Finale für Arcane 2 – von Olaf Brill
Während sich Perry Rhodan mit seinen Begleitern noch auf Arcane 2 befindet, hat die CART RUDO eine Flotte von Diskusraumern entdeckt, die den zweiten Planeten anfliegt. Rhodan kann nicht mehr gewarnt werden. Und gegen die 210 Raumschiffe der Gaatanyi kann der terranische Schlachtkreuzer unter Kommandant Jason Perez trotz technischer Überlegenheit nichts ausrichten. Doch andere können es. 50 Kugelschiffe, allesamt terranische Nachbauten, darunter sogar fünf Superschlachtschiffe der IMPERIUMS-Klasse erscheinen und greifen die Gaatanyi-Flotte an. Zweierlei geschieht. Während einige Diskusraumer bereits nach Arcane 2 vorgestoßen sind und offensichtlich Bodentruppen absetzen, sind die Kugelraumer im Gegenzug dabei, nicht nur die Flotte anzugreifen, sondern ebenfalls mit einigen Schiffen auf dem zweiten Planeten zu landen. Sie sollen wohl die Werftarbeiter evakuieren.
Der Hyperphysiker Bievre entdeckt ein 51. Schiff bei den Neuankömmlingen. Ein schwarzer Diskusraumer, 400 m Durchmesser, bei 50 m Höhe. Es scheint das Kommandoschiff zu sein. Rund um Arcane 2 entbrennt eine Raumschlacht. Miranda Carter und die Taktiker sollen einen Plan erarbeiten, wie die CART RUDO möglichst unentdeckt, Arcane 2 anfliegen kann, um das Einsatzteam zu bergen. Ein kleineres Diskusschiff hat das Kommandoschiff verlassen und ist an ein Kugelschiff angedockt, auf Arcane 2 gelandet.
Derweil bombardieren Diskusraumer die Geisterstadt, in deren zentralen Turm Perry Rhodan die Daten des Hyperinmestrons entdeckt hat. Gucky teleportiert sich und Rhodan in den Shift zurück und Takayo Sukurai steuert das Gefährt in wilder Fahrt durch die Stadt. Endlich drehen die Angreifer ab, ohne das terranische Fahrzeug entdeckt zu haben. Rhodan will den Arbeitern folgen, die die Stadt bereits verlassen haben und zu einem Sammelpunkt streben. Dort erhofft er sich weitere Informationen. Auf dem Weg dorthin, zieht sich Zitarra um und legt zur Tarnung einen der typischen Schutzanzüge an, wie sie die Werftarbeiter getragen haben. Er lässt sich von Rhodan die Wirkungsweise eines Hyperinmestrons erklären und ist entsetzt über diese Weltuntergangsmaschine.
An Bord des Diskusschiffes sind drei Gestaltwandler nach Arcane 2 gelangt. Caruso, Pavarotti und Lanza. Zum einen soll das Material geborgen werden, wie die Cynos des Freiheitsbundes die Werftarbeiter despektierlich bezeichnen, zum anderen suchen sie eine Geheimstation auf. Die drei Cynos steigen in den Untergrund des Kommandobunkers und aktivieren mit ihren Parakräften eine Maschine, die den Planeten in 150 Minuten zerstören wird.
Auf dem Weg zum Sammelpunkt wird der Shift erneut angegriffen. Und Rhodan empfängt per Rafferspruch einen Rendezvouspunkt von der CART RUDO. Gucky teleportiert Rhodan und seine Leibwächterin aus den Shift und in Sicherheit. Noch bevor er Zitarra holen kann, explodiert der Flugpanzer unter dem Beschuss der Diskusraumer. Was die drei nicht sehen, Zitarra hat überlebt. Er glaubte, dass Rhodan die entführten Dabrifaner und andere in Stich lassen will. Er hat mit einem Raketenrucksack den Shift verlassen und sich zu einer Magnetschwebebahn durchgeschlagen, die den Sammelpunkt anfährt.
Perry Rhodan will nun endlich wissen, warum Gucky die Gedanken der Arbeiter nicht lesen kann, ob sie unter fremden Einfluss stehen und wohin sie gebracht werden. Sie teleportieren zum Sammelpunkt. Rhodan mischt sich unter die wartenden Planetarier, die mit großer Gleichgültigkeit die Evakuierung abwarten. Er erfährt nur, was er eh schon wusste. Die Anlagen sind abgebaut worden, der Planet wird aufgegeben. Seine Begleiter haben indes Darren Zitarra entdeckt und Rhodan schnappt sich den Abtrünnigen. Da wird der Sammelpunkt von Bodentruppen der Gaatanyi angegriffen. Nach einigen Kämpfen müssen sich Rhodan und seine Begleiter zurückziehen. Sie wollen zum Rendezvouspunkt mit der CART RUDO. Der Schlachtkreuzer hat sich auf dem Weg gemacht und ist mit einem gewagten Linearraummanöver dicht an Arcane 2 gesprungen. Gucky teleportiert das Team an Bord und in Sicherheit.
Als Caruso mit seinen Brüdern die Kommandostation verlässt, fällt ihm auf einem der Monitore der zerstörte Shift auf. Ein „terranischer“ Shift, kein Nachbau. Er kann Darren Zitarra mit den Überwachungsmöglichkeiten bis zum Sammelpunkt verfolgen und erkennt dort Perry Rhodan. Das Solare Imperium ist also nicht untergegangen.
Die CART RUDO beobachtet nach der Flucht von Arcane 2 die Situation aus sicherer Distanz. Das kleine Diskusboot hat den zweiten Planeten verlassen und ist zum Mutterschiff zurückgekehrt. Plötzlich schlagen die Orter aus. Die Planetenoberfläche von Arcane 2 blitzt auf und im nächsten Moment ist der Planet eine leblose Kugel im Raum. Bievre analysiert den Vorgang und kommt zum Schluss, dass ein kleines Hyperinmestron zum Einsatz kam.
An Bord des Mutterschiffs erfährt Caruso, dass ein terranischer Kugelraumer vor der Zerstörung zu Arcane 2 vorgestoßen ist. Er hat wohl Perry Rhodan abgeholt. Der Terraner ist eine Gefahr. Doch der Tag der Ankunft ist nah. Was jetzt zählt, ist nur noch Terminus.
Rezension
Mit Olaf Brill steigt der letzte „Neuling“ in das Autorenteam von Terminus ein. Den Autor kenne ich von seinen Geschichten, die er zu den Perry-Comics der Alligatorfarm beigesteuert hat. Die waren immer herrlich schräg und mir haben sie gefallen. Nun also ein erster Roman von Olaf Brill. Ich hatte ihn in Osnabrück beim PRFZ-Con gesehen und seinen Worten beim Terminus-Panel gelauscht. Selbst ins Gespräch kam ich leider nicht mit ihm. Wir hatten lediglich ein paar Worte beim Autogrammgeben tauschen können.
Der Autor war nicht in die Planung der Serie involviert, wie er in Osnabrück mitteilte und stieß als letzter Autor hinzu, als die Serie schon gestartet war. Chapeau! Das beindruckt mich, unter diesen Voraussetzungen und dem engen Zeitfenster, dann den ersten Roman zu schreiben.
Zum Roman. Wie auch die anderen Geschichten zuvor, ist auch dieser 8. Band der Terminus-Serie recht simpel gestrickt. Perry Rhodan und sein Team sind auf Arcane 2 zugange, um etwas über die verschwundenen Menschen in Erfahrung zu bringen. Endlich, wie ich bemerken möchte. Denn in den Vorgängerromanen sind Motive und Ziele der Handlung nicht immer zu erkennen gewesen. In diesem Roman wird meines Erachtens deutlich, dass dies nicht alleine den Autoren anzulasten ist. Die Zyklusaufteilung und die Verteilung der Schwerpunkte und Inhalte ließen keine andere Entwicklung der Handlung zu. Im letzten Roman vermisste ich die Auseinandersetzung der Figur Rhodan mit der Frage nach den Verschwundenen. Und in diesem Roman macht Olaf Brill genau das. Er lässt Rhodan und eben auch Zitarra gezielt den Vorgängen nachgehen. Allerdings sind die Erkenntnisse mau und das liegt eben an den Vorgaben des Zyklus. Bernhard Kempen hatte ich dafür gescholten. Aber er hatte kaum eine Möglichkeit, das Thema adäquat anzugehen.
Auch die Inhalte des achten Romans sind nicht so überragend, wie ich es als Leser gerne hätte. Und die Bedrohungslage, klammert man mal den Untergang von Arcane 2 aus, hielt sich in Grenzen. Klar, als EA-Leser sind zusammenstürzenden Galaxien und Bedrohungen des Multiversums der Stand der Dinge. In Terminus flieht Rhodan im Shift vor den Impulskanonen der Tellerköpfe. Alles eine Spur kleiner. Sehr viel kleiner. Na ja, winzig eigentlich.
Aber Olaf Brill schlägt sich tapfer unter diesen Gegebenheiten. Der Roman hat mir gefallen. Die Beschreibungen der Figuren und das Herstellen von Beziehungen zu den bereits bekannten Fakten wirkten zwar einige Male noch etwas statisch, etwas leblos. Aber es war auch viel Potential zu erkennen, dass der Autor mitbringt. Mit dem typischen Perry Rhodan-Vokabular kann der Autor gut umgehen und leistet sich nur kleinere Schwächen. Der Anflug der CART RUDO auf den Planeten und dem Verlassen des Linearraums in dieser geschilderten kurzen Distanz kann m.E. nicht gutgehen. Und natürlich frage ich mich, warum man mit dem Shift zur Sammelstelle aufgebrochen ist. Dorthin zu teleportieren, wäre logischer gewesen.
Endlich zeigt sich Zitarra etwas rebellischer. Der Alleingang des Agenten hat mir gut gefallen. Das war für mich das Highlight des Romans. Als sehr gut gelungen empfand ich die Szene, als Zitarra es endlich in den Magnetzug geschafft hat und Olaf Brill diesen Moment der Ruhe, der Stille, gekonnt vermittelt. Gelungen auch das Aufeinandertreffen der beiden Streithähne Rhodan und Zitarra am Sammelpunkt. Der Unsterbliche mischt sich mit zwei Bechern Kaffee in die Unterhaltung des Agenten ein. Zu dessen Verblüffung. Hat mir auch gut gefallen.
Mit dem Auftreten der Cynos, ihren Diskusschiffen, ihrem Vorgehen, knüpft der Autor an den ersten Roman zu diesem Thema an. Heft 519 war das, als Vertreter des Heimlichen Imperiums erstmals offen auftraten. Die Szenen hier, wie sie Olaf Brill beschreibt, könnte man auch als Reminiszenz an diesen Band von William Voltz verstehen.
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