Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2905

Das verlorene Volk – von Michelle Stern – Handlung:

Perry Rhodan ist noch immer mit seinen Begleitern auf Taqondh, als er endlich eine Einladung des Gondu erhält. Gäonen bringen ihn an Bord der POTOOLEM. Dort trifft er den Herrscher des Goldenen Reichs. Narashim ist mehr als nur der derzeitige Gondu des Goldenen Reichs. Er repräsentiert auch alle bisherigen Herrscher, denn ihm stehen die Gedächtnisse seiner Vorgänger zur Verfügung. Indem er ihre Erinnerungen in sich vereinigt, ist er der Garant für den Fortbestand des Reiches. Rhodan erfährt von ihm, dass die Thoogondu vor langer Zeit vom Wanderer aus der Milchstraße vertrieben wurden. Narashim will diese Erinnerungen mit Rhodan teilen. Mit einer SEMT-verwandten Technologie nimmt Perry Rhodan an den Erinnerungen von Tothoolar teil, dem designierten Thronfolger in ferner Vergangenheit.

Perry Rhodan wird in das Jahr 28.461 vor Christus versetzt. Tothoolar hält sich zu diesem Zeitpunkt auf Topsid auf. Er hat sich maskiert und nimmt an martialischen Schlachten der archaischen Echsenwesen teil. Die Topsiderin Chetch-Vrren wird ihm eine wertvolle Begleiterin in den Jahren auf Topsid. Dort fühlt er sich frei. Das Goldene Reich und seine Regeln betrachtet er distanziert, obwohl er der Sohn des Gondus ist. Eines Tages wird er von Kommandantin Shinoo überraschend zu seinem Schiff OOTHANT zurückgerufen. An Bord erfährt er vom Tod seines Vaters Baphoor. Der Gondu hatte die Bleibe des Wanderers aufgesucht und ist dort offensichtlich ums Leben gekommen. Tothoolar will entgegen allen Empfehlungen nicht ins heimatliche Prakursystem fliegen, sondern den Wanderer zur Herausgabe des Leichnams seines Vaters auffordern.

Auf den Flug dorthin bekommt Perry Rhodan weitere Informationen. Die Thoogondu stammen nicht aus der Milchstraße. Sie sind aus der Zwerggalaxis Cooris, die Rhodan unter dem Namen Canis Major kennt. Ihre Heimat ist Thoo im System der Sonne Madurant. Die Bleibe des Wanderers bewegt sich auf einer Bahnellipse. Einer der Brennpunkte ist das Prakursystem. Der andere wohl das Solsystem.

Bei der Kunstwelt angekommen, bekommt Tothoolar unerwarteten Besuch. Der Observant Ouruust berichtet, dass sich die Gansan und die Union der Chlorgasatmer gegen das Gondunat erheben werden. Tothoolar soll zur Hauptwelt zurückkehren. Doch wieder weigert sich der neue Gondu. Die Landeerlaubnis auf der Bleibe wird ihm lange verweigert. Endlich meldet sich Niemandssohn, ein künstlicher Thoogondu und wie Rhodan erkennt, ein Pendant zu Homunk. Tothoolar darf die Bleibe alleine besuchen. Rhodan sieht ein abweichendes Wanderer. ES hat seine Kunstwelt für die Thoogondu anders gestaltet. Nur die Maschinenstadt ist gleich. Auch die Spielchen der Superintelligenz sind gleich. Denn er schickt Chetch-Vrren, die Tothoolar von Topsid kennt.

Im Goldenen Saal der Maschinenstadt erlebt Perry Rhodan die Anfänge der Thoogondu. Wie sie 35.066 vor Christus das erste Mal die Heimatwelt verließen, Jahrhunderte später erstmalig ein anderes Sonnensystem erforschten und schließlich nach Poshcooris vorstießen, der Milchstraße. Sie entdeckten das Wirken einer höheren Macht und der Gondu Sholuud besuchte die Bleibe des Wanderers. Zunächst bekam Sholuud eine Zelldusche und später einen Vitalenergieakkumulator, der ihm 1240 Lebensjahre schenkte. Das Gerät wurde dann an den nächsten Gondu vererbt.

Der Wanderer ist nicht zu sprechen und Niemandssohn verweigert ohne Begründung die Herausgabe von Baphoors Leichnam. Er lässt durchblicken, dass die Suche Baphoors nach dem zweiten Brennpunkt der Bahnellipse der Grund für seinen Tod ist, denn der Wanderer hat Flüge dorthin untersagt. Der Wanderer lässt über Niemandssohn mitteilen, dass die Verbindung mit dem Gondunat aufgelöst wird und die Thoogondu Poshcooris verlassen sollen. Als letztes Geschenk erhält Tothoolar die Formel für das Material Pedgondit.

Tothoolar, nun offizieller Gondu, lässt die Gansan und die Union der Chlorgasatmer angreifen und entledigt sich dieser Bedrohung. Und er schickt die Reichsflotte gegen die Bleibe des Wanderers. Die Flotte erleidet fatale Verluste und die Bleibe verschwindet. Es ist Shinoo, die Tothoolar endlich zur Vernunft bringen kann. Alle Spuren werden verwischt, niemand bleibt zurück, als die Thoogondu in einem riesigen Treck die Milchstraße verlassen, mit dem festen Willen, eines Tages zurückzukehren.

Während des Fluges wird der Thron des Gondus aus Pedgondit hergestellt. In diesen Thron wird der Vitalenergieakkumulator integriert. Auch Narashim sitzt nun auf diesem Thron, der ihm die Lebensspanne von 1240 Jahren gewährt. Aber er ist ein Gefangener des Throns, denn er kann ihn nur für maximal 62 Stunden verlassen.

 

Rezension:

Vor der Lektüre gefragt, hätte ich nicht beantworten können, was mich in dem Roman erwartet. Nach der Lektüre lautet meine Antwort: Vieles hätte ich mir auch selbst zusammenreimen können. Diese Art von „Geschichtserzählung“ ist nicht neu. Perry Rhodan hat schon unzählige Male auf diese oder eine ähnliche Weise Zusammenhänge erklärt bekommen. Und mit ihm der Leser. Die Elemente, die Michelle Stern in ihrer Geschichte verbaut, sind bekannt, auch wenn sie andere Namen tragen.

Allerdings hat es mir dennoch Spaß gemacht zu lesen, wie in ferner Vergangenheit frühere „Günstlinge“ von ES mit der Situation umgegangen sind. Ich erwartete auf jeder Seite der Geschichte eine Bombe. Aber so richtig geknallt hat es an keiner Stelle.

Die Passage, bis Rhodan endlich den Thronsaal erreicht, zog sich ein wenig und sprach mich am wenigsten an. Die Schilderungen auf Topsid gehörten zu jenem Teil des Romans, der mich überraschen konnte. Wie schon Narashim gegenüber Rhodan erwähnte, zeigt sich darin der Charakter der Figur Tothoolar. Er ist wild, ungebändigt und lässt sich nichts vorschreiben. Später, als Gondu, muss er doch den Rat anderer folgen und sein Volk in die Ferne führen.

In der Geschichte, wie sie Rhodan erfährt bleiben viele Fragen offen. Was ist mit den Thoogondu in Cooris? Ist die Heimatwelt der Thoogondu ebenfalls aufgegeben worden? Was ist mit Baphoor tatsächlich geschehen? ES treibt so manche Scherze aber einen Mord auf Wanderer zur Strafe, weil derjenige einen verbotenen Sektor angeflogen hat? Warum die Bestrafung eines ganzen Volkes mit Verbannung? Im Roman werden „Jahrtausende“ erwähnt, die der Bund des Wanderers mit dem Gondunat bestand. Selbst wenn die Thoogondu nicht ganz so viele Welten wie die Terraner in dieser Zeitspanne besiedelt haben, bleibt die Frage, wie diese vielen Milliarden und aber Milliarden in 100.000 Schiffe passten? Und warum man nicht eine der nächstgelegenen Galaxien angeflogen hat? Warum 111 Millionen Lichtjahre weit? Die Mächtigkeitsballung von ES ist deutlich kleiner. Und warum wollen die Thoogondu zurück? Die Milchstraße ist ja nicht ihre Heimat, wie wir nun wissen.

Die Aufklärung der Hintergründe wird wohl noch ein bisschen auf sich warten lassen. Die Handlung springt mit dem nächsten Band in die Milchstraße.

 


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