Articles for the Month of Juni 2015

Perry Rhodan Plejaden Hörspiele Teil 04

Ausgeliefert auf Oxtorne

Der USO-Agent Walter Higgins setzt die Befragung von Taisha Konta fort und erfährt, was sie zusammen mit Perry Rhodan auf Oxtorne erlebte. Schon die Landung mit dem Leichten Kreuzer gerät gefährlich. Als Perry und Taisha den Planeten betreten, erschüttert ein gewaltiges Erdbeben den Kreuzer und bringt die beiden in Lebensgefahr. Gerade noch rechtzeitig kann Schlimmeres verhindert werden. Perry und Taisha machen sich auf die Suche nach den flüchtigen Kalton Morkena.

Inzwischen wird der schwer verletzte Oxtorner von Xander T. aufgesucht. Xander informiert Morkena über die Ankunft Rhodans auf Oxtorne und darüber, dass sich der Unsterbliche als Tefroder getarnt hat. Die Informationen stammen von einer Wanze, die von Rhodan und Konta nicht bemerkt wurde. Morkena schickt seinen Mann zu Juwal Kronos, der einen Okrill als Haustier hält und Rhodan erledigen soll.

Derweil beginnen Perry und Taisha mit ihrer Suche in der Hauptstadt Nevertheless bei einem USO-Agenten namens Shiro Ichimaru, der auch die Wanze entdeckt und zerstört. Ichimaru verweist auf ein Gebäude in der Altstadt von Nevertheless, in dem sich Morkena aufhalten könnte. Perry Rhodans und Taisha Kontas Vorgehen wird von Shiro Ichimaru überwacht, der ihnen noch mitteilen kann, dass sie verfolgt werden, bevor er vom Okrill Kronos‘ ausgeschaltet wird.

Perry und Taisha durchsuchen Morkenas Haus. Sie stoßen auf Nachrichten eines gewissen Karu Teslek, mit dem sich Morkena mehrmals getroffen hatte. Taisha kommt der Name bekannt vor. Sie erinnert sich, dass Teslek ein halutischer Wissenschaftler ist, der auch eine Anfrage an ihre Forschungsstation gestellt hatte. Die beiden werden gestört als ein Okrill in das Haus eindringt und sie flüchten müssen. Doch der Okrill folgt ihrer Infrarotspur. Es entwickelt sich eine wilde Verfolgungsjagd, in die auch Juwal Kronos eingreift. Nur mit Mühe können Perry und Taisha, die verletzt wird, die Verfolger ausschalten.

Nachdem Shiro Ichimaru und Taisha Konta medizinisch behandelt wurden, bekommt Rhodan Kontakt zu Karu Teslek, der ihn im Orbit von Oxtorne erwartet. Teslek empfängt ihn und Taisha. Der Haluter erzählt, dass er vor Jahren im Survlin-System auf ein Gräberfeld gestoßen sei. Er konnte die Gräber allerdings nicht öffnen, kennt aber ihren Inhalt.

Walter Higgins beendet die Befragung von Taisha Konta. Er will sie später fortsetzen. Insbesondere interessieren ihn der Tod von Karu Teslek und die Begleitumstände, wie es dazu kam.

 

Rezension:

Im vierten Teil der Hörspielreihe wird wieder die Vernehmung der Wissenschaftlerin Taisha Konta durch den USO-Agent Walter Higgins fortgesetzt. Aus der zurückhaltenden Stimmlage der Wissenschaftlerin und dem Hinweis des Agenten auf deren missliche Lage kann der Hörer nun mutmaßen, dass mit Taisha Konta irgendetwas passiert sein muss. Aus der Befragung heraus werden die Erlebnisse Taishas an der Seite von Perry Rhodan auf Oxtorne Revue passiert.

Die Sequenz im dritten Track, der Landung des Leichten Kreuzers auf Oxtorne, kann effektmäßig beeindrucken und die Musikuntermalung ist klasse und passt zur Situation. Auch die weitere Geräuschkulisse der vierten Episode ist imposant gestaltet.

Die Stimme von Shiro Ichimaru schien nicht immer zur Szenerie zu passen. Abgesehen davon steuerte die Figur zu den unmöglichsten Zeitpunkten mehr oder weniger geistreiche Bemerkungen bei. Okay, die Figur war so angelegt, ich empfand es etwas unpassend.

Die Stimme des Haluters Karu Teslek war auch nicht so, wie ich mir einen Haluter vorstelle. Andererseits dürfte es schwer sein, da etwas klanglich auf die Beine zu stellen. Insgesamt entwickelte sich wieder eine unterhaltsame und spannende Folge.

 

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2810

Brückenkopf Laudhgast – von Uwe Anton – Handlung:

Seit der Vernichtung der GALBRAITH DEIGHTON V ist etwa ein Monat vergangen. Ende April 1518 NGZ bekommt Anna Patoman das Kommando über einen Neubau der Flotte. Die GALBRAITH DEIGHTON VI ist wieder ein Schiff der SATURN-Klasse. Um den Viren der Tiuphoren im Notfall nicht erneut hilflos ausgeliefert zu sein, wurden zwei autarke positronische Redundanzsysteme installiert. SLEEPER I und SLEEPER II löschen nach erfolgter Authentifizierung ihre Spuren aus dem eigentlichen LPV und werden nur dann aktiv, wenn Viren die Kontrolle über den Bordrechner der GAL übernehmen sollten.

Obwohl zwei Planeten angegriffen wurden und die Flotte von 200 Einheiten gegen die Schiffe der Invasoren aus dem Zeitriss im Gefecht schwere Verluste hinnehmen musste, gibt es unter der Besatzung Stimmen, die den Einsatz der Tiuphorenwacht für stark übertrieben halten.

Bei den Tiuphoren macht sich indessen der Caradocc über das weitere Vorgehen Gedanken. Sechs Wochen haben seine Techniker für die Anpassung an die aktuellen physikalischen Rahmenbedingungen prognostiziert. Nach vier Wochen Wartens wird Accoshai langsam ungeduldig. Auch aus der Vergangenheit hat er bislang keine Antworten auf seine Anfrage nach Verstärkung erhalten. Er sucht das Orakel auf, dem es gelingt, das Sextadim-Banner seines Schiffes mit dem eines anderen Sterngewerks der Vergangenheit zu koppeln. 10 Tage würde es noch dauern, bis die erste Welle von 20.000 Sterngewerken durch den Zeitriss kommen, erhält Accoshai zur Auskunft. Eine erste Hundertschaft kann jedoch früher eintreffen. Der Caradocc ist zufrieden und will ein nahegelegenes Sonnensystem erforschen und sichern.

Dort ahnt man noch nichts von der drohenden Gefahr. Auf den Planeten Laudhgast haben sich vor 50.000 Jahren Lemurer geflüchtet. Ein halutisches Schiff hatte den Mond des Planeten zerstört. Durch die Gesteinsbrocken, die immer wieder auf Laudhgast niedergehen, konnte sich eine Zivilisation nicht ungestört entwickeln. Doch seit einigen Hundert Jahren ist kein Einschlag mehr verzeichnet worden. Die Bevölkerung findet sich bei bevorstehenden Einschlägen zum Beten zusammen. Das Effektbeten, wie sie es bezeichnen, kann die Einschläge verhindern. Der junge Laudhgast Ciphrian Pescrud zweifelt an diesem Ritual. Seiner Meinung nach steckt mehr dahinter. Er ahnt nicht, wie Recht er hat. Nachkommen der Galactic Guardians leben ebenfalls auf dem Planeten und haben alte Technologien der Lemurer instandgesetzt, die die Einschläge der Trümmer verhindern. Zu den Eingeweihten zählt der Ratsmeister der Stadt Shanaya. Der Taman Oleksis Samoanoa ist zudem der Vater von Skoo, der Freundin von Ciphrian.

Als wieder ein Einschlag durch Effektbeten verhindert wurde, tauchen plötzlich fremde Raumschiffe über den Planeten auf. Die Tiuphoren landen unter dem Kommando von Rutan Argroncc auf Laudhgast. Der Tiuphore ist enttäuscht. Die Bevölkerung ist primitiv, hat gerade erst gelernt Metall zu gießen und besitzt keine hochstehende Kommunikation. Die Elektrizität steht erst am Anfang. Um doch noch zu einem Kriegskunststück zu gelangen, gibt der Tiuphore vor, von den Huldgeistern geschickt worden zu sein. Er spielt die Bevölkerung gegeneinander aus und lässt Kämpfe zwischen den Anbetern der Huldgeister und der Notgeister austragen. Auch seine Kämpfer mischen mit, indem sie Einheimische jagen und mit bloßen Händen töten.

Oleksis Samoanoa erkennt die Absichten der Invasoren. Da er ihren unverschlüsselten Funk abhört, weiß er auch, dass die Tiuphoren sogar Verstärkung erwarten. Der Taman versucht so viele Menschen wie möglich in die unterirdischen Anlagen der Lemurer zu retten. Er kann auch seine in Not geratene Tochter und Ciphrian retten. Rutan Argroncc kommt allerdings schnell dahinter, dass sich unter den Einwohnern auch solche aufhalten, die höherstehende Technologien einsetzen.

Der Taman sieht nur eine Chance. Er muss einen Hilferuf an die LFT absetzen. Mit seiner Tochter und Ciphrian flieht er mit einem kleinen Beiboot in das Trümmerfeld um Laudhgast. Mit einem geschickten Ablenkungsmanöver kann er die Tiuphoren auf Distanz halten. Die Flüchtenden können die KALLACTER erreichen, ein altes lemurisches Schiff, das von den Leuten um Oleksis Samoanoa funktionstüchtig gemacht wurde. Nach einigen Lichtjahren ist die Flucht zu Ende. Ein Hilferuf wird abgesetzt. Ein Sternspringer entdeckt sie, aber auch die Tiuphorenwacht hat den Notruf empfangen und erscheint rechtzeitig, um die KALLACTER zu bergen.

 

Rezension:

Nach Band 2801 lässt sich Uwe Anton für seinen zweiten Beitrag zum „Tiuphorenzyklus“ erneut einiges einfallen. Pardon, ich meine natürlich den Zyklus „Die Jenseitigen Lande“! Erneut Pardon, gemeint sind natürlich die „Jenzeitigen Lande“. Obwohl der Begriff „Jenseitig“ die bisherigen Romane doch wohl besser trifft. Schließlich haben die Invasoren gute Kontakte zum Jenseits, können mit den Ahnen kommunizieren und haben darüber sogar eine Standleitung in die Vergangenheit!

In Band 2801 baute Uwe Anton das exotische Volk der Chemebochavi in seine Geschichte ein. Nun sind die Laudhgast diejenigen, die unter den Tiuphoren zu leiden haben. Die Nachfahren der Lemurer kommen nicht ganz so fremd daher, haben aber mit den Geistern, die sie anbeten, ohne es zu ahnen eine Gemeinsamkeit mit den Tiuphoren. Umso verwunderlicher, dass Rutan Argroncc diesem Völkchen nicht mehr Respekt entgegenbringt.

Stattdessen macht er sich einen Spaß und lässt die arme Planetenbevölkerung gegeneinander kämpfen. Seine eigenen Leute dürfen dann die Überlebenden oder Flüchtenden mit bloßen Händen töten. Mit diesen Beschreibungen der Tiuphoren erlangen die Invasoren unter Uwe Anton einen neuen Tiefpunkt. Von der in den bisherigen Romanen ach so hoch gehaltenen Kriegskunst (was für ein schreckliches Wort) und choreographierten Kämpfen sind die Tiuphoren in diesem Roman elendig weit entfernt. Es stellt sich nur die Frage, ob dies vom Autor so beabsichtigt war?

Auch bei einem zweiten Element des Romans bin ich unsicher, ob dies wohlüberlegt war. Es geht um die geschilderten Abwehrmaßnahmen gegen einen erneuten Virenangriff der Tiuphoren auf die positronischen Systeme der GALBRAITH DEIGHTON VI. Abgesehen davon, welchen Sinn es macht, wenn nur das Flaggschiff auf diese Weise geschützt wird. Sollten die anderen verbliebenen 180 Schiffe nämlich übernommen werden und sich gegen die GAL wenden, sehe es düster aus.

Backup-Systeme der geschilderten Art, SLEEPER I und II wirken selbst in der Realzeit antiquarisch. Hier fehlt es der Geschichte eindeutig sowohl an der Science als auch an der Fiction. Die technischen Ideen der Autoren zu einer fortschrittlichen Computertechnologie beschränken sich auf wenige spekulative Ansätze. Seit Anbeginn der Serie ist die Architektur der verwendeten Computer weitgehend unverändert geblieben. Die Positroniken der Serie unterscheiden sich von Computern der realen Welt nur darin, dass sie Positronen statt Elektronen verwenden. Diese Idee geht zudem auf Issac Asimov zurück.

Mit der Syntronik gab es Computer, in denen mit hyperenergetischen Strukturfeldern die bekannten Funktionen von Prozessoren und Speichern auf 5D-Ebene nachgebildet wurden. Mit der Einführung der Hyperimpedenz kamen wieder Positroniken zum Einsatz, die manchmal auch biologische Zusätze bekamen, sog. Bio-Positroniken, wobei unklar bleibt, welche Aufgabe dem „Bio“ in einer Bio-Positronik zukommt.

Nun haben die Autoren eine Gefahr für Positroniken erdacht. Die Indoktrinatoren der Tiuphoren durchdringen Schutzschirme und übernehmen positronisch gesteuerte Schiffssysteme. Abgesehen davon, dass ein Backup-System immer sinnvoll ist (Sicherung der Speicherinhalte), würden SLEEPER I und II, sobald sie aktiv werden, ebenfalls befallen werden. Darüber hinaus schützt diese Maßnahme auch nur den Zentralverbund, sollte sie überhaupt funktionieren. Wie im letzten Roman zu lesen war, hatten sich Küchengeräte, Hygieneartikel und anderes Gerät aber auch gegen die Besatzung gewandt, abgesehen von den Robotern, den Antigravschächten usw.

Hier erwarte ich von einem SF-Autor einfach ein bisschen mehr, als nur auf die Idee zu verfallen, ein Redundanzsystem einzuführen. Das ist fantasielos!

Gleich zu Beginn seiner Geschichte redet der Autor mal wieder die Bedrohung herunter. Da gibt es also Stimmen, die den Einsatz der Tiuphorenwacht für stark übertrieben halten. Das ist schon merkwürdig. Ich hätte ja noch Stimmen verstanden, die den Einsatz für stark untertrieben halten, denn immerhin haben zwei gewaltige fremde Raumschiffe innerhalb kürzester Zeit mehrere Planeten überfallen. Die Statements, die hier verbreitet werden, passen aber ins übliche Schema. Wohl wissend, dass der Einsatz der Tiuphorenwacht angesichts der Ressourcen des Galaktikums lächerlich erscheint, wird zunächst eben jener Einsatz sogar in Frage gestellt. Dann kann man wieder etwas an Ressourcen hinzuaddieren und schon liest es sich so, dass da etwas getan wird!

Der Roman war durchwachsen. Er enthielt durchaus Elemente, die zu überzeugen wussten. Dazu zählen die Schilderungen der Ereignisse aus Sicht des jungen Laudhgast Ciphrian Pescrud. Auch die Flucht vom Planeten und die Irreführungen der Tiuphoren hat der Autor gut in Szene gesetzt. Daneben aber gab es auch Inhalte, die einfach wenig durchdacht waren und die Geschichte insgesamt abwerteten. Das sind die Darstellungen der Tiuphoren auf Laudhgast, die den roten Faden vermissen lassen. Und schließlich die Ideenlosigkeit mit den Schutzmaßnahmen gegen Computerviren.

 

Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2809

Heimsuchung – von Oliver Fröhlich – Handlung:

Die erste Auseinandersetzung mit den Tiuphoren ist geschlagen. An Bord des Flaggschiffs der Tiuphorenwacht, der GALBRAITH DEIGHTON V, stehen viele Besatzungsmitglieder noch unter dem Eindruck der Geschehnisse. So auch Topper Chimes, Sitor Tapanuli und Myala Làs-Therin vom Leichten Kreuzer GAL-LK 19. Topper Chimes ist der erste des befreundeten Trios, dem erste Merkwürdigkeiten an Bord auffallen. Er beobachtet Ausfälle der Technik und er sieht Schatten, wo andere nichts sehen. Zudem schläft er schlecht und hat seltsame Träume.

Die Arkonidin Heydaran Albragin analysiert nochmals die Abläufe während des Gefechts. Sie kann sich keinen Reim auf das Manöver eines Tiuphorenschiffs machen, das lediglich einen Schuss auf die GAL abgegeben hatte und dann plötzlich abdrehte. Auch USO-Spezialist Pino Gunnyveda ist misstrauisch. Ihm fallen ebenfalls Ausfälle der Technik an Bord auf.

Anna Patoman, die Kommandantin wird informiert. Zunächst wird vermutet, dass der Kampf gegen die Tiuphoren doch mehr Schäden verursacht hat, als zunächst angenommen. Aber die Ausfälle nehmen zu. Positonisch gesteuerte Schiffssysteme wenden sich gegen die Besatzung. Antigravschächte fallen aus, Roboter drehen durch und Beiboote eröffnen das Feuer.

Patoman, Albragin und Gunnyveda erkennen schließlich, dass es den Tiuphoren irgendwie gelungen sein muss, Schadprogramme an Bord einzuschleusen, die nach und nach die GALBRAITH DEIGHTON V unter Kontrolle bringen.

Mit Hilfe des KATSUGO Dirikdak, den Heydaran Albragin mit an Bord brachte, will man Schlimmeres verhindern. Der KATSUGO schleust Miniroboter aus, sogenannte Schulterreiter, deren Aufgabe dem Virus der Tiuphoren nicht unähnlich ist. Sie sollen helfen, verschiedene Systeme des Schiffes wieder unter Kontrolle zu bringen, beispielsweise den Hyperfunk, um andere Schiffe der Tiuphorenwacht zu alarmieren. Da die GALBRAITH DEIGHTON V inzwischen eine Linearraumetappe eingeleitet hat, sollen auch die Hawk-Konverter zerstört werden, um zu verhindern, dass das Schiff in die Hände der Tiuphoren fällt.

Die Kommandantin Anna Patoman überzeugt den unter fremder Kontrolle stehenden Logik-Programm-Verbund der GAL davon, die Angriffe auf die Besatzung einzustellen. Sie gibt vor, zu kapitulieren und alle Besatzungsmitglieder würden sich dazu unbewaffnet in der Zentralekugel des 1800m-Raumers sammeln. Der LPV geht darauf ein. Währenddessen übernehmen die Schulterreiter des KATSUGOS einige Systeme. Von den Beibooten wird das Feuer auf die Überlichttriebwerke eröffnet. Die GALBRAITH DEIGHTON V wird von mehreren Explosionen zerrissen. Die autarke Zentralzelle kann dem Untergang entgehen und fast alle der 7000 Besatzungsmitglieder werden von anderen Schiffen der Tiuphorenwacht aufgenommen.

 

Rezension:

Oliver Fröhlich fügt der Tiuphorenthematik ein weiteres und aus verschiedenen Gründen auch nicht notwendiges Kapitel hinzu. Das an und für sich klassische Thema einer fünften Kolonne, hier in Form von Computerviren, verlor seinen Reiz schon alleine dadurch, weil es gerade einmal 9 Hefte her ist, dass Perry Rhodan und dem MINERVA-Kreuzer ISHY MATSU genau das Gleiche passierte. Unter ähnlichen Vorzeichen im Übrigen. In beiden Fällen werden die Terraner vom Einsatz der ihnen unbekannten Indoktrinatoren überrascht. Im Falle Rhodans stand ihm mit dem Ilt ein fähiger Mutant und mit Sichu Dorksteiger eine versierte Wissenschaftlerin zur Seite. Oliver Fröhlich musste mit „Nebendarstellern“ das Thema durchziehen. Der Autor legt sich auch mächtig ins Zeug und reichert das bekannte Thema mit den üblichen Zutaten an. Als da wäre der Warner, der als erster merkt, dass etwas nicht stimmt. Dann die Figuren in mehr oder weniger verantwortlichen Positionen, die dem Warner zunächst kein Gehör schenken. Und schließlich die eine oder andere selbstlos agierende Figur, die in dem Chaos den Überblick behält und sich in die Schlacht wirft.

Oliver Fröhlich umrahmt seine Geschichte mit Auszügen einer alten arkonidischen Sage. Einem Element aus dieser Überlieferung verdankt der KATSUGO der Arkonidin Heydaran Albragin seinen Namen Dirikdak. Den ersten Auszug aus dieser Sage platziert der Autor gleich zu Beginn seines Romans. Dieser Abschnitt geriet sehr stimmig und harmonierte auch gut mit den beiden folgenden Kapiteln, in denen Fröhlich seine Hauptakteure einführt. Zuerst die drei Freunde von der GAL-LK 19. Danach Heydaran Albragin, Pino Gunnyveda und Anna Patoman. Das Trio des Leichten Kreuzers war einfach aber gut charakterisiert. Der USO-Spezialist Gunnyveda ist angesichts der Bedrohung nicht ganz so nervig dargestellt, wie in den beiden Romanen zuletzt. Und Anna Patoman wird von Oliver Fröhlich eher zurückhaltend eingesetzt.

Im zunehmenden Verlauf der Geschichte streut der Autor weiter seine Auszüge aus der Sage ein, deren Inhalte zwar einen Bezug zur Handlung darstellen sollten, die aber nicht mehr so harmonisch zum Rest des Romans wirkten. Inzwischen kämpfte nämlich die Besatzung der GAL um ihr Leben. Der Kontrast zu den Geschehnissen an Bord geriet durch die Einblendungen zu hart.

Wie schon erwähnt treten die in solchen Geschichten üblichen Elemente auf. Statt eines Warners sind es bei Oliver Fröhlich gleich deren drei. Chimes und Gunnyvedas Misstrauen wird durch deren feine Instinkte geweckt, bei Albragin ist es der analytische Verstand, der sie die Gefahr erkennen lässt. Die Reaktionen der Verantwortlichen fallen, wie ebenfalls üblich, zunächst zurückhaltend aus. Was der Geschichte fehlte, waren klar definierte Ziele, auf die die Figuren hätten hin zusteuern müssen. Um solche Ziele auszugeben, hätte der Autor allerdings einen deutlich größeren Background zu seiner Geschichte schaffen müssen. Er hätte Sicherheitsmaßnahmen schildern müssen, wie mit Fällen einer Infiltration des Schiffes umzugehen ist. Die Spannung wäre dann daraus entstanden, dass alle Gegenmaßnahmen der Besatzung von den Indoktrinatoren zerschlagen worden wären.

Der Autor erklärt seinen Lesern aber so gut wie nichts über die Technik des LPV. Außer die Besatzung irgendwie von Bord zu bringen, scheint es im 51. Jahrhundert keinen wirksamen Plan zu geben, die eine virengesteuerte Übernahme des Schiffes verhindern könnte. Dadurch geriet die Geschichte im weiteren Verlauf einfallslos, da sie erkennbar einem weiteren Muster folgte. Dem Muster nämlich, dass die Terraner sich am Anfang eines Zyklus beängstigend dumm anstellen.

Statt sich also mit Erläuterungen zu Positroniken, Betriebssystemen, Netzwerken, Notfallszenarien etc. zu beschäftigen, setzt Oliver Fröhlich andere Schwerpunkte und steuert seine Protagonisten von einer gefährlichen Situation zur nächsten. Aber auch seine Figuren lassen zuweilen Reaktionen erkennen, die nicht zur jeweiligen Situation passten und grotesk wirkten. Nachdem Chimes und Tapanuli nicht nur selber Opfer der positronischen Ausfälle geworden sind, sondern auch Zeuge von Todesfällen, baut der Autor zu diesem Zeitpunkt völlig abstruse Dialoge ein. Die beiden Männer haben sich zu ihrem Beiboot durchgekämpft, haben Menschen sterben sehen und wenige Meter vor dem Ziel werden sie von den Waffen des eigenen Schiffes unter Feuer genommen. Und was macht Oliver Fröhlich? Der Autor lässt Chimes seinen Freund Tapanuli fragen, ob der wieder zurück in die Medo-Abteilung der GAL möchte. Also wieder zurück durch das ganze Schiff!

Letztlich und mit viel „Entgegenkommen“ der (über)mächtigen Indoktrinatoren schaffen die Terraner es immerhin, ihr Schiff zu sprengen und dem Untergang zu entkommen. Nächste Woche darf nun auch Ex-Exposé-Autor Uwe Anton seinen Tiuphorenbeitrag abliefern. Danach kann man nur hoffen, dass dieses Thema längere Zeit ruht oder besser noch, nicht wieder aufgegriffen wird.