Der Smiler und der Hund – von Gerry Haynaly
Anfang Juni 1402 NGZ lässt der ominöse Hyperimpuls auch den arkonidischen Imperator Bostich ins Koma fallen. Der Vorfall wird geheim gehalten. Einer der wenigen Eingeweihten ist Shallowain. Am 04. Juni hält sich der Kralasene, als einer von zwölf Bluthunden des Imperators, in seinem Appartement im Kristallpalast auf. Auf seine geschärften Sinne und seine Reflexe kann sich der 119 Jahre alte Shallowain noch immer verlassen. Er wird wach, als ein Eindringling in seine Suite einbricht. Er kann den Angreifer, bei dem es sich auch um einen Kralasenen handelt, töten. Bevor sich Shallowain Gedanken über das Motiv des Attentäters machen kann, dringt ein Roboter in die Wohnung ein. Der Kralasene hat alle Mühe, die Kampfmaschine zu überwinden und als wäre das nicht genug, gehen zwei weitere Kralasenen gegen ihn vor. Gleichzeitig erschüttern Explosionen den Kristallpalast. Nachdem er die Gegner ausgeschaltet hat, erkundet Shallowain die Lage. Alle anderen Bluthunde sind tot oder verschwunden. Andere Sicherheitsleute sind nicht auffindbar. Nur die Kralasenin Jaga kann er schwer verletzt auffinden und versorgen. Gemeinsam erkunden sie den Palast.
Am 10. Juni 1402 NGZ hält sich Ronald Tekener in Quinto-Center auf. Der stellvertretende USO-Chef beschäftigt sich mit Planspielen, als ihn Monkey einen neuen Auftrag gibt. Seit einem Hyperimpuls kommt es in Thantur-Lok zu seltsamen Aktivitäten. Auch Bostich, mit dem Monkey kurz sprechen konnte, scheint nicht mehr derselbe zu sein. Der Oxtorner vermutet, dass Bostich fremdbestimmt ist. Tekener rüstet sich mit allerlei Gadgets aus und fliegt mit dem Leka-Disk TIGA’ZHYM nach Tynoon, dem siebten Planeten des Arkon-Systems. Dort sitzt in einem Hochsicherheitsgefängnis der Adelige Arkonide Morak da Minterol. Er hatte versucht, ein Raumschiff zu stehlen. Tekener will von ihm mehr über die Hintergründe in Erfahrung bringen.
Auf Arkon 1 können Shallowain und Jaga in das Lazarett vordringen, in dem Bostich behandelt wurde. Der Bauchaufschneider des Imperators ist tot und Bostich verschwunden. Alle Aufzeichnungen wurden gelöscht, dennoch gelangen die beiden Kralasenen an eine Videosequenz, die zeigt, wie Bostich aus dem Koma erwacht und den Leibarzt tötet. Während sie nach weiteren Spuren suchen, wird Jaga angeblich von Bostich kontaktiert. Sie hält Shallowain für einen Verräter und greift ihn an. Gleichzeitig dringen Tu-Ra-Cel-Agenten in den Palast ein. Jaga verletzt Shallowain schwer. Dennoch kann der Kralasene aus dem Palast entkommen. Von einem Bauchaufschneider lässt er seine Wunden behandeln. Er braucht vier Tage, um sich zu erholen und eine Ausrüstung zu beschaffen. Er sucht nach Bostich und anderen Arkoniden mit aktivierten Extrasinn.
Tekener ist am 11. Juni auf Tynoon eingetroffen. Mit einer Tarnidentität dringt er in das Hochsicherheitsgefängnis Aizela’Alor ein und befreit Morak da Minterol. Auf der Flucht trifft Tekener auf Shallowain. Beim Zweikampf bleibt Tekener Sieger. Nur kurze Zeit später kommt es zu einem erneuten Duell, das in einem Patt endet. In dieser Situation erscheint Jaga und ein dutzend Angreifer. Der Terraner und der Kralasene tun sich zusammen und können Jaga und die Angreifer töten. Leider stirbt plötzlich auch Morak da Minterol, der nur noch von einer ARK-SUMMIA-Verschwörung berichten kann. Offensichtlich löste der Logiksektor des Arkoniden eine Gehirnblutung bei da Minterol aus.
Während Tekener mit der TIGA’ZHYM den Planeten verlässt, will Shallowain zurückbleiben und eigene Wege gehen.
Rezension
Zwei Serienfiguren, die in der Hauptserie längst das Zeitliche gesegnet haben, bekommen einen letzten (?) Auftritt. Für seinen Einstieg hat Autor Gerry Haynaly der Figur des Arkoniden Shallowain den Vortritt gelassen. Der Kralasene kann gleich einmal zeigen, was in ihm steckt, indem er sich gegen drei unterschiedliche Attentäter durchsetzen muss. Der Unsterbliche bekommt einen weniger spektakulären Einstieg spendiert. Tekener lässt ein paar strategische Planspiele laufen. Das ist ein wenig schade, denn die Beschäftigung mit Raumschlachten spiegelt nicht gerade das Naturell Ronald Tekeners wider, den man eben auch als Spieler kennengelernt hat. Müsste ich Punkte verteilen, dann hieße es jetzt 1:0 für Shallowain nach dem ersten Schlagabtausch der beiden Figuren.
Während im nächsten Kapitel Shallowain die Sicherheitszentrale nach weiteren Attentätern durchforstet, dabei auf Jaga trifft und mit ihr gemeinsam Schutzschirme überwindet und Nachforschungen anstellt, hat Tekener immerhin schon mal den bequemen Sessel vor dem Holoschirm gegen einen Sessel im Büro von Monkey getauscht. 2:0 für Shallowain.
Tekener ist noch beim Plaudern mit Monkey, als sich der Kralasene gegen Jaga erwehren und den Tu-Ra-Cel-Agenten entkommen muss. 3:0 für Shallowain. Der Kralasene ist trotz seiner Verletzungen nicht untätig. Er nistet sich in einer alten Sicherheitszentrale ein und besorgt sich Ausrüstung. Daneben lässt er seine Wunden behandeln und stellt erste Nachforschungen auf den Verbleib von Bostich an. 4:0 für Shallowain.
Immerhin hat Tekener endlich den Sessel bei Monkey gegen einen Sessel in der Leka-Disk getauscht und sich vorher bei Q mit einigen Gadgets eingedeckt. Dennoch hat Tekener nicht einen Handgriff bislang getätigt. 5:0 für Shallowain.
Endlich, wir sind auf Seite 40 angekommen, gerät der Smiler das erste Mal in dieser Geschichte ins Schwitzen. Allerdings ist dies weniger seinen Aktivitäten als vielmehr der hohen Umgebungstemperatur auf Tynoon geschuldet. Dennoch wird nun der Unsterbliche etwas besser in Szene gesetzt. Er entwickelt einen Plan und befreit Morak da Minterol. Nur noch 5:1 für Shallowain. Endlich, auf Seite 54 kommt es zum Duell der beiden Superagenten. Tekener kann sich im ersten Durchgang durchsetzen. 5:2 für Shallowain. Im zweiten Aufeinandertreffen kommt es zu einem Unentschieden. 6:3 für Shallowain. Dabei bleibt es dann auch. Gemeinsam können sie die Angreifer besiegen.
Gerry Haynaly ist mir als Autor neu. Wie so viele andere angehende Autoren tritt er die Flucht nach vorne an und sucht sein Heil im Detail. Das heißt, er liefert saubere Beschreibungen, die dem Leser in beinahe jeder Szene das Nachdenken abnehmen. Die Zyklusstory tritt derweil auf der Stelle, wofür Haynaly allerdings nichts kann. Die Kapitel mit Shallowain boten gute Unterhaltung. Die Einführung Tekeners geriet dagegen zu langatmig. Spannung kam an keiner Stelle in der Geschichte auf.
Wie dick ist eigentlich eine arkonidische Brustplatte? Wohl nur wenige Millimeter. Der Leibarzt hat einen Dolch im Herzen stecken und beim ersten Angriff auf den Hund zielte der Attentäter ebenfalls mit einem Dolch auf das Herz. An terranischen Rippen ist schon so manches Messer abgeglitten. Die Brustplatte sollte eigentlich mehr Schutz bieten, tut es aber nicht.
Mein Fazit: Shallowain ist Top, Tekener ein Flop. Schon gut, dass MMT Tekener abserviert hat.
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