Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2711

Falle für den Jäger – von Leo Lukas – Handlung:

Nach der erfolgreichen Jagd auf die Haluter feiert der Báalol Peo Tatsanor den Erfolg mit einem guten Essen und Glasfrost. Die XYANGO ist indessen dabei die Dunkelwelt Kamaad zu verlassen und ins Solsystem zu fliegen, da sich nach Auskunft des Marshalls das Primärziel auf Luna herumtreiben würde. Der Abflug des Schiffes wird je unterbrochen. Ein fremdes Schiff enttarnt sich und Perry Rhodan fordert die Jäger auf, zu stoppen und eine Inspektion des Schiffes zuzulassen. Sollte sich Icho Tolot an Bord befinden, ist er unverzüglich freizulassen.

Sechs Tage zuvor hat die KRUSENSTERN das Perkon-System erreicht. Mit Hilfe der dortigen Werft wird das auf Rhea rekrutierte Plasmagehirn in den alten Posbiraumer eingebaut. Während sich Perry Rhodan bei Announ da Zoltral aufhält, verbreitet das Atopische Tribunal die Nachricht von der Vernichtung der JULES VERNE. Die Onryonen kündigen an, den Zellaktivator für ein neues Zielobjekt auszuloben. Eine weitere Hiobsbotschaft trifft ein. ADAM, so nennt sich der neue Plasmakommandant, entziffert einen Notruf der HALUTA IV. Rhodan erfährt, dass Icho Tolot im Auftrag von Viccor Bughassidow die Medusenwelt Kamaad erkundet hat.

Die KRUSENSTERN bricht zum Orion-Nebel auf. Vorher versichern sich Bughassidow und Rhodan der Unterstützung des Alten Volkes, einigen bizarren Posbis, die in einem nicht umgebauten Teil des Fragmentraumers die Reise mitmachen. Rhodan nutzt den Flug außerdem dazu, sich endlich gegenüber seiner Enkelin Farye Sepheroa als ihr Großvater vorzustellen. Farye zeigt sich wenig beeindruckt.

Die KRUSENSTERN erreicht Kamaad. Auf der Oberfläche wird das Wrack der HALUTA IV geortet. Von der Besatzung gibt es keine Spur. Aus dem Orbit startet ein fremdes Schiff. Rhodan, der bis auf weiteres das Kommando über den Fragmentraumer übernommen hat, setzt den Fremden einen Schuss vor den Bug. Marshall Leza Vlyoth teilt über Funk mit, dass er einen Unterstützer Rhodans, den Haluter Icho Tolot, der Gerechtigkeit zuführen werde. Rhodan fordert den Marshall daraufhin zur Freilassung des Haluters auf. Der Fremdraumer beschleunigt und verschwindet im Linearraum.

Rhodan ist sich sicher, dass der Marshall zurückkehren wird. Er lässt die Beiboote der KRUSENSTERN nochmals die Oberfläche der Dunkelwelt absuchen. Doch Tolot scheint tatsächlich in der Gewalt des Marshalls zu sein. Der Unsterbliche will dem Jäger eine Falle stellen. Nach einiger Zeit nähert sich eine alte Springerwalze dem Medusenplaneten. Marian Yonder fordert den Springer auf, sich sofort zurückzuziehen. Der alte Patriarch geht mit seinem Schiff jedoch völlig überraschend auf Kollisionskurs zur KRUSENSTERN. Rhodan erkennt als Erster, dass es der Marshall sein muss, der da angreift. Die Schiffe kollidieren und das fremde Schiff verformt sich dabei so, dass Teile davon in die KRUSENSTERN eindringen. TARAS strömen an Bord von Bughassidows Schiff. Zu Rhodans Entsetzen dringt auch ein Uleb ein. Farye und er kommen schnell zu dem Schluss, es mit einem Gestaltwandler zu tun zu haben.

Nun folgen alle Besatzungsmitglieder dem Plan Rhodans. Während Bughassidow in der Maske Rhodans die Aufmerksamkeit des Uleb auf sich zieht, entert Rhodan mit einigen Posbis das fremde Schiff. Die Posbis können die Biopositronik WISTER überlisten und der Trupp kann sich in der sich ständig verändernden XYANGO auf die Suche nach den Halutern machen. Dabei gelangt Rhodan in einen Trophäensaal des Jägers. Vlyoth stellt Abbildungen seiner Beute aus und auch die Gestalten, mit denen er die Beute gejagt hat. Über einer verschleierten Nische können die Posbi den Schriftzug Matan Addaru Dannoer entziffern. Von YLA hatte Rhodan erfahren, dass dies ein Richter des Atopischen Tribunals war, der sich auf Luna aufhalten soll. Rhodan durchdringt den Schleier. In der Nische steht die Skulptur eines Humanoiden. Die Darstellung des Atopen wirkt auf Rhodan berückend präsent, eine unendlich lebenserfahrene Persönlichkeit. Etwa ein Unsterblicher wie er? Über den Richter spannt sich ein zwei Quadratmeter großes Tuch. Rhodan erkennt darin einen Balg. Ein solches Ding hatte er den Onryonen entwendet. Inzwischen haben die Posbis den Standort der beiden Haluter entdeckt und die Gruppe wendet sich dorthin.

An Bord der KRUSENSTERN ist es der Besatzung gelungen, den Uleb in eine Falle zu locken und mit einem Fesselfeld festzusetzen. Peo Tatsanor kommt seinem Herrn zu Hilfe. Mit seinen Parafähigkeiten beeinflusst er die Ärztin Jatin und zwingt sie, einen Posbi mit etwas Restmasse des Jaj auszustatten. Jatin muss dem Báalol gehorchen und auch der Posbi steht nun unter fremder Beeinflussung. Tatsanor kann Leza Vlyoth befreien und die beiden Jäger ziehen sich in die XYANGO zurück. Dort ist es unterdessen Rhodans Trupp gelungen, die beiden Haluter zu befreien. Jäger und Gejagte treffen aufeinander. Jatin kann sich der Beeinflussung Tatsanors entziehen und Rhodans Trupp auf den übernommenen Posbi als Ziel hinweisen. Durch Waffenfeuer wird der Posbi und damit auch ein bisschen der Körpermasse des Jaj vernichtet. Der Jäger ist durch den Verlust schwer angeschlagen. Er kann dennoch mit der XYANGO entkommen. Der Báalol bleibt verletzt zurück und liefert in der Vernehmung weitere Informationen zu dem Gestaltwandler. Rhodan nimmt Kontakt zu Bostich auf. Man vereinbart ein Treffen in der Nähe des Perkon-Systems.

 

Rezension:

Nachdem es in den ersten Heften so gar nichts zu lachen gab, sorgt Leo Lukas mit seinem ersten Beitrag zu diesem Zyklus für eine gehörige Portion Humor. Im Grundton handelte es sich bei Leo Lukas´ Roman, zumindest in der ersten Hälfte, um eine SF-Humoreske. In beinahe jeden Dialog und jede Beschreibung packt der Österreicher seine launigen Sprüche. Auch die Hauptfigur der Serie bekommt ein ums andere Mal ihr Fett ab. Der Unsterbliche wird von einer Arkonidin zum Rapport befohlen und „trottet“ zu diesem Termin. Seine Sprache wird von seiner Enkelin als altmodisch bezeichnet. Die Reaktion von Farye Sepheroa auf Rhodans Eröffnung, ihr Großvater zu sein, wird von Leo Lukas ebenfalls sehr kurzweilig in Szene gesetzt. Farye bietet der Hauptfigur der Serie Paroli und findet klare Worte ohne gleich gänzlich abweisend zu wirken. Rhodan weiß nun, woran er ist. Oder auch nicht, denn er hat doch tatsächlich vergessen seine Enkelin nach Vater oder Mutter zu befragen, also Rhodans Sohn oder Tochter. Bei allem Humor den der Autor in den Roman packt, er verliert dabei nie den Ernst der Geschichte aus dem Blickfeld. Insofern schraubt Leo Lukas die komischen Dialoge bei den Auseinandersetzungen an Bord der beiden Schiffe etwas zurück, ohne sie gänzlich aufzugeben.

Alle wesentlichen Figuren der Geschichte werden von Leo Lukas treffend dargestellt. Nur die Darstellung Marian Yonders als genialer Kybernetiker passte nicht zu den Vorgängerromanen. Bislang präsentierte sich der Kommandant der KRUSENSTERN nämlich allenfalls als eher spleeniger Hobby-Robotologe, dem es bislang nicht gelang, einen Posbi zu bauen.

Der Roman begann mit einem Paukenschlag. Der Auftritt Rhodans zu Beginn des Romans baute zunächst Spannung beim Leser auf. Wie würde der Unsterbliche es anstellen, den Jäger zur Herausgabe von Tolot zu bewegen? Dann erfolgte der notwendige Schritt zurück in die Vergangenheit, denn schließlich sollten die Vorbereitungen zu dem eingangs erwähnten Szenario geschildert werden. Die Überraschung folgte 20 Seiten weiter. Es gab gar keine Vorbereitung. Rhodan handelt aus dem Bauch heraus und der Autor stand nun vor einer Herausforderung. Sein Protagonist wird mit einem Gegner konfrontiert, den er nicht kennt. KRUSENSTERN gegen XYANGO, Perry Rhodan gegen Leza Vlyoth. Der Ausgang der Geschichte schien zu diesem Zeitpunkt bereits festzustehen. Lediglich das Zögern des Jägers, der wohl kein Meister der Improvisation ist, sprach für Rhodan und seiner viel zitierten, häufig allerdings zu wenig gezeigten Fähigkeit des Sofortumschalters.

Nun, in diesem Roman hat sich der Titelheld den Beinamen Sofortumschalter verdient. Trotz der Überlegenheit des Jägers, wie sie in den beiden Romane zuvor geschildert wurden, kann der Autor die Niederlage des perfekten Jägers nachvollziehbar darstellen. Während Tolot an Bord der XYANGO auf sich alleine gestellt war, hat Rhodan Unterstützung von den Posbis. Den biopositronischen Robotern war es am ehesten zuzutrauen, die Biopositronik WISTER zu überlisten. Auch das Geschehen an Bord der KRUSENSTERN mit verschiedenen Teilerfolgen und Rückschlägen, hat der Autor sehr gut hinbekommen. Die Schwächung des Jägers durch den Verlust von Körpermasse passte gut in die Abläufe, ebenso der Auftritt des Báalol.

Fazit: Leo Lukas gelingt ein humoriger und zugleich spannender Roman.


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