Ansichten zu Perry Rhodan Arkon Heft 2

Aufstand in Thantur-Lok – von Susan Schwartz

An Bord des arkonidischen Schlachtschiffes SANTSAKA ist Kommandant Genshar da Minterol plötzlich zusammengebrochen. Die Mediker sind ratlos. Der stellvertretende Kommandant Harmun da Efeliths ist kaum im Amt, als die SANTSAKA von einem kleineren Schiff angegriffen wird. Der Angriff ist jedoch nur Ablenkung. Die SANTSAKA wird geentert. Die vermummten Angreifer übernehmen die Zentrale. Und Genshar da Minterol kommt plötzlich wieder zu sich und stellt sich zum Befremden der Besatzung auf die Seite der Angreifer.

Gleicher Tag, andere Orte in Thantur-Lok. An Bord der SATRONA wird eine geheimnisvolle Frau aufgenommen. Renia da Amonte ist die jüngste Hochmeisterin und noch unbesiegt im Dagor. Renia da Amonte verschafft sich Zugang zur Zentrale. Sie schaltet den Kommandanten aus und übernimmt mit dem Siegel des Imperators das Kommando über die SATRONA.

Auf der HELAMON ist Lethe da Kerason auf dem Weg in die Zentrale, als er in ein Gefecht zwischen Besatzungsmitgliedern und Katsugos gerät. Er versteht die Welt nicht mehr und versteckt sich zunächst. Seinen Versuch, einen Funkspruch abzusetzen, bezahlt er mit dem Leben. Die VANAR, das Flaggschiff des Verbandes, dem die HELAMON angehört, kommt dennoch zu Hilfe. Sie wird von der HELAMON angegriffen, danach flieht das Schiff. Doch anstatt nachzusetzen, empfängt der Kommandant der VANAR andere Befehle und verhält sich merkwürdig.

Im Tai-Khasurn Affarith ist Casadi del Affarith in Sorge um ihren Bruder. Talor ist plötzlich zusammengebrochen und in ein Koma gefallen. Als sie ihn zur Pflege nach Hause holen will, wacht Talor ebenso unvermittelt wieder auf. Er zwingt sie mit einer Waffe, ihn zu begleiten. Im Preyton-System wird ein Luxuskreuzer ohne Vorwarnung von einem arkonidischen Superschlachtschiff zum Wrack geschossen, im Utiksystem wird ein Raumhafen von einem Schweren Kreuzer unter Feuer genommen.

Während diese Ereignisse Thantur-Lok überziehen sind Perry Rhodan und Gucky an Bord der MANCHESTER nach ihrer Flucht von Zalit zum Abwarten verdammt. Der Antrieb und die Energieversorgung müssen repariert werden und der Sender geht auch nicht. Die beiden Unsterblichen suchen Sahira auf und erfahren die Lebensgeschichte der jungen Frau, die eigentlich 228 Jahre alt ist. Das Alaska Saedelaere ihr Vater ist, wussten die beiden Unterblichen bereits. Ihre Mutter ist Siela Correl. Damit hat Sahira einen Unsterblichen als Vater und mit Reginald Bull auch einen Unsterblichen als Großvater. Von der Mutter erbt sie die Fähigkeit Hyperimpulse zu kreieren und die Nocturnenschwärme zum Tanzen anzuregen. Perry Rhodan und Gucky erfahren verschiedene Stationen aus Sahiras Leben. Im Jahre 1289 wird Sahira unversehens von einem fünfdimensionalen Impuls getroffen. Ein halbes Jahr später findet die Positronik von MUTTER endlich heraus, was mit Sahira geschieht. Sie wird jeden Tag um einen Tag jünger. Und sie vergisst das Erlebte vom Tag davor. Mit speziellem Gedächtnistraining kann sie die Folgen mindern. 1390 verabschiedet sich Sahira von ihrer Mutter. Sie will nach Tahun, wo sie Hilfe erhofft.

Die Geschichte von Sahira wird unterbrochen. Eine Raumlinse wird von einem arkonidischen Schiff verfolgt. Da die MANCHESTER inzwischen wieder flott ist, greift Rhodan ein. Gucky rettet den Passagier, den jungen Arkoniden Kerlon da Orbanaschol, bevor sein kleines Schiff vom Verfolger zerstört wird. Der Verfolger ist die ATLANTIS und der Zwillingsbruder von Kerlon ist der Kommandant. Rhodan sichtet noch einmal die Meldungen aus Thantur-Lok. Zusammen mit dem Erlebnissen Kerlon da Orbanaschols ergibt sich ein Bild. Nicht alle Arkoniden drehen durch, sondern nur solche, die die ARK SUMMIA erfolgreich absolviert haben. Wer den Extrasinn hat, ist betroffen. Auch Atlan?

Rezension

Susan Schwartz erzählt im zweiten Teil der Arkon-Serie zum einen die Lebensgeschichte von Sahira Saedelaere und zum anderen beschreibt sie die um sich greifenden Auswirkungen des geheimnisvollen Impulses. Nach dem gelungenen aber etwas zu brav geratenen Auftaktband vor zwei Wochen sind die beiden Freunde Perry Rhodan und Gucky zum Abwarten gezwungen. Die Schäden an der MANCHESTER müssen erst behoben werden. Die Zeit nutzt die Autorin, um Sahira vorzustellen. Abgesehen davon, dass die Autorin vor allem die frühen Jahre der Tochter Saedelaeres stärker betont, wird der Leser auch in die Serienvergangenheit entführt. Die Autorin streift Themen, die vor über 20 Jahren in den Bänden ab 1700 eine Rolle gespielt haben. Fornax, Nocturnen, Moira u.a. Begriffe werden plötzlich wieder lebendig. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch wie Sahira dahinterkommt, wer ihr Vater ist und wie sie die Unsterblichen aus der Distanz wahrnimmt. Dieser Part der Wahrnehmung der Unsterblichen und der damaligen kosmischen Ereignisse um die Nocturnen und die Abruse brachte einen Hauch von Sense of Wonder in die Geschichte und hätte durchaus noch etwas vertieft werden können.

Der Kontrast zu den Geschichten um durchdrehende Arkoniden, mit denen sich die Autorin im zweiten Handlungsstrang beschäftigt, fiel etwas hart aus. Auf der einen Seite ging es der Autorin darum, das Ausmaß des Aufstandes über eine erkleckliche Anzahl von Schauplätzen darzustellen. Auf der anderen Seite wurde der Leser mit immer neuen Namen, Orten, Schiffen und nicht zu vergessen, militärischen Rängen, förmlich bombardiert. Weniger wäre hier mehr gewesen. Konzentrierte sich die Handlung anfangs auf Ereignisse an Bord von Raumschiffen, wechselte Susan Schwartz in der zweiten Romanhälfte dann auch die Schauplätze stärker und reduzierte das Vokabular mit den nicht immer leicht auszusprechenden oder zu lesenden arkonidischen Namen und Rängen auf ein erträgliches Maß.

Den Piloten eines arkonidischen Raumschiffes, der Gas gibt, um zu beschleunigen, hatten wir aber auch noch nicht. Auch sonst haben sich einige Ausdrücke eingeschlichen, die so gar nicht zum Umgangston der Arkoniden zu passen schienen. Aber das waren eher Kleinigkeiten.

Am Ende kommen Rhodan und Gucky dann doch noch wieder ins Spiel. Sie retten Kerlon da Orbanaschol das Leben und wissen nun, wer die Betroffenen des geheimnisvollen Impulses sind. Der Roman bot gute Unterhaltung. Wie schon der Auftaktband der Arkon-Serie vor zwei Wochen, ist auch der 2. Teil für meinen Geschmack etwas zu „brav“ geraten.


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