Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2918

Die Psi-Verheißung – von Oliver Fröhlich – Handlung:

Aus dem Hanen-Kloster heraus, in dem sie Zuflucht gefunden haben, beobachten Reginald Bull und seine Frau Toio Zindher die Geschehnisse auf Krynn. Nach der Botschaft der Gemeni und dem Evakuierungsbefehl des Tamaron sind einige Tage vergangen. In zwei Tagen läuft die Frist, die Vetris-Molaud gesetzt hat, ab. Der Bhal des Sprosses SHINAE meldet sich mit einer weiteren Botschaft. Ainberid will den Spross für die Tefroder öffnen. Wer es wünscht und wer geeignet ist, soll durch den Psi-Implantator Paragaben erhalten.

Eine Flucht nach Allerorten birgt Gefahren für die Familie und Icho Tolot. Ihre Passepartouts sind abgelaufen. Selbst wenn Shinae, die zwei Personen in die Stadt mitnehmen darf, einmal zurückkehrt, könnten die technischen Probleme dazu führen, dass man nicht zusammenfindet. Ein tefrodisches Schiff scheidet aus, will man nicht die Tarnung aufgeben. Womöglich führt die Flucht von Krynn nur über das Schiff der Gemeni.

Die Spionsonden von Mutru, der Wächterin des Hanen-Klosters, entdecken einen Gemen im Wald, der sich der Anlage nähert. Bull und Zindher stellen den Kontakt her. Der Gemen Sildrindh ist ein Erkunder, ein Pikodh. Er und seinesgleichen machen Welten ausfindig, auf denen ein Spross wachsen kann. Die Vitaltelepathin entdeckt, dass der Gemen keine Vitalaura besitzt, eher einen Vitalschatten. Und der Gemen scheint irgendwie mit dem Spross verbunden zu sein, während eine zweite Verbindung in eine höhere Dimension zu gehen scheint. Sildrindh lädt Shinae zu einem Gespräch mit dem Bhal an Bord des Sprosses ein. Bull und Zindher vereinbaren eine Bedenkzeit.

In der darauffolgenden Nacht verschwindet Shinae im Wald. Tolot und ihre Eltern finden sie bald darauf. Sie behauptet, von einem Zauberer gerufen worden zu sein. Sie ist im Besitz zweier unbekannter Gegenstände. Eine Art Schneekugel bezeichnet Shinae als Vanudhe. Im Inneren erscheint bei Berührung eine fremdartige Landschaft mit einem Bach, Tieren und Gebäuden. Der zweite Gegenstand wird Thedhele genannt und gleicht einer Pfeife mit zwei Röhrchen. Bläst man in das eine Röhrchen, entweicht aus dem anderen Rauch. Shinae kann daraus kunstvolle Figuren formen.

Die Gruppe entscheidet sich, Sildrindh an Bord des Sprosses zu folgen. Der Gemen führt sie zu einem seltsamen Gebilde, einem organisch anmutenden Transmitter. Im Spross werden sie vom Bhal Ainberid empfangen. Zur gleichen Zeit meldet sich der Tefroder Falinor-Trest. Er überbringt eine Botschaft des Tamaron, der entschieden hat, dass sich fünfhundert Personen an Bord des Sprosses begeben dürfen. Der Bhal führt die Familie und Tolot zu einem ovoiden Gebilde, dem Psi-Implantator. Shinae gehört zu den Auserwählten, die ihn benutzen dürfen. Bull ist entsetzt, zumal sich seine Tochter von dem Gebilde angezogen fühlt. Auch Toio Zindher spürt eine Verheißung.

Währenddessen haben sich die eingeschleusten Tefroder als Soldaten und als maskierte Roboter entpuppt, die den Spross entern. Das organische Schiff wehrt sich, kann allerdings nicht verhindern, dass die Tefroder den organischen Transmitter erbeuten und von Bord schaffen. Bull und die anderen wollen sicherheitshalber den Spross verlassen. Der Bhal stimmt dem zu. Auf dem Weg zum Ausgang werden sie getrennt. Tolot kann Shinae unter seinem Deflektorfeld verbergen und den Spross verlassen, aber Bull und Zindher werden von Tefrodern gefangengenommen und an Bord der VOHRATA gebracht. Vetris-Molaud ist überrascht, dass seine Agentin noch lebt. Die Maske Bulls scheint er nicht zu durchschauen. Der Tamaron befindet sich in Begleitung des Posbis Ganud und des Báalols Elessid.

Toio Zindher tischt dem Tamaron eine Lügengeschichte auf, die der Tefroder scheinbar schluckt, denn er bietet ihr die Rückkehr in das tefrodische Mutantenkorps an. Zunächst soll Zindher versuchen, den Bhal zu einer Kooperation zu bewegen. Der Spross schweigt jedoch. Als Bull und Zindher erfahren, dass der gestohlene Transmitter an Bord des Flaggschiffs ist, können sie Vetris-Molaud dazu bewegen, dass sie den Transmitter untersuchen dürfen.

Tatsächlich reagiert das Gerät auf Zindher und Bull. Die beiden werfen sich in das Gerät und kommen an der Gegenstation heraus, die sich auch an Bord eines tefrodischen Schiffes befindet. Die Tefroder hatten in der Zwischenzeit die Gegenstation im Wald entdeckt und ebenfalls geborgen. Mit einer List können Bull und Zindher das Schiff übernehmen, ihre Tochter und Icho Tolot an Bord holen und Kamaluc verlassen.

Reginald Bull legt seine Tarnung ab. Über einen Stützpunkt der Liga-Flotte kommt er in Kontakt zu einem Explorerschiff. Icho Tolot, Toio Zindher und Shinae begleiten Reginald Bull, als dieser am 21. Juli 1551 NGZ zum ersten Mal nach Jahrzehnten an Bord der MACANA wieder terranisches Territorium betritt.

 

Rezension:

Der Roman von letzter Woche legte den Schwerpunkt auf Bulls und Zindhers Familienleben und lebte vom Kontrast der so unterschiedlichen Charaktere. Und wir bekamen einen Reginald Bull präsentiert, der so noch nicht in der Serie zu sehen war. Oliver Fröhlich bringt uns in seiner Geschichte ein wenig den alten Bully zurück ohne die jüngste Entwicklung dieser Figur zu vernachlässigen. Aber wir erleben wieder den etwas überhastet handelnden, den erregbaren Reginald Bull. Und auch den zweifelnden Unsterblichen, der Angst hat, seine Familie zu verlieren.

Tatsächlich gab es einige Szenen in Oliver Fröhlichs Roman, da hätte ich auf die gemeinsame Zukunft der jungen Familie keinen Pfifferling gegeben. Toio und Shinae scheinen sich in mancher Hinsicht einiger zu sein, als es Bull lieb sein kann. Andererseits ist es dem Terraner dann doch immer wieder gelungen, zu seiner Frau durchzudringen. Aber als sie vor dem Psi-Implantator standen, schienen sich die Wege von Bull und seiner Frau zu trennen. Später, in Vetris-Molauds Gesellschaft, bekommt Toio Zindher ein weiteres verlockendes Angebot. Sie kann zurückkehren zu dem Mann, dem sie einst ergeben gedient hat. Dass sie es nicht tut, hängt damit zusammen, dass sie erst ihre Tochter wieder finden muss, von der sie getrennt wurde. Aber die Gefahr, dass sich Toio Zindher nicht doch noch anders entscheidet, ist nicht gebannt. Ich hoffe, die Autoren haben eine andere Lösung in Blick. Denn sonst erinnert das Dilemma ein wenig zu sehr an Perry Rhodans Situation, als er von Gesil, seiner damaligen Frau, und seiner Tochter Eirene verlassen wurde.

Nun also ein weiteres Geschenk der Gemeni. Bull ist zu Recht misstrauisch. Das Potential, aus dem die Fremden schöpfen, Zellaktivatoren, Zellduschen, Paragaben und vielleicht noch anderes, ist viel zu schön, um wahr zu sein. Allerdings sind nun fast zwanzig Hefte in diesem Zyklus erschienen. Fast jeder Roman konnte mich überzeugen. So auch dieser. Allerdings sollte in den geheimnisvollen Aufbau der Milchstraßenhandlungsebene nun auch mehr Bewegung kommen. Zumindest hoffe ich, dass man den bekannten Plot, nämlich dass Terraner und andere Völker einer fremdartigen überlegenen Technologie staunend und hilflos gegenüber stehen, nicht noch weiter auswalzt.

Mal sehen, ob Wim Vandemaans zweiter Roman zu diesem Zyklus in einer Woche etwas zur Aufklärung beiträgt.

 


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