Haluts Weg – von Verena Themsen – Handlung:
Die beiden tefrodischen Flottenangehörigen Matos Mashuu und Peliste Vonenc sind Mitglieder einer tefrodischen Organisation, die sich die Gruppe Sorgfalt nennt. Die Gruppe operiert im Geheimen und obwohl sie die Ziele des Maghan unterstützt, sind ihre Absichten so radikal, dass selbst die Gläserne Insel nichts davon erfahren darf. Mashuu und Vonenc ermorden einen Agenten des tefrodischen Geheimdienstes, um die bevorstehenden Aktionen der Gruppe nicht zu gefährden. Kommandantin Peliste Vonenc bricht danach mit ihrem Schiff SHAPARY in den Raumsektor um Halut auf. Dort täuscht sie eine Havarie vor.
Indessen ist auch Lordadmiral Monkey auf dem Weg nach Halut. Der USO-Chef reist als Mehandor Scertanter getarnt an Bord der SCERVEN XX. Die Reise wird nur kurz gestört, als Onryonen für eine Inspektion an Bord kommen. Später lässt sich Scertanter in einer Raumkapsel aussetzen, die am Rendezvouspunkt von Ova Rakane aufgenommen wird. Der weiße Haluter ist das Kind von Blo Rakane und in Monkeys Pläne eingeweiht, die unterirdischen Fabrikationsanlagen Haluts für den Bau von Waffen gegen die Linearraumtorpedos der Onryonen zu nutzen.
Auf Halut halten sich auch Forscher auf, die mehr über die Vergangenheit der Haluter in Erfahrung bringen möchten. Zu ihnen gehören der Nexoner Yason Khan, der zur LFT gehört und der Tefroder Rykamoon. Die beiden Forscher sind seit Jahren auf Halut tätig. Yason Khan vertritt die Theorie, dass die Haluter bereits 10.000 Jahre länger in der Milchstraße ansässig sind, als die althalutischen Archive belegen. Rykamoon ist da anderer Ansicht. Der Tefroder möchte in alte Kavernen eindringen, die noch unter den Anlagen liegen, die vor dem Blitzerangriff auf Halut angelegt wurden. Er hat die Hoffnung, dort auf noch lebende Humidors zu treffen, die wahrscheinlich als Diener von den ersten Halutern mitgebracht wurden. Rykamoon kündigt die Ankunft eines Akonen an, der ein Suchinstrument für alte Transmitteranlagen entwickelt hat. Sollte es im Untergrund von Halut Anlagen geben, dann könnte man sie eventuell finden und sich dazu Zugang verschaffen.
Die SHAPARY hat erfolgreich eine Havarie vorgetäuscht. Peliste Vonenc opfert bewusst das Leben der Besatzung für die Ziele der Gruppe Sorgfalt. Drei Junghaluter kommen der SHAPARY zu Hilfe. Bevor das tefrodische Schiff zerstört wird, retten die Haluter zahlreiche Leben. Auch die FALANER unter dem Kommando Matos Mashuu trifft ein. Man bedankt sich höflich für die Unterstützung der Haluter und nimmt gerne deren Vorschlag an, die Verletzten nach Halut zu bringen, um sie dort zu versorgen.
Lordadmiral Monkey trifft sich mit Blo Rakane. Der Haluter leitet die Abstimmung aller Haluter in die Wege, ob sich Halut am Bau der Waffe beteiligen wird. Noch während des Zusammentreffens tauchen Raumrudel der Onryonen auf. Shekval Genneryc möchte eine Ordische Stele auf Halut errichten. Blo Rakane kann dem sehr unhöflich auftretenden Onryonen eine Bedenkzeit von einem Tag abringen. Monkey erfährt von den Forschungen eines Tefroders auf Halut und der Havarie der SHAPARY. Er wird misstrauisch.
Das Such-und-Ruf-Transmittersystem des Akonen Atanor Zaphis wird von den Halutern zum Einsatz freigegeben. Die Ferronin Tevermon, Assistentin von Yason Khan und Agentin der USO, entdeckt in der Software des SRT fremde Datenstrukturen. Zaphis´ Projekt wurde modifiziert. An wen die Spionagesoftware Daten weiterleitet, bleibt unbekannt. Sie informiert Monkey über ihre Entdeckung. Inzwischen wird das SRT eingesetzt und sucht nach alten Transmitteranlagen der Haluter im Untergrund.
Die Abstimmung der Haluter ist eindeutig. Dem Bau der Librodrohnen wird zugestimmt. Um das Ergebnis der zweiten Abstimmung, zum Errichten der Ordischen Stele, in Empfang zu nehmen, landet Shekval Genneryc mit dem Raumvater HOOTRI auf Halut. In einer großen Halle verkündet Blo Rakane die Ablehnung der Haluter zur Stele. Sie würden eher den Planeten aufgeben und verlassen, als sich der Atopischen Ordo zu beugen. Genneryc will sich mit den Richtern besprechen und gewährt den Halutern eine weitere Bedenkzeit.
Das SRT hat unerwartet schnell eine alte Transmitterstation im Untergrund entdeckt. Auf Befehl Monkeys beteiligt sich Tevermon an dem Einsatz in den Tiefen Haluts. Währenddessen werden die Pläne der Gruppe Sorgfalt vorangetrieben. Peliste Vonenc schwankt in ihrer Unterstützung für die Gruppe. Die zahlreichen Toten haben ihr Gewissen belastet. Matos Mashuu erschießt die Abweichlerin und initiiert einen verdeckten Transmittertransport auf die FALANER im Orbit um Halut. Zwei Ellipsoide, von den Tefrodern SHIVAS FAUST genannt, materialisieren auf dem tefrodischen Schiff. Die Weiterentwicklung der terranischen SHIVA-Aufrissbombe soll Halut vernichten, damit das neue Tamanium sprießen kann.
Rezension:
Verena Themsen liefert einen komplexen und abwechslungsreichen Roman. Dass sich gleich vier unterschiedliche Gruppierungen den Planeten Halut zur gleichen Zeit als Ziel ihrer unterschiedlichen (?) Aktivitäten ausgewählt haben, fällt wohl in die Rubrik Zufall. Na ja, so ist sie eben häufig aufgebaut, die größte SF-Serie der Welt.
Die Gruppe Sorgfalt möchte Halut vernichten, die Onryonen eine Stele errichten, Monkey seine Waffen bauen und die Halutologen ein bisschen mehr über Haluts Vergangenheit in Erfahrung bringen. Und noch ein wundersamer Zufall. Kaum kommt ein raffiniertes Gerät zum Einsatz, das Transmitteranlagen aufspüren kann, werden per Transmitter zwei Objekte zur Zerstörung Haluts transportiert. Ich bin schon gespannt, ob das SRT davon was mitbekommen hat. Mehr dazu in der nächsten Woche.
Nach der kurzen Einführung der Gruppe Sorgfalt wendet sich Verena Themsen sodann gleich der Lieblingsbeschäftigung der Onryonen zu, nämlich dem Durchsuchen von Raumschiffen im Auftrag der Atopischen Ordo. Wäre dieser Vorfall der erste seiner Art gewesen, hätte ich dem Szenario noch Interesse entgegengebracht. Leider hatten wir das Element schon ein Dutzend Mal. Vom spannenden, nervenaufreibenden Enterkommando hartgesottener Vertreter der Ordo bis hin zu den wohlwollenden und auch humorigen Durchsuchungen vandemaanscher Art. Diesmal haben die Onryonen ein Fässchen Butter entdeckt, das da nicht hätte sein dürfen. Ach ja und am Ende wird der Restriktor eingeführt. Derartige Geräte kennen wir bereits aus Larhatoon. Anfangs war die Idee der Expokraten interessant, mit der Handlungsebene in Larhatoon die bereits umgesetzten Auswirkungen der Atopischen Ordo zu zeigen, um die Gefahr für die Milchstraße begreifbarer zu machen. Wenn jedoch alles 1:1 dann auch so kommt, wie es Perry und Co schon erlebt haben, wirkt es doch irgendwie ermüdend. Dadurch verlor die kurze Sequenz mit dem Restriktor an Wert. Und auch 80 Hefte zelebriertes Bedrohungsritual, die wir bereits auf dem Buckel haben (nur in diesem Zyklus!) scheinen den Autoren nicht genug. Es muss mal wieder ein Gruppe von Fanatikern eingebaut werden, die dem Gegner, wenngleich ungewollt, in die Karten spielen.
Die Handlungsebenen mit der Durchsuchung des Mehandor-Schiffes und der Einsatz der Junghaluter auf der SHAPARY waren eine Spur zu breit angelegt. Nicht schlecht geschrieben aber zu langatmig. Ausgerechnet die Konfrontation mit den Onryonen hält die Autorin dagegen zu kurz. Hier wäre aufgrund des halutischen Charakters etwas mehr Würze angebracht gewesen. Wenngleich festzuhalten ist, dass mit der beabsichtigten Installation einer Ordischen Stele ebenfalls ein nur zur Genüge bekanntes Element aufgelegt wurde.
Der Stellenwert der Forschungen der Halutologen im Hinblick auf den Rest der Handlung erschließt sich aus diesem Roman noch nicht. Das Zyklusthema plätschert momentan dahin, es fehlt an einem Paukenschlag, der den Leser mal vom Hocker reißt.
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