Carusos Maske – von Susan Schwartz
Auf Olymp befindet sich Ashton Prepton in psychiatrischer Behandlung. Der Hyperphysiker ist am Boden zerstört. Durch die Zerstörung des Solsystems hat er seine Frau und seine drei Kinder verloren. Er ist Suizidgefährdet. Während seiner Behandlung in der Nervenklinik von Trade City taucht ein Regierungsbeamter namens Klemens Caruso auf. Caruso behauptet gegenüber der Ärztin, dass ein Notfall eingetreten sei, der nur von Ashton Prepton gelöst werden könne. Der Hyperphysiker hat am Bau der Großtransmitter und des Hyperzapfstrahls am Nordpol von Olymp mitgearbeitet. Notgedrungen und weil Caruso sehr überzeugend auftritt, darf Prepton in Begleitung von Caruso die Klinik verlassen.
Klemens Caruso bringt Prepton zu einem anderen Gebäude. Der Hyperphysiker ahnt nicht, dass sein Begleiter ein Cyno ist und nicht alleine arbeitet. Eine rothaarige Frau und ein blonder Mann arbeiten mit Caruso zusammen. Die drei Cynos sind von den Ereignissen um das Solsystem überrascht worden. Sie vermuten, dass hier getrickst wurde. Auch sie sind Mitglieder des Freiheitsbundes, wie Sadinoha. Sie vermuten, dass Schmitt und Nostradamus noch leben könnten. Die Containerstraße scheint ein Verbindungselement zu sein. Die drei Cynos wollen herausfinden, ob das Solsystem noch existiert. Da die wichtigsten Anlagen auf Olymp mit IV-Tastern geschützt werden, konditionieren sie den Hyperphysiker Ashton Prepton und drei seiner Mitarbeiter. Sie sollen zum Nordpol und dort den Zapfstrahl ausschalten. Das Vorhaben gelingt. Die vier Wissenschaftler, die unter dem Einfluss der Cynos stehen, dringen ungehindert, dank ihrer Sicherheitsfreigaben, in die Zapfanlage am Nordpol ein. Sie manipulieren den Zapfstrahl, der sich allerdings nicht abschaltet. Stattdessen kollidiert der Hyperstrahl mit dem Ausgang der Transmitterstraße vom Solsystem. Die Cynos haben das so eingefädelt.
Inzwischen ist auch Perry Rhodan mit seiner Leibwächterin Takayo Sukurai und dem Mausbiber Gucky auf Olymp gelandet. Der Terraner ist maskiert und Gucky mit einem Deflektor unsichtbar. Niemand darf sie erkennen, um Projekt Laurin nicht zu gefährden. Der Großadministrator trifft sich mit Kaiser Anson Argyris. Der Vario-500 hat erste Informationen zu den verschwundenen Personen. Die Spur führt zu einer Firma namens Nowikoy. Die Firma bekommt viele Bewerber, die in den Filialen auf Olymp irgendwelche Verträge unterschreiben und dann spurlos verschwinden. Rhodan und Sukurai wollen das untersuchen. Doch vorher stellt Anson Argyris den Unsterblichen auf die Probe. Der Vario-500 fühlt sich von Rhodan überwacht. Der Roboter hat eine Platine entdeckt und entfernt. Er versichert Perry Rhodan aber seine Loyalität.
Perry Rhodan und Takayo Sukurai mimen ein Paar, das sich bei der Firma Nowikoy bewirbt. Sie erfahren nicht viel. Für drei Jahre sollen sie zu einem fernen Planeten gebracht werden, dort hart schuften und viel Geld verdienen. Bevor die beiden unterschreiben können, erschüttert eine Explosion das Gebäude. Panik bricht aus. Menschen flüchten ins Freie. In dem Chaos kann Sukurai Daten aus einer Positronik der Firma stehlen. Es kommt zu immer stärkeren Erschütterungen. Gleiter stürzen ab, Hypertechnik fällt aus. Gucky kommt zu Hilfe und teleportiert sie aus dem Gefahrenbereich. Rhodan und seine Begleiter materialisieren mitten in einer Herde von Urtieren des Planeten und können sich nur mit Mühe retten. Das Rätsel ist schnell gelöst. Es kommt zu zeitlichen Verwerfungen. Auch der Kaiser ist betroffen und verliert eine seiner Kokon-Masken. Glücklicherweise bemerkt das im dem Chaos keiner. Mit einem Shift fliegen Rhodan, Argyris, Sukurai und Gucky zum Nordpol. Dort hat Klemens Caruso die vier Wissenschaftler inzwischen getötet und Daten des Projekts in seinen Besitz gebracht. Als Rhodan eintrifft, ist der Cyno schon weg. Der Kaiser kann den außer Kontrolle geratenen Zapfstrahl abschalten, wodurch die Zeitverwerfungen sich auflösen.
Olymp ist gerettet. Rhodan und seine Begleiter analysieren das Geschehen. Sie vermuten hinter Klemens Caruso ein Mitglied des Heimlichen Imperiums. Er ist vermutlich mit einem Schiff von Nowikoy entkommen. Und er hat Daten über das versteckte Solsystem in seinen Besitz gebracht. Perry Rhodan muss verhindern, dass diese Daten öffentlich gemacht werden.
Rezension
Halbzeit bei Terminus. Der Roman springt wieder etwas in die Vergangenheit. Am 14. November 3430 hatte Perry Rhodan das Solsystem verlassen. Susan Schwartz steigt am 07. November 3430 in ihre Geschichte ein. Letztlich laufen Alaska Saedelaeres und Perry Rhodans Einsatz parallel.
Susan Schwartz nimmt sich für den Einstieg in ihre Geschichte ein Thema vor, das in den 400er Bänden kaum Beachtung fand. Zumindest kann ich mich nicht entsinnen, dass man dieser Problematik größere Aufmerksamkeit geschenkt hat. Außerhalb des Solsystems, das im Zuge des Falls Laurin scheinbar vernichtet wurde, existieren Menschen, die Angehörige im Solsystem hatten, als es verschwand. Diese Menschen müssen nun in dem Glauben leben, dass ihre Angehörigen tot sind. Zunächst gelingt es der Autorin, einem dieser Betroffenen ein Gesicht zu geben. Die Figur des Ashton Prepton, der zwischen Olymp und Terra pendelt, zwischen Arbeitsplatz und Familie war zunächst ganz gut angelegt. Sicherlich keine überragend charakterisierte Figur aber auch nicht flach. Ein, zwei Rückblicke in ein Privatleben und dann der Fall Laurin, der die Figur aus dem bisherigen Leben reißt. Die Autorin vermittelte dann Mitgefühl für diese Figur, die unter dem Plan Rhodan zu leiden hat. Die Psychologin, die ihn betreut, kam allerdings sehr platt daher.
Mit dem Auftauchen der Cynos, die Prepton mit ihren Parafähigkeiten konditionieren, verliert die Figur an Stärke. Verschwiegenheit und Geheimhaltung wird ihm ins Ohr geflüstert und Prepton, nun unter Medikamenteneinfluss und Cyno-Einfluss verliert den letzten eigenen Willen. Schade, ich hätte es der Figur gegönnt, neben Rachegedanken auch andere Gefühle zu diesem Zeitpunkt zu zeigen, Denn er erfährt ja, dass der Untergang des Solsystems vielleicht doch nicht stattgefunden hat. Doch statt nun Hoffnung zu verspüren, dass seine Familie noch am Leben sein könnte, verschwendet Prepton keinen Gedanken daran. Hier war der Einfluss der Cynos bereits zu stark. Mehr Widerstand hätte der Figur und der Geschichte gutgetan.
Als problematisch erweist sich auch der weitere Figureneinsatz. Die beiden Cynos an der Seite von Klemens Caruso werden als rothaarige Frau und blonder Mann, beide gutaussehend, beschrieben. Die drei Programmierer, die wie Prepton von den Cynos entführt wurden, werden nur aus Sicht des Hyperphysikers beschrieben. Er nennt sie Tick, Trick und Track. Längere Zeit handelten also eine Barbie, an der Seite von Ken zusammen mit den Enkeln von Donald Duck. Dieses Quintett konnte mich nicht begeistern. Auch die wenigen Aktionen Rhodans, den verschwundenen Menschen auf die Spur zu kommen, sprachen mich nicht an. Der Unsterbliche spielt zusammen mit seiner Begleiterin ebenfalls einen unterbelichteten Charakter.
Bevor die beiden mehr erfahren können, greift der Plan der Cynos. Rhodan gerät in Jurassic Park und der Kaiser verliert seine Kleider. Dann geht alles ruckzuck. Auf zum Nordpol, Zapfstrahl unter Kontrolle bringen und Wunden lecken.
Ach ja, wie kann man eigentlich Leibwächterin von Perry Rhodan sein und nie in der Öffentlichkeit auftreten? Eigentlich nur, wenn auch Perry Rhodan die Öffentlichkeit meidet. Eher unwahrscheinlich. Diese Überlegung musste sein, weil in der Geschichte gesagt wird, dass Takayo Sukurai sich nicht maskieren müsse.
Am Romanende treten die Schwächen der Geschichte offen zu Tage. Die Autorin versucht kleine Geschichten um die Zeitverwerfungen zu konstruieren und verliert den Faden.
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