Ansichten zu NEO-Story 3 – Rhodans Geschenk

Rhodans Geschenk – von Kai Hirdt

Die Story spielt im Sommer 2036. Hauptperson ist General Joshua de Soto. Der General befindet sich in der Gefangenschaft von Perry Rhodan. Sein Sohn Philip de Soto hat bei einem Einsatz zum Schutz des amerikanischen Präsidenten ein Schädeltrauma erlitten. Joshua de Soto hält Rhodan für einen Verräter. Die außerirdische Technologie muss seiner Meinung nach für die USA gesichert werden. Rhodan zeigt de Soto die im Entstehen befindliche Stadt Terrania. Er braucht Männer wie de Soto. Doch der General will nicht überlaufen und zu seiner Überraschung lässt Rhodan ihn gehen und schenkt ihm zum Abschied ein Medizinset arkonidischer Fertigung. Damit kann der General seiner Pflicht nachkommen und das Gerät dem Präsidenten der USA übergeben oder seinen Sohn aus dem Koma holen. Der Marine kehrt mit dem Geschenk im Gepäck nach Los Angeles zurück, wo sich sein Sohn in einer Klinik befindet. Inzwischen sind die Fantan auf der Erde gelandet und eine ihrer fliegenden Untertassen wird in Los Angeles gesichtet. Präsident Stanley Drummond erteilt Joshua de Soto den Auftrag, einen Fantan einzufangen und die fliegende Untertasse zu erbeuten.

Rezension

Die Redaktion kündigt die Neo-Story von Kai Hirdt als eine Science-Fiction-Geschichte an, in der es um Schuld und Moral geht, um persönlichen Ehrgeiz und familiäre Verbindungen.

Nach der Lektüre kann ich noch einige andere Elemente hinzufügen. Kai Hirdts Geschichte enthält durchaus auch komödiantische Elemente und etwas von dem nicht immer leicht zu verstehenden amerikanischen Patriotismus. Zudem kann der Autor seine „Abstammung“ von Comics nicht ganz verbergen. Insofern enthält die Geschichte auch Merkmale, die an einen Comic erinnern.

Die ersten beiden Neo-Storys orientierten sich stärker an den typischen Eigenschaften einer Kurzgeschichte. Die Aussage der beiden Texte war nicht auf dem ersten Blick ersichtlich und musste zwischen den Zeilen erschlossen werden. Die dritte Neo-Story ist nicht ganz so tiefgründig angelegt. Auch wenn am Ende der „Terraner“ de Soto dem Präsidenten die Hand schüttelt, fehlt mir ein bedeutsamer Nachhall, den die beiden ersten Neo-Storys beim Lesen erzeugt haben.

Davon abgesehen bot die Geschichte neben den ernsteren Elementen aber auch einige humorvolle Einlagen. Etwa, wenn sich de Soto an den vom Fantan vom Walk of Fame gestohlenen Stern klammert und erleichtert feststellt, dass die Platte Charlton Heston gewidmet ist und nicht etwa Bugs Bunny. Zuweilen erinnerten manche Szenen auch an die abgedrehte Sci-Fi-Persiflage „Mars Attacks“. Die Militärs in Kai Hirdts Geschichte legen ein gleichermaßen respektloses und unerschrockenes Verhalten an den Tag, wie es die Figuren in Tim Burtons Film zeigten. Dazu die arglose Neugier dieser Menschen und deren beinahe schon naive Herangehensweise an den Auftrag des Präsidenten.

Insgesamt wusste die Geschichte zu unterhalten, sie entwickelt jedoch nicht die gleiche Suggestivkraft wie die ersten beiden Neo-Storys.


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