Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2922

Die Nacht der 1000 – von Uwe Anton – Handlung:

Auf Gäon befindet sich Tysper Tauschlag auf Menschenjagd. Für seinen unbekannten Auftraggeber soll er den Gäonen Zaidan ausschalten. Der Gejagte hat Informationen über ein Attentat, das Tauschlag durchführen wird. Zaidan darf damit weder seine Unterstützer erreichen noch an die Öffentlichkeit gelangen. Der Soldat Tysper Tauschlag ist bestens gerüstet. Seine Pedgondit-Rüstung macht ihn fast jeden Gegner überlegen. In einer Kleinstadt kann er schließlich Zaidan töten, ohne dass jener noch Informationen weiter geben kann. Nun endlich kann sich Tysper Tauschlag den Vorbereitungen des Anschlags widmen. Sein Auftraggeber ist der Ansicht, dass gute Chancen bestehen, dass Perry Rhodan während des Banketts zur Nacht der 1000 eingeladen wird. Somit würden Zeit und Ort des Anschlags feststehen.

Inzwischen ist Perry Rhodan in der Hauptstadt Aponte am Sitz der Regierung angelangt und wird von der Solastratorin Cassandra Somerset empfangen. Bevor es zum Bankett geht, sucht Perry Rhodan ein Gespräch unter vier Augen mit Somerset. Obgleich sie ihm sympathisch erscheint, ist sie in wichtigen Punkten wenig auskunftsfreudig oder ihr scheint das Wissen zu fehlen. Gerade die Partnerschaft mit den Thoogondu wird von ihr nicht hinterfragt. Als Rhodan nachhakt, zieht sie die Gondu-Kontakterin Lupita Shona und den Thoogondu Doomadh hinzu. Rhodan erkennt, dass die Informationsbeschaffung des ZSI über das Gondunat läuft. Seine Hinweise, dass Informationen aus Erster Hand eine andere Qualität hätten, werden ignoriert. Auf die Vorfälle angesprochen, die zur Zerstörung eines Sonnensystems in der Milchstraße führten, weisen alle Beteiligten eine Mitschuld zurück. Doomadh sichert eine Untersuchung zu.

Während des Banketts sammelt Perry Rhodan weitere Eindrücke, auch solche, die ihm nicht behagen. Gegenüber einigen seiner Begleiter, dem Kamashiten Shalva Galaktion Shengelaia und auch dem Medienwart Col Tschubai zeigen sich die Gäonen sehr distanziert. Große Aufmerksamkeit genießt hingegen der Posbi Ariel. Bevor Rhodan Schlüsse ziehen kann, wird er abgelenkt. Er soll eine Rede halten und seine behutsamen Vorschläge eines gegenseitigen Austausches werden vom Thoogondu Doomadh skeptisch kommentiert. Als dann auch noch Sternenadmiral Arbo P. Dannan erscheint, den Perry Rhodan für den starken Mann im ZSI hält, ist das lockere Bankett zu Ende. Aber die beiden Journalisten Shari Myre und Vektur Basch bitten Rhodan um ein Interview, dem dieser zusagt. Zu einem beliebten Senderformat, der Nacht der 1000, soll es stattfinden. Da dies erst in drei Tagen über die Bühne gehen soll, steigen Perry Rhodan und seine Begleiter im Rosewood Palace ab. Auch Tysper Tauschlag weiß nun, wo er zuschlagen soll und trifft seine Vorbereitungen.

Erneut macht Perry Rhodan die Beobachtung, dass insbesondere seinen umweltangepassten Begleitern offene Abneigung entgegenschlägt. Bei einer Fahrt durch die Stadt skandieren Gäonen auch gegen Rhodan ablehnende Rufe und der Kamashite trifft auf offene Ablehnung. Die Gesellschaft der Gäonen ist zumindest teilweise rassistisch. Der Unsterbliche wird über die Erkenntnisse, die auf dem Gasriesen Byleist gewonnen wurden, informiert.

Am 18. November 1551 NGZ findet im Amphitheater in Aponte die Nacht der 1000 statt. Neben Perry Rhodan wird auch Arbo Perikles Dannan begrüßt. Cassandra Somerset ist als Zuschauerin unter den 1000 Gästen. Rhodan wird von einem TARA geschützt, während Dannan einen Soldaten in Pedgondit-Rüstung und einen Roboter mitbringt. Perry Rhodan wird gefragt, warum er damals seine Stellung als Großadministrator aufgegeben hatte und auch persönliche Fragen gehen an den Unsterblichen. Rhodan nutzt die Gelegenheit, um auch sein Missfallen gegenüber den Weg des ZSI auszudrücken, der ihm zu eng mit dem Goldenen Reich verknüpft sei. Es kommt zu einem Disput zwischen Rhodan und Dannan. Und Rhodan konfrontiert Dannan mit dem Projekt Q-Zündung.

Rhodan erhält keine Gelegenheit die Reaktionen seines Gegenübers abzuschätzen, denn in dem Moment geschieht ein Attentat. Aber von unerwarteter Seite. Der TARA fährt seine Waffenarme aus und feuert auf Dannan. Rhodan kann den Admiral gerade noch zur Seite schleudern. Dessen Begleiter feuern auf den TARA. Es kommt zum Kampf, bei dem der gäonische Roboter vernichtet wird und der TARA nunmehr auf Somerset schießt, die vom Posbi Ariel gerettet wird, der danach den TARA attackiert. Schließlich wird der TARA überwältigt und seine Reste von dem Gäonen in der Rüstung gründlich zerstrahlt.

Niemand wurde getötet, Somerset aber in eine Klinik gebracht. Dannan greift die Terraner wegen des Vorfalls scharf an. Doch Rhodan blockt ab. Ariel überrascht Rhodan. Es ist dem Posbi gelungen, dem irregeleiteten TARA einige Fragmente zu entreißen. Die belegen, dass der TARA eine Kopie war. Ein hochwertiger Transmitter mutmaßlich Thoogondu-Technologie hat den Roboter präzise gegen ein Duplikat ausgetauscht. Rhodan sucht Somerset auf und weiht sie ein. Sie war vermutlich Ziel des Attentats. Sie suchen gemeinsam den Vorgänger der Solastratorin, Syllester Ford, auf. Dannan will unbedingt dabei sein. Mit einem Trick bringt Somerset den Admiral dazu, gemeinsam das Haus zu verlassen, so dass Rhodan und Ford alleine reden können. Der berichtet, dass er einem Komplott auf die Spur gekommen sei. Zaidan hatte ihn informiert. Ford vermutet die Thoogondu oder die Abwehr des ZSI dahinter. Rhodan verdächtigt Dannan und Ford widerspricht nicht. Projekt Q-Zündung kennt er nur von Gerüchten. Möglicherweise ein Raumschiff aus Gäonen- und Thoogondu-Technologie.

Perry Rhodan lädt die beiden Journalisten während eines Live-Interviews an Bord der RAS TSCHUBAI ein. Die Einladung wird auf Somerset und Ford ausgedehnt. Tysper Tauschlag hat versagt. Im Beisein seines Auftraggebers schluckt er eine Giftkapsel. Als letzte Wahrnehmung sieht er Arbo P. Dannan.

Rezension:

1000 Romane nach dem Einstieg von Uwe Anton in die EA darf der Autor seinen persönlichen Jubiläumsband schreiben. Mit dem bezeichnenden Titel „Die Macht der 1000“ liefert Uwe Anton eine Mischung aus Politik, Ränkeschmieden, Komplotte, Attentate und ein wenig SF ab. Obwohl mir der Schreibstil und der geradlinige Aufbau zusagten, folgte die Geschichte für meinen Geschmack zu sehr bekannten Mustern.

Die Ausflüge in die Politik, die mehr oder weniger regelmäßig bei offiziellen Erstkontakten in der Serie gepflegt werden, enden mit dem unvermeidlichen Attentat. Natürlich lebte die Geschichte insbesondere in der ersten Hälfte vom Geheimnis um das eigentliche Ziel des Attentäters Und auch um die Identität des Auftraggebers wird ein Geheimnis gemacht. Aber das waren auch die einzigen Inhalte, die mich bei der Stange hielten. Erst mit den Ereignissen im Amphitheater und den Aktionen danach kann der Roman bei mir stärker punkten.

Der dritte Roman in Folge, der im Reich der Gäonen spielt und trotzdem wissen wir kaum, wie sie ticken. Die größte Herausforderung dieser Geschichte war zweifelsohne die Darstellung eines ganzen Imperiums auf begrenzten Heftromanraum. Der Autor bringt viele Figuren ins Spiel. Der Attentäter ist von Anfang an bekannt und seine Vorbereitungen werden ausführlich geschildert. Und auch der Architektur widmet der Autor etliche Zeilen. Alleine die wichtigsten Elemente der Story, die Hauptdarsteller, die Gäonen, bleiben blass in der Geschichte. Alle sind irgendwie nett aber unverbindlich. Oder schön, aber uninteressant. Oder hart aber ohne mal ein paar überraschende Charakterzüge zu zeigen oder mit ungewöhnlichen Lebensläufen zu punkten.

Das diplomatische Geplänkel alá „ich tue dir nicht weh, also tue mir auch nicht weh“ hätte man kürzen können. Erst ab dem Duell im Amphitheater werden echte Emotionen geschildert. Ein aggressiver Perry Rhodan ist ungleich besser als der zuvor geschilderte Rhodan, der in der ersten Romanhälfte ein wenig zu viel Weichgespültes in den Mund gelegt bekommen hat.

Aus Zyklussicht betrachtet waren die drei Romane um das ZSI keine Offenbarung. Das muss beim nächsten Besuch dort mal richtig zur Sache gehen.

 


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