Kampf um Arkon – von Marc A. Herren
Der Wandelstern ist mitten im Arkonsystem materialisiert. Kerlon da Orbanaschol und Atlan sind per Transmitter verschwunden. Die Schwarze Maschine haben sie mitgenommen. Perry Rhodan, Gucky und Sahira Saedelaere sind von einem Energiefeld eingeschlossen und können nichts tun.
Die beiden Arkoniden sind nach Arkon I abgestrahlt worden. In der verlassenen Stadt Mirkandol will sich Kerlon zum neuen Imperator aufschwingen. Den Kristallpalast will Kerlon zerstören lassen und dafür das Hauptgebäude Mirkandols, das früher dem Galaktikum diente, zum neuen Kristallpalast küren. Über Atlan, von dem er sich als Erhabener ansprechen lässt, will er Tekener in eine Falle locken, um dessen Zellaktivator an sich zu nehmen. Er beordert Kralasenen zu seinem Schutz und bezieht das Zentralgebäude. Mit der Messinghaube auf dem Kopf macht sich Kerlon daran, die Flotten im Arkonsystem aufeinanderzuhetzen.
Oberst Cara Kayn, die Kommandantin von PRAETORIA sieht sich der ARK-SUMMIA-Flotte gegenüber, die sich in Bewegung setzt und den LFT-Riesen und die USO-Flotte angreift. Gleichzeitig kommt es innerhalb der Heimatflotte ebenfalls zu Gefechten, da einige Geschwader meutern und sich der ARK-SUMMIA-Flotte anschließen. Während Cara Kayn den Befehl zur ersten Teilung PRAETORIAS gibt, erkennt sie die nächste Bedrohung. 50.000 Robotschiffe nehmen Kurs auf Arkon I.
Auf dem Wandelstern ist es Sahira mit Guckys Unterstützung gelungen, den Energieschirm abzuschalten. Rhodan kann den Transmitter nicht aktivieren. Er bittet die Gijahthrakos erneut um Hilfe. Mit ihren Psi-Kräften nehmen die Kristallwesen Einfluss auf die Arkoniden in den Flotten und projizieren eine der arkonidischen Sternengötter, nämlich Quinshora, ins Arkonsystem. Gerade noch rechtzeitig, um die Schlacht zu verhindern. Allerdings fliegen die Robotschiffe weiter Richtung Arkon I. PRAETORIA vollzieht ein Linearraummanöver und legt sich der Flotte in den Weg. Die Gijahthrakos teleportieren Rhodan und seine Begleiter nach Mirkandol.
Nachdem Gucky die Kralasenen ausgeschaltet hat, dringen er und Rhodan zu Kerlon vor. Sie können ihn überwältigen. Allerdings fehlt Atlan. Rhodan setzt sich die Messinghabe auf und dringt in die Maschine ein. Es gelingt ihm, die Befehlsimpulse an die kontrollierten Extrasinnträger zu unterbrechen. Bostich kann er nicht entdecken und die Verbindung zu Atlan ist sehr beharrlich. Auf den Schiffen der Flotte kommen die bislang kontrollierten Extrasinnträger wieder zu sich, auch Kassian ist befreit und gibt das Kommando ab. Die ARK-SUMMIA-Flotte ist aufgelöst. Vor Arkon I entbrennt indes die Abwehrschlacht PRAETORIAS gegen die Robotschiffe. Gerade noch rechtzeitig kann die Robotflotte von den Arkoniden wieder zurückgerufen werden.
In Mirkandol hat Perry Rhodan die Messinghaube abgesetzt, als Sahira und Gucky auf Atlan aufmerksam werden. Der Unsterbliche hat sich genähert und behauptet, dass auch sein Extrasinn nicht mehr unter der Kontrolle der Dunklen Befehle steht. Doch Atlan oder vielmehr sein Extrasinn, täuscht die Freunde. Er lässt vorab installierte Sprengkörper detonieren und flieht mit Kerlon und der Maschine. Nachdem sich Rhodan, Gucky und Sahira aus dem Schutt befreit haben, nehmen sie die Verfolgung auf. Gucky folgt einer Leka-Disk und der Terraner und Sahira folgen einem Gleiter.
In der Leka-Disk sitzt Kerlon, der dem Mausbiber eine letzte Falle stellt, bevor er sich selbst tötet. Atlan hat indessen Perry Rhodan und Sahira in eine Falle gelockt. Rhodan erkennt entsetzt, dass der Extrasinn Atlans, obwohl von der Maschine getrennt, ein Eigenleben entwickelt hat. Atlans Erinnerungen sind zerstört. Mit letzter Kraft kann Sahira in den Gedächtnispalast Atlans eindringen und dessen Bewusstsein an den Ort seiner versteckten Erinnerungen führen. Atlan findet zu sich selbst und kämpft gegen Amaltheia, die er schließlich besiegen kann. Sahira ist dem Tode nahe, wird aber von Atlan und Perry gerettet. Atlan will die Schwarze Maschine zerstören, doch Rhodan gibt sie Sahira. Denn nur mit eingeschalteter Maschine altert Sahira wieder und muss nicht sterben. Eine LFT-Box bringt sie nach Fornax. Atlan hat, als er mit Sahira in seinem Gedächtnispalast eingeschlossen war, einen mentalen Eindruck aus Sahiras Erinnerungen erhalten. Sie will das Geheimnis der sterbenden Nocturnenstämme ergründen und das Nexiom finden und durchschreiten. Atlan will Sahira wieder treffen.
Rezension
Marc Herren bringt die Miniserie Arkon zu Ende. Mit seinem zweieinhalbten Beitrag schließt der Exposé-Autor die Serie ab. Den ersten Band hatte der Schweizer auch geschrieben, während er sich Band 6 mit Dennis Mathiak teilte.
Der Autor steigt direkt in das Geschehen ein, d.h. er setzt die Handlung von Band 11 nahtlos fort. Er beginnt mit Rhodans Emotionen. Der Unsterbliche ist gefangen und daher wütend und enttäuscht. Marc Herren gibt dem Helden aber sogleich mit, dass Emotionen nur flüchtige Hindernisse im Kopf seien. Taten wären hingegen stärker als Emotionen. Das war etwas unglücklich ausgedrückt. Wahrscheinlich ging es darum, dass sich Rhodan von bestimmten Emotionen nicht blockieren lassen sollte. Denn Emotionen sind ja schon eine sehr mächtige Triebfeder zum Handeln.
Auf den ersten Seiten fällt auch der Begriff Messinghaube. Somit ist die Herkunft dieses Geräts nun auch geklärt. Zumal der Zeiteffekt bereits Bestandteil von Kerlons Schöpfung war. Tragisch ist auch, dass es schlussendlich Rhodan ist, der den Arkoniden am Ende die Messinghaube aushändigt. Wir werden sehen, welche Folgen Rhodans Handlung haben wird.
Zurück zum Roman. Für das Finale war mir der Roman in den ersten ca. 10 Seiten zu verhalten. Nachdem Rhodans Situation auf dem Wandelstern sich zunächst nicht bessert, macht Herren einen Schwenk zu Kerlon. Es folgt eine lose Aufzählung von Kerlons Absichten. Was genau Marc Herren mit diesen teils unzusammenhängenden Beschreibungen beabsichtigt, hat sich mir nicht erschlossen. Es sind Allmachtsphantasien Kerlons, gewiss, aber irgendwie fehlte es an etwas Besonderem. Seine Pläne waren naiv, sprunghaft und in Bezug auf die Zukunft der Schwarzen Maschine trotz einiger Überlegungen auch irgendwie konfus. Nun könnte man denken, der Autor will dadurch den zerrütteten und nicht mehr ernst zu nehmenden Geist Kerlons darstellen. Aber das passte auch nicht.
Nachdem die ersten Seiten also recht verhalten begannen, macht der Autor den dritten Handlungsort auf. Es geht in die bevorstehende Schlacht um Arkon. Ohne dass eine echte Handlung erfolgt, wird das Geschehen der unterschiedlichen Gruppierungen aus der Perspektive der Kommandantin von PRAETORIA beleuchtet. Zahlen und Daten bestimmen dieses Kapitel. Dann endlich darf Rhodan wieder ins Geschehen eingreifen. Nun wird die Handlung recht schnell vorangetrieben. Ärgerlich sind die typischen Fehler Rhodans und Co. Nachdem sie Kerlon überwältigt haben, lassen sie ihn aus den Augen. Und nachdem sie bereits einmal von Atlan getäuscht wurden, passiert ihnen das natürlich auch ein weiteres Mal.
Nach dem Haupthandlungsende, d.h. nach dem der Bösewicht tot ist und es eine Aussicht gibt, später wieder etwas von Sahira zu hören, räumt der Autor noch auf. Ein, wie ich finde, extrem unglückliches Kapitel, das Marc Herren dazu benutzt, um etwaige Ungereimtheiten zur Erstauflage von vornherein auszuschließen. Bostichs Rolle wird geklärt, Sahiras Verhältnis zu Alaska und zu Reginald Bull klargestellt, Shallowain darf noch mal, und so weiter und so weiter. Der Autor baut ein Friede, Freude, Eierkuchen-Ende.
Für das Finale war die Geschichte zu brav. Es fehlten Wendungen und auch Kerlons Abgang war blass. Kassians Reaktion, nachdem er von den Dunklen Befehlen getrennt wurde, spiegelt ein wenig die fehlende Spannung dieses Romans wider: Oh Bruder, was hast du bloß getan. Dann gibt Kassian das Kommando ab und geht sang- und klanglos ins Gefängnis.
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