn alles sehr hektisch geschildert wird. Deutlich wurde an dieser Stelle, dass sich Uwe Anton für den letzten Band zu viel aufgeladen hatte. Die Äußerungen Uwe Antons in Diskussionsforen, doch den letzten Band abzuwarten, bevor man sein Urteil über Terminus fällt, sind tatsächlich berechtigt. Nichtsdestotrotz wäre eine Entzerrung einiger Handlungselemente und Geheimnisse, bzw. deren Auflösung auf mehrere Romane angebracht gewesen.
Caruso findet nun ein Ende und mit ihm die Kontra-Cynos. Auch hier ließe sich viel zu dem Einsatz von Schmitt sagen, der nach Aussage in diesem Roman tausende oder zehntausende Cynos vernichten könne. Und warum konnte dann Caruso nochmal Perry Rhodan angreifen? Auch die vielen Millionen Söldner in Terminus überraschen. Hieß es doch in Band 5, dass auf solaren Welten seit geraumer Zeit tausende von Humanoiden verschwunden sind, die nicht in das übliche Schema von Vermisstenfällen passen. Damals war das nur ein Nebensatz. Tatsächlich war das eigentlich der Hauptansatzpunkt der Geschehnisse. Nicht das ATG, nicht die Zeitspringer. Die Verschwundenen waren es. Immerhin kann Perry ein paar von ihnen retten.
Auch das Schicksal der Zeitspringer wird geklärt. Es sind Erfüllungsgehilfen von ES und sie wahrten die Zeitlinie. Der Begriff Eiris fällt überraschend und völlig zusammenhanglos. Und Darren Zitarra und Juki Leann gehen händchenhaltend ins Paradies. So schlecht hatte ich es nicht erwartet. Zwei starke Figuren bekommen einen Soap-Abgang. In ein oder zwei Halbsätzen plötzlich den Wanderer, Homunk und Eiris einwerfen, um Terminus einen, wie auch immer gearteten, kosmischen Touch zu verleihen, passt nicht zu den bisherigen Ereignissen. Mit dem Schwarm und den Cynos bekommen es die Terraner zwar mit Elementen zu tun, die letztlich auf den Einfluss der Hohen Mächte hin entstanden sind. Aber Terminus zeigte bislang den geerdeten Teil der Serie. Es war aus meiner Sicht unnötig, auf der vorletzten Seite der Miniserie den kosmologischen Überbau auszupacken.
Und dann das Finale. Takayo Sukurai behält die Oberhand. Und Rhodans Satz aus Band 1: „Mein Gott, was habe ich getan?“ leitet auch den Epilog von Band 12 ein. Doch was hat er denn getan? Er war Handlanger eines Feindes von Band 1 bis Band 12, der ihn getäuscht und manipuliert hat.
Die Manipulation hatte ich bereits in anderen Rezensionen kritisiert. Der Autor versucht, die Manipulation im letzten Roman abzuschwächen. Aus der Welt schafft er sie nicht. Carusos Behauptungen von einer Einflussnahme der Cynos auf frühere Entscheidungen Rhodans kann man abhaken. Caruso wollte mit Lügengeschichten Rhodan einwickeln. Anders sieht es mit den Pro-Cynos aus. Hier eiert die Geschichte doch bedenklich. Einerseits greift Takayo Sukurai mit unglaublichen Kräften in jede Auseinandersetzung ein, steuert so ganze Abläufe, bei der die Beteiligten wie Marionetten an Fäden hängen. Andererseits behauptet sie, Rhodan nie hintergangen und immer in seinem Sinne gehandelt zu haben. Gerade letzteres wurde in diesem Roman widerlegt. Und damit zeigt sich doch wieder eine klare Schwäche von Terminus. Zwölf Bände, in denen die Terraner, allen voran Perry Rhodan, nur die Hampelmänner anderer waren.

Ansichten zu Perry Rhodan Terminus Heft 11

Schachmatt – von Roman Schleifer – Handlung:
Im Dezember 3430 haben Perry Rhodan, Takayo Sukurai, Juki Leann und Darren Zitarra Terminus infiltriert. Sie verfolgen das Ziel, die Daten des Hyperinmestrons aus den Positroniken von Terminus zu löschen und ihre Position festzustellen. Während Takayo Sukurai und Juki Leann den Weg dazu über SCHMIEDE suchen sollen, verdingen sich Perry Rhodan und Darren Zitarra als Kämpfer. Die besten Kämpfer werden nach TERMINUS-ALPHA gebracht, eine Station, die aus 9 Superschlachtschiffen der Imperiumsklasse aufgebaut ist und das Zentrum der Macht darstellt. Der Unsterbliche und der Zeitspringer nehmen in HERR an Ausscheidungskämpfen teil. Beide können sich durchsetzen und werden nach TERMINUS-ALPHA geflogen.
Rhodan ahnt nicht, dass Galbraith Deighton mit dem Vario-400 Tage zuvor auf TROSS angelangt ist. Durch das Kirlian-Leuchten, das die Cynos zur Erinnerungsmanipulation einsetzen, ist der Vario schwer beschädigt worden. Ein zwölfstündiger Neustart zum Abbau der gefährlichen Potentialfelder ist notwendig. Dem Vario stehen jedoch nur noch für neun Stunden Energie zur Verfügung. Dennoch leitet Deighton die Prozedur ein. Nach zwölf Stunden erwacht der Vario wieder und kann sich an alles erinnern. Die beiden Männer versuchen an ein Raumschiff zu gelangen. Dazu wollen sie nach TERMINUS-ALPHA wechseln.
In TERMINUS-ALPHA ist der Cyno Caruso vom Freiheitsbund längst über die Infiltration von Rhodans Gruppe informiert. Mit seiner Bundesschwester Arma Aylom erörtert er die Lage. Eine Unbekannte gibt es. Einer ihrer Brüder wurde ermordet. Caruso will sich Rhodan schnappen.
Perry Rhodan und Darren Zitarra schleichen durch Geheimgänge von TERMINUS-ALPHA. Dabei rettet der Zeitspringer Rhodan bei der Begegnung mit einem Roboter das Leben. Kurz vor einem Positronikraum erwischt es Zitarra. Der dabrifanische Agent wird schwer verletzt. Rhodan betritt den Positronikraum und wird bereits erwartet. Caruso stellt sich ihm vor und nimmt ihn gefangen. Zitarra wird medizinisch versorgt und er und Rhodan eingesperrt. Rhodan Trumpf im Ärmel sticht nicht, denn auch Takayo Sukurai und Juki Leann hat Caruso geschnappt. Mit einem hat Caruso allerdings nicht gerechnet. Die beiden Zeitspringer verschwinden zu einem Sprung in Zukunft und Vergangenheit. Er ist allerdings zu kurz. Nach ihrer Rückkehr nimmt Caruso die beiden mit in ein Labor. Er führt ihnen Psi-Energie zu, um sie für seine Zwecke einzusetzen. Juki Leann soll wertvolle Informationen aus der Zukunft besorgen, um dem Freiheitsbund zum Sieg zu verhelfen.
Auf der CART RUDO sind Alaska Saedelaere und Renier Bievre verunsichert. Als sie an Bord zurückkehrten, regte sich kein Lebenszeichen. Besatzungsmitglieder liegen bewusstlos in den Gängen. Die beiden vermuten, dass das Schiff gekapert wurde und schreiten zur Tat. Über die Belüftungsanlage wird ein Toxin verbreitet, das die Besatzung und die unbekannten Machthaber in den Tiefschlaf versetzen soll. Dumm nur, dass Cynos dagegen immun sind. Caruso überwältigt Saedelaere und Bievre. Mit dem Professor kehrt Caruso nach TERMINUS-ALPHA zurück. Saedelaere wird paralysiert und eingesperrt. Der Zufall kommt ihm zur Hilfe. Ein Cyno, der nicht über ihn Bescheid weiß, liftet neugierig die Maske und wird irrsinnig. Auch andere Cynos verfallen dem Irrsinn. Der noch paralysierte Saedelaere wird plötzlich von einem Roboter durchs Schiff getragen. Saedelaere begreift. Eine weitere Fraktion macht sich dem Umstand mit seinem Gesichtsfragment zunutze. Drei Cynos offenbaren sich ihm. Sie sind Gegner von Terminus.
Bievre wird zu Rhodan gesperrt. Der hat zwischenzeitlich zusammen mit Sukurai vergeblich nach einem Ausweg gesucht. Plötzlich erscheint Juki Leann und „entführt“ Rhodan in Raum und Zeit. Die Zeitspringerin erscheint sehr verwirrt und kann Rhodans Fragen nur mühsam beantworten. Leanns Fähigkeiten sind offensichtlich in unglaublichen Ausmaß gesteigert worden. Sie springt auch durch den Raum. Sie sind an Bord eines rochenförmigen Raumschiffes mit einem Götzen. Es ist das Jahr 3440. Über Datenholos sieht Rhodan einen Sternenschwarm, der in die Milchstraße einfällt. Unzählige Bewohner der Planeten verdummen und sterben. Rhodan sieht die verzweifelten und hilflosen Anstrengungen der Milchstraßenzivilisationen, der Gefahr durch den Schwarm zu begegnen.
Juki Leann bringt Rhodan zurück in die Zelle. Caruso und Arma Aylom besuchen die Gefangenen. Sie geben sich als Cynos zu erkennen. Sie berichten vom Heimlichen Imperium und der Gefahr des Schwarms. Rhodan und das Solare Imperium sollen mit Terminus zusammenarbeiten, um diese Gefahr zu eliminieren. Perry Rhodan muss diese Informationen erst verdauen und er bleibt misstrauisch. Er glaubt nicht, dass die beiden Cynos die ganze Wahrheit gesagt haben. Rhodan soll als erstes Schmitt und Nostradamus finden und ausliefern. Die beiden Brüder würden den Pro-Cynos angehören, die die Milchstraße unterjochen wollen. Er, Caruso würde den Kontra-Cynos angehören, die das verhindern wollen. Sollte Rhodan die beiden Brüder nicht binnen eines Monats finden, würden die Kontra-Cynos sicherheitshalber das Solsystem zerstören, um die Milchstraße zu retten.
Rezension:
„Seht mal, eine Maske!“
Dieser Satz, von einem Cyno ausgesprochen, als er sich dem paralysierten Alaska Saedelaere nähert, ist eindeutig meine Lieblingsszene in dem Roman.
Mit Band 11 bereitet Roman Schleifer die Bühne für das Finale in zwei Wochen. Alle Fraktionen werden in Stellung gebracht. Da sind die Cynos des Heimlichen Imperiums, die nun wissen, wo Terminus liegt. Da ist Alaska Saedelaere und die CART RUDO, die das Heimliche Imperium unfreiwillig unterstützen. Da ist Terminus selbst, der Freiheitsbund der Cynos. Rhodan und seine Truppe. Und nicht zu vergessen Galbraith Deighton mit dem Vario-400. Auf die Figur Takayo Sukurai geht der Autor nur wenig ein. Im Roman zuvor wurde die Leibwächterin als Cyno enttarnt. Und augenscheinlich eine, die nicht dem Freiheitsbund angehört. Denn sonst hätte sie in Terminus, das sie erreichen wollte, längst ein und ausgehen können. Sie ist demnach ein Mitglied des Heimlichen Imperiums und mit Schmitt und Nostradamus assoziiert. Vielleicht sogar mit einem von beiden identisch.
Wie dem auch sei. Mit Band 11 steuert der Mini-Zyklus dem Höhe- und Endpunkt zu. Die unterschiedlichen Figuren, Charaktere haben es gemeinsam ans Ziel geschafft. Die andersgearteten Motive der Figuren, insbesondere die Gruppe Rhodan, sorgten in allen bisherigen Romanen für Reibungspunkte. Für den vorletzten Band hätte ich mir das klein-klein an gegenseitigen Animositäten mit denen Roman Schleifer das Duo Rhodan/Zitarra begleitet etwas zurückhaltender gewünscht. Nicht etwa aus der Welt, aber reduziert auf entscheidende Momente des gemeinsamen Vorgehens. So aber war jeder Satz, jede Aktion und jede Beschreibung von der Abneigung geprägt, die der Zeitspringer Rhodan gegenüber empfindet. Das ging mir nach ein paar Seiten ziemlich auf die Nerven.
Leider setzt der Autor bei der Begegnung Carusos mit Rhodan erneut auf die gleiche Masche, wie zuvor das Herausstellen von Rhodans vermeintlichen Schwächen und dem Überlegenheitgebaren. Gut hingegen hat mir gefallen, dass Roman Schleifer keinen Respekt vor Perry Rhodan zeigte. Er nutzt seine Figur Zitarra genüsslich, um den Unsterblichen und Sympathieträger der Massen ein ums andere Mal eins auszuwischen. Auch hier ein Tick zu oft aber es war mal was anderes. Und anderes mag ich. Dann wieder ein Umschwung und der Autor garniert uns den selbstgefälligen Rhodan, der den Weg aus dem Gefängnis finden wird, um siegreich zu triumphieren. Das war mir zu blasiert.
Später werden Rhodans Überlegungen stellenweise nicht mehr nachvollziehbar. Der Terraner sucht nach einen Ausweg. Takayo Sukurai und er sind alleine in der Zelle, da die Zeitspringer inzwischen die Aufmerksamkeit Carusos auf sich gezogen haben. Rhodan und Sukurai finden keinen Ausweg. Rhodan überlegt alleine weiter, da Sukurai eingeschlafen ist. Der Unsterbliche setzt seine Hoffnungen in die CART RUDO. Doch das war zu diesem Zeitpunkt der Geschichte falsch. Denn etliche Kapitel zuvor hatte Caruso die Karte CART RUDO bereits ausgespielt und in seiner arroganten Art Rhodan auch genüsslich präsentiert. Rhodan wusste da also schon über die CART RUDO Bescheid. In dieser Situation wird nun auch Professor Bienlein, äh Bievre in Rhodans Zelle geschubst. Dem Terraner entgleiten die Gesichtszüge. Mit der CART RUDO wird’s also nichts. Aber wie gesagt, das wusste der Leser/Rhodan eigentlich schon. Und nun reagiert Rhodan mit einer plötzlich vorausbedachten alternativen Lösung, die er sich, so teilt uns der Autor mit, irgendwann ausgedacht hat. Und die das Szenario mit der CART RUDO mit einschloss. Und die uns der Autor nicht verrät. Da bin ich mal auf Band 12 gespannt.

Ansichten zu Perry Rhodan Terminus Heft 10, Teil 2

Nachgedanken zu Terminus 10:

Nachdem ich den Roman von Dietmar Schmidt ausgelesen hatte, waren meine Gedanken vor allem von einer Szene beherrscht. In Kapitel 14, also ganz zum Ende hin, beschreibt der Autor einen kleinen Abschnitt, der sich mit Takayo Sukurais Verhalten beschäftigt. Wir erfahren, dass die Figur ein Cyno ist. Wir erfahren auch, dass dieser Cyno auf Rhodan und andere Figuren eingewirkt hat. Und zwar von Anfang an. Damit knüpft die Geschichte an den Wissensstand der alten Erzählungen der Erstauflage an, als Cynos während der Schwarmkrise das Heimliche Imperium offenbarten und dessen Einfluss auf galaktische Zivilisationen. Wer, wie beeinflusst wurde, darüber geben die alten Geschichten kaum Auskunft. Zu Recht, wie ich finde. Wenn in einem einzelnstehenden SF-Roman eine solche Beeinflussung geschildert wird, ist dies ein beklemmendes Szenario. Würde jedoch die Terminus-Serie mit einem solchen Szenario deutlicher versehen werden, wäre dies ein fataler Fehler. Perry Rhodan und die Menschheit, nur Vasallen einer anderen Macht? Welcher Gedanke, welche Entscheidung, welche Aktion des Helden war seine? Welche war beeinflusst von den Cynos? Wie will man da noch mit anderen Lesern oder Autoren noch befreit diskutieren. Fehler und Ungereimtheiten ließen sich leicht mit Hinweis auf die „Beeinflussung“ von außen zurückweisen. Und gar erst der Einfluss auf die Erstauflage!

Ich hoffe, dass in den letzten beiden Heften eine zufriedenstellende Erklärung oder Lösung für diese Beeinflussungsgeschichte gefunden wird. Eine, in der die Hauptfigur Kenntnis über diese Knechtschaft gewinnt und sich aus der Abhängigkeit befreit. Serien, die den Helden nur als Marionette schildern, will ich nicht.

Unter diesem Szenario leidet etwas zu Unrecht meine Beurteilung des Romans von Dietmar Schmidt. Der Autor setzt nach Band 5 erneut eine meiner Lieblingsfiguren ein. Alaska Saedelaere. Vor dem Hintergrund, dass kein Geringerer als William Voltz diese Figur eingeführt und zum einsamsten Charakter der Serie geformt hat, muss der Mut des neuen PR-Autoren anerkannt werden. Und auch der Roman selbst, der dann, wenn Saedelaere beschrieben wird, mir besonders gut gefallen hat. Natürlich ist „der“ Saedelaere noch nicht der kosmische Mensch. Er steht erst am Anfang, aber die Lasten, die ihm auferlegt werden, formen bereits die bekannte Figur der Hauptserie. Die Probleme des Maskenträgers beschreibt der Autor anschaulich. Erstmals (in Terminus) lässt Schmidt auch die Masse in Saedelaeres Gesicht aktiv werden. In Terminus weiß man nichts von Cappins oder vom Cappin-Spürer. Aber der Einfluss höherdimensionaler Energie auf das Fragment ist ein Effekt, den der Autor sicherlich gerne schildern wollte.

Mit den detaillierten Beschreibungen von Null-Schwerkraft-Szenarien oder den Befehls- und Kommandoketten im Bordbetrieb terranischer Raumschiffe kann ich mich weniger anfreunden. Allerdings kann ich auch nicht sagen, dass das schlecht geschrieben war. So waren die Perrys eben früher und da habe ich sie auch gemocht.