Ansichten zu Perry Rhodan Stardust Heft 9

Das Seuchenschiff – von Dennis Mathiak

Perry Rhodan und Eritrea Kush sind mit dem Virus des Generex infiziert. Mit ihrer Rückkehr an Bord der FUNKENREGEN haben sie auch die Besatzung angesteckt. Trotz seines Aktivators zeigt der Unsterbliche ebenfalls Symptome der Krankheit. Kommandant Patrick Dirmio hat weitere schlechte Nachrichten. Das HMI-Virus hat sich rasend schnell verbreitet, Quarantänemaßnahmen kamen zu spät. Die FUNKENREGEN ist nun ein Seuchenschiff. Da weitere Schiffe der Stardust-Union an Rettungsmissionen auf den Kolonialwelten beteiligt waren, sind wohl 25 Prozent der Flotte betroffen.

Die Amöbenraumschiffe um den Planeten Horatio verhalten sich ruhig. Von einem der Schiffe hat man ein Signal von Mehul Tondesi, dem verschleppten Piloten der FUNKENREGEN, empfangen. Doch zunächst müssen alle Kräfte auf die Bekämpfung der Seuche konzentriert werden. Der Ara Tippatz vermittelt einen Kontakt zu seinem Landsmann Varrim-Ga, dem angeblich besten Mediker in Far Away. Rhodan kann den arroganten Ara dazu bewegen, mit seinem Schiff an die FUNKENREGEN anzudocken. Varrim-Ga verlangt 100 Millionen Galax für die Suche nach einem Gegenmittel. Rhodan willigt ein und überlässt Varrim-Ga alle bisher bekannten Daten. Der Ara bekommt auch Proben der aus der Vergangenheit mitgebrachten Tagaris-Blumen. Nach einer ersten Sichtung der Daten ist Varrim-Ga zuversichtlich, ein Gegenmittel entwickeln zu können. Er kommt sogar ohne Schutz an Bord der FUNKENREGEN. Von Rhodan nimmt er eine Blutprobe. Bei der Untersuchung kann er zumindest feststellen, dass der Terraner durch seinen Aktivator inzwischen geheilt wurde und auch als Überträger des Virus nicht mehr in Betracht kommt.

Inzwischen kommt Mehul Tondesi an Bord des Amöbenraumer in einem Tank mit schleimiger Flüssigkeit zu sich. Über Schläuche wird der junge Terraner beatmet. Tondesi schöpft Hoffnung aus dem Gedanken, dass etwas von Rhodan auf ihn übergegangen sei, das ihm Kraft gibt. Tatsächlich kann er sich aus dem Tank befreien. Auf seiner Flucht tötet er einen Pseudo-Jaroc und macht eine schreckliche Entdeckung. In einem Raum, in dem er sich verstecken möchte, ragen die Oberkörper dreier Terraner aus den Wänden. Das Amöbenschiff ist dabei, die Unglücklichen in sich zu integrieren. Tondesi wird erneut gefangen und in den Tank gesteckt. Doch sein Aufenthalt dort ist nur von kurzer Dauer. Pseudo-Jaroc holen ihn und er wird an eine Wand des Amöbenraumers gestellt. Das Schiff beginnt sofort damit, seinen Körper zu assimilieren. Tondesi resigniert.

Varrim-Ga ist inzwischen einen Schritt weiter gekommen. Mittels Aufbau-Präparaten kann er den Prozess der Krankheit verlangsamen. Nach seinen Berechnungen bleiben den Menschen etwa 4 Wochen bis die Ansteckung zum Tod führt. Der Ara sichtet auch die Aufzeichnungen des Generex. Er entdeckt, dass der HMI-Virus sehr heimtückisch ist und nur intelligentes Leben tötet. Nur das Volk der Indochimi hat in der Vergangenheit in Far Away überleben können. Die Wasserbewohner waren gegen das in der Luft übertragene Virus geschützt. Und es muss einen Assimilator geben, der das Virus jeden Planeten und seinen Bewohner anpasst. An Bord eines Amöbenschiffs könnte man vielleicht den Assimilator finden.

Mehul Tondesi kommt wieder zu sich. Zu seinem Entsetzen ist sein Körper nahezu vollständig vom Amöbenschiff aufgesogen worden. Sein Bewusstsein soll mit den Bewusstseinen der anderen integrierten Menschen als Steuerhirn dienen. Im Gegensatz zu seinen Leidensgenossen ist Tondesi mit seinen Gedanken jedoch frei. Tondesi erkennt, dass die Schiffe ins Stardust-System fliegen wollen. Er kann die Datenbanken des Schiffes durchsuchen und ein Datenpaket an die FUNKENREGEN absetzen.

Die FUNKENREGEN ist inzwischen vom Administrator der Stardust-Union darüber informiert worden, dass der Planet Tark unzählige fortentwickelte Amöbenschiffe ausspuckt. Man benötigt jetzt alle Kräfte. Rhodan möchte mit einem Team an Bord des Schiffes gehen, wo er Tondesi vermutet und er will Daten zum Assimilator suchen. Doch Admiralin Kush will keine Zeit auf die Eroberung eines einzelnen Amöbenschiffs verschwenden. Tondesi kann die Schutzschirme des Amöbenraumers abschalten. Kush lässt das Feuer eröffnen und der Feindraumer vergeht in einer Explosion.

Rezension

Autor Dennis Mathiak steuert seinen 2. Roman zum Stardust-Zyklus bei. Die Geschichte beschränkt sich auf zwei Handlungsorte. An Bord der FUNKENREGEN wird der Kampf gegen die Seuche geschildert und an Bord des Amöbenraumers kämpft ein Terraner ums Überleben.

Der fiktiven Geschichte über eine virale Bedrohung steht in der wirklichen Welt eine ganz und gar reale Bedrohung gegenüber. Derzeit vergeht kein Tag, in der nicht über das Ebolavirus berichtet wird. Und obwohl ein Schutz möglich ist, kann sich das Virus ausbreiten. Sogar in Isolierstationen und trotz Schutzkleidungen stecken sich Menschen an. Der Grund ist wahrscheinlich menschliches Versagen. Mathiaks Roman spielt in einer technisch weit entwickelten Zukunft. Und doch wird es dort eines mit Sicherheit auch noch geben. Menschen, die versagen. Tatsächlich wissen Rhodan und Kush über die Vergangenheit des Generex nun Bescheid und dass er mit dem Virus ganz Far Away entvölkert hat. Rhodan weiß auch, dass Anthur die Ampulle an sich gebracht hat. Und doch werden keinerlei Maßnahmen zum Schutz ergriffen. Es gibt keine Seuchenprotokolle, keine Isolierstationen nach der Rückkehr, keine wie auch immer geartete Abschottung sensibler Schiffsbereiche. Ja selbst die Information an andere Schiffe der Stardust-Union wird nur mit Verzögerung rausgeschickt. Das alles wirkte träge aber lässt sich eben mit menschlichen Versagen erklären.

Die Figur Rhodan kommt erneut nicht gut weg. Der Unsterbliche ist Teil dieser Versagerkette und kann lediglich mit seinem Verhandlungsgeschick punkten, als er den Ara für 100 Millionen Galax überzeugen kann, an einem Gegenmittel zu arbeiten. Die kranke Eritrea Kush ist den ganzen Roman keine Hilfe trotz ihrer Präsenz an allen Orten. Am Ende trifft sie eine falsche Entscheidung und Rhodan bleibt einmal mehr nur der wütende Abgang. Also das einzige Amöbenschiff, das durch Tondesi geschwächt, Informationen zum Assimilator hergeben könnte, wird von Kush vernichtet, mit der Begründung, die Stardust-Union kann sich damit nicht aufhalten. Dümmer geht’s nimmer.

Während die Situation an Bord der FUNKENREGEN seltsam antiseptisch wirkte, ist der zweite Handlungsstrang dem Autor besser gelungen. Zwar mutete der Gedanke Tondesis, etwas von Rhodan sei auf ihn übergesprungen, etwas seltsam an, immerhin war das aber dir treibende Kraft für etwas Handlung. Die Szenen im Tank und der kurzen Flucht, sowie die Entdeckung, welches Schicksal den jungen Terraner erwartet, hat der Autor überzeugend schildern können.


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